Vor der fantastischen Kulisse von 4.455 Zuschauern im ausverkauften Bayreuther Tigerkäfig stieg am heutigen Abend erstmals nach zwei Jahren wieder ein Oberfrankenderby zwischen den onesto Tigers Bayreuth und den Selber Wölfen. Die Selber als Spitzenreiter der Oberliga Süd setzten sich am Ende routiniert und standesgemäß mit 5:2 (2:0,1:0,2:2) durch, die onesto Tigers brauchten sich mit einer engagierten Leistung jedoch nicht zu verstecken.
Das Oberfrankenderby begann gleich mit vollem Tempo. In der 3. Minute setzte Kyle Bollers Aidan Brown in Szene, der aber die Scheibe nicht richtig traf, sonst hätte es das erste Mal im Kasten der Hochfranken geklingelt. In der 5. Minute gab es auf der Gegenseite einen Lattentreffer für die Wölfe, im Nachsetzen verfehlte Erik Nemec haarscharf. Die defensiv gut stehenden Tigers boten dem Spitzenreiter nahezu das gesamte erste Drittel auf Augenhöhe Paroli.
Sam Verelst scheiterte in der 10. Minute am Gästegoalie Michel Weidekamp. Niko Lahtinen traf in der 14. Minute für Selb den Außenpfosten. Gut drei Minuten vor dem Drittelende geriet Bayreuth nach einer Strafzeit gegen Alex Barber erstmals in Unterzahl. In der 19. Minute nutzten die Wölfe die Situation, Philip Ziesche brachte die Gäste nach Vorarbeit von Erik Nemec mit 1:0 in Führung. Und die Selber legten nach, nur 31 Sekunden später und immer noch in der 19. Minute, scheiterte Lois Spitzner zunächst mit einem Schuss am Bayreuther Goalie Maximilian Meier, den Nachschuss verwertete Richard Gelke jedoch zum 2:0. Dieser Doppelschlag war letztlich der entscheidende Türöffner für die Porzellanstädter in der Partie.
In der 27. Minute waren die Tigers nach einer Attacke des Selbers Richard Gelcke gegen den Bayreuther Goalie Meier erstmals in Überzahl. Kyle Bollers hatte die Riesenchance auf den Anschlusstreffer, traf aber nur die Latte des Selber Tores. Unmittelbar nach Ablauf der Strafzeit fuhren die Wölfe dann einen Bilderbuchkonter über Max Klughardt, den Lukas Valasek mit dem 3:0 abschloss (29.).
In der Folge hatten die Tigers dann zwei weitere Powerplaychancen, die jedoch ohne Folgen blieben. Das Passspiel war ein Problem bei den Tigers, hier war besonders im zweiten Drittel, vielleicht auch aufgrund der großen Kulisse, Nervosität zu erkennen. Immerhin überstand man zum Ende des Drittels aber noch eine Unterzahl unbeschadet. Somit ging es mit dem 0:3-Rückstand gegen die abgeklärter auftretenden Wölfe in den Schlussabschnitt.
Bei einer weiteren Selber Überzahl traf Stephan Tramm in der 43. Minute bei einem Handgelenksschuss nur die Latte des Tigers-Tores. In der 49. Minute mussten die onesto Tigers aber dann bei einem weiteren Powerplay der Gäste das 0:4 hinnehmen, Thomas Gauch traf mit einem satten Schuss von der blauen Linie.
In der 52. Minute erhöhte Erik Nemec, erneut in Überzahl, mit seinem zweiten Treffer der Partie auf 5:0 für die Wölfe. Zuvor konnte Goalie Maximilian Meier in der Szene noch zwei Schüsse abwehren, beim dritten Versuch schlug es dann jedoch erneut im Bayreuther Kasten ein. Selb wurde seiner Favoritenrolle als Tabellenführer jetzt doch deutlich gerecht.
Teamkapitän Sam Verelst machte in der 56. Minute dann wenigstens erstmal den Bayreuther Ehrentreffer zum 1:5, diesmal nutzten die Tigers eine Überzahlchance aus, Verelst staubte einen Abpraller nach einem parierten Schuss von Kyle Bollers ab. In der 59. Minute gestaltete Aidan Brown das Ergebnis schließlich noch ein bisschen freundlicher, nach Vorarbeit von Adam Schusser und Alex Barber brachte letztlich Brown die Scheibe zum 2:5 über die Selber Torlinie.
Nach der Niederlage haben die onesto Tigers weiterhin elf Punkte aus acht Partien auf dem Konto und stehen in der Tabelle der Oberliga Süd auf Rang sieben. Am kommenden Freitag, 17. Oktober, empfangen die Gelb-Schwarzen um 20 Uhr mit den Memmingen Indians eine weitere Spitzenmannschaft der Oberliga Süd.
onesto Tigers-Headcoach Larry Suarez erklärte, dass seine Mannschaft „vor der Wahnsinns-Kulisse mit einer unglaublichen Stimmung” anfangs viel Druck gemacht habe. „Als dann kurz vor dem Ende des ersten Drittels die erste Unterzahl kam, gerieten wir in Rückstand. Insgesamt hatten wir zu viele Strafzeiten. Ich hoffe, dass die Spieler etwas gelernt haben zu reflektieren, welche Strafzeiten wir nehmen sollten. Es war schwer, gegen diesen Gegner, der nicht umsonst Tabellenführer ist, zurückzukommen. Insgesamt war Selb die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Ich kann meiner Mannschaft aber unter dem Strich keinen Vorwurf machen. Sie hat Moral gezeigt. Wir müssen jetzt konsequent weiterarbeiten und die nächsten Aufgaben angehen..