Welch ein verrückter Spielverlauf in Peiting: Aus einem 1:3-Rückstand machten die onesto Tigers heute in der Oberliga Süd eine 6:3-Führung, letztlich glich der EC Peiting noch zum 6:6 aus – und in der Overtime gelang den Bayreuthern doch noch ein 7:6 (1:2,4:1,1:3,1:0)-Sieg. Überragender Spieler der Tigers war der vierfache Torschütze Aidan Brown.
Ohne die Stürmer Alex Barber, Lennard Habeck und Dominik Piskor sowie den langzeitverletzten Jan Niklas Pietsch traten die onesto Tigers in Peiting an.
Für die Bayreuther kam es nach Spielbeginn gleich knüppeldick: Bereits nach 30 Sekunden beförderte Justin Maylan die Scheibe aus dem High Slot zum 1:0 für die Gastgeber unter die Latte ins von Maximilian Meier gehütete Tigers-Tor (1.). Nur 85 Sekunden später ließ Meier die Scheibe prallen, Sebastian Laßmann setzte nach und traf nur den Pfosten, Carson Brière brachte den Puck schließlich zum 2:0 für Peiting über die Torlinie (2.).
Nach dem Fehlstart kamen die Bayreuther allmählich besser in die Partie, Ondrej Nedved (10.) und Aidan Brown (11.) vergaben gute Chancen. Besser machte es in der 12. Minute die junge dritte Sturmreihe der Tigers: Nach einem Peitinger Fehlpass in der eigenen Zone fing Luca Maschke die Scheibe ab und legte auf Reko Pohjamo in den Slot, der Andreas Magg, den Goalie der Gastgeber, zum 1:2-Anschlusstreffer überwand.
Das Powerplay in der ersten Überzahl brachte den Bayreuthern keinen weiteren Erfolg, auch Jan Hammerbauer ließ Sekunden vor dem Drittelende eine Chance zum Ausgleich liegen. Somit ging es mit der Peitinger 2:1-Führung in die erste Drittelpause.
Die Gastgeber starteten besser in den zweiten Abschnitt und in der 24. Minute erhöhte Thomas Heger nach Zuspiel von Justin Maylan auf 3:1 für Peiting. Die Tigers antworteten jedoch postwendend gleich acht Sekunden später: Nach einem sehenswerten Pass von Michal Spacek in den Lauf von Aidan Brown blieb der Kanadier vor Andreas Magg eiskalt und markierte das 2:3 (25.).
Wieder nur 76 Sekunden später kam dann der 3:3-Ausgleich: Der Peitinger Goalie Andreas Magg spielte dabei die Scheibe hinter das Tor, wo der Bayreuther Lars Stelzmann an den Puck kam und die Scheibe umgehend zurückspielte. Von Andreas Magg prallte die Scheibe in der Szene schließlich unglücklich ins eigene Tor (26.). Die Gastgeber reagierten und wechselten den Torhüter, für Andreas Magg kam Tommi Steffen.
Eine Minute später traf Simon Mayr den Bayreuther Stürmer Kyle Bollers mit dem Schläger voll ins Gesicht (27.), dieser sackte blutend zusammen. In der Folge erhielt Mayr Zwei plus zwei Strafminuten. In der 33. Minute spielten die Tigers in Fünf-gegen-Drei-Überzahl. Aidan Brown nutzte die Gelegenheit und brachte die Tigers nach Vorarbeit von Adam Schusser mit 4:3 in Front.
In der 37. Minute kam Kyle Bollers zurück und war in der 39. Minute gleich als Passgeber beteiligt, als Aidan Brown aus dem Slot mit seinem dritten Treffer der Partie zum 5:3 für Bayreuth den Hattrick perfekt machte. Dank der Peitinger Undiszipliniertheiten hatten die Tiger die Partie eindrucksvoll gedreht.
Im Schlussdrittel gelang Jan Hammerbauer gleich in der 42. Minute nach Vorarbeit von Kyle Bollers der nächste Bayreuther Treffer zum 6:3. Die Peitinger ließen sich dennoch nicht hängen, in der 44. Minute traf der alleine vor Maximilian Meier aufgetauchte Carson Brière nur die Latte des Bayreuther Gehäuses. Als die Bayreuther nach einer Strafzeit gegen Reko Pohjamo in Unterzahl gerieten, nutzten dies die Gastgeber zum 4:6-Anschlusstreffer durch Carson MacKinnon (50.).
In der 53. Minute überstanden die Peitinger eine weitere Drei-gegen-Fünf-Unterzahl, der Peitinger Goalie Tommi Steffen zeigte gegen Kyle Bollers einen Monstersave und hielt seinen Kasten sauber. In der 55. Minute musste dann Aidan Brown wegen eines Stockschlags auf die Strafbank – und die Peitinger bestraften dies umgehend: Simon Mayr beförderte den Puck mit einem Direktschuss zum 5:6-Anschlusstreffer ins Tigers-Tor (56.).
In der 58. Minute musste dann Ondrej Nedved wegen Beinstellens auf die Sünderbank. 93 Sekunden vor dem Ende ging Tommi Steffen zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis – und tatsächlich gelang den Gastgebern 50 Sekunden vor dem Ende durch Carson MacKinnan noch der Ausgleich zum 6:6 (60.). Peiting erzwang damit eine fünfminütige Verlängerung mit drei gegen drei Spielern.
In der 63. Minute parierte der ins Peitinger Tor zurückgekehrte Tommi Steffen einen starken Schuss von Michal Spacek. In der 64. Minute musste Justin Maylan auf die Strafbank, die Gastgeber waren damit in der Unterzahl. Erneut Aidan Brown machte schließlich 43 Sekunden vor dem Ende mit seinem vierten Tor der Partie nach Vorarbeit von Kyle Bollers den 7:6-Siegtreffer für Bayreuth. Für den Sieg in der Overtime erhalten die Tigers zwei Punkte. Mit jetzt 22 Zählern nach 15 Partien gehen die Tigers damit auf Tabellenplatz sieben in die zweiwöchige Spielpause aus Anlass des Deutschland-Cups.