Eine harte Nuss hat die SpVgg Bayreuth am Dienstag, 23. September, um 19 Uhr im Auswärtsspiel in der Regionalliga Bayern beim stark in die Saison gestarteten Neuling FC Memmingen zu knacken. Während die Altstadt aus den vergangenen vier Partien lediglich einen Punkt holte und zuletzt zwei Heimpartien gegen den VfB Eichstätt und die SpVgg Greuther Fürth II in Folge verlor (insgesamt 12 Punkte aus neun Spielen/Tabellenplatz zehn), stehen die Memminger mit 17 Zählern aus neun Partien auf Rang fünf.
Die Schwaben sind in starker Form, haben aus den letzten vier Spielen zehn Punkte geholt. Insgesamt hat das Team von Trainer Matthias Günes bislang fünf Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen auf dem Konto. Die Erfolge gab es zu Hause gegen den FV Illertissen (3:2) sowie vor allem auswärts beim VfB Eichstätt (2:1), bei Viktoria Aschaffenburg (3:0), bei der SpVgg Hankofen-Hailing (4:0) und zuletzt bei Schwaben Augsburg (3:1). Niederlagen gab es bislang nur gegen die Profi-Reserven des FC Bayern (1:4) und des 1. FC Nürnberg (0:2), unentschieden endeten die Partien beim TSV Aubstadt (0:0) und gegen den TSV Buchbach (1:1).
Bei den „Schwabenrittern“ gerieten die Memminger anfangs durch Achitpol Keereerom (31.) mit 0:1 in Rückstand, drehten die Partie dann aber durch Treffer von David Günes (38.), Nico Nollenberger (58.) und Fabian Kroh (88.). Coach Matthias Günes stellte denn nach der Partie auch pragmatisch fest: „Wir wussten, dass die Augsburger besser sind, als es die drei Punkte aussagen, die sie bisher haben. Von unserer Seite waren es zu Beginn die schlechtesten 30 Minuten der Saison. Wir sind nicht ins Spiel gekommen und lagen auch verdient zurück. Der Ausgleich hat uns dann wieder ins Spiel gebracht. Es war nicht unser bestes Spiel, wir haben aber mit viel Leidenschaft agiert und nach der Pause auch nicht mehr viel zugelassen. Am Ende haben wir mit einer schwächeren Leistung drei Punkte geholt.”
Der 21-jährige Nico Nollenberger, Bruder des früheren Altstädter Drittliga-Akteurs Alexander Nollenberger (heute in der 2. Bundesliga beim 1.FC Magdeburg), ist mit aktuell vier Treffern der beste Torschütze der Memminger. Drei der insgesamt bislang 17 Memminger Treffer erzielte David Günes, jeweils zwei Tore gehen auf die Konten des Abwehrrecken Jakob Gräser und des vom FC Sonthofen aus der Bayernliga Süd gekommenen Mittelfeldakteurs Fabian Lutz. Jeweils einen Treffer haben als Stürmer Eigengewächs Fabian Kroh (19), Pascal Maier, die Mittelfeldspieler Luis Vetter und Kutay Yel sowie der Abwehr-Routinier David Bauer erzielt. Weitere Stützen des Teams sind im Mittelfeld der vom TSV Kottern aus der Bayernliga Süd gekommene Italiener Marcello Barbera und Michael Bergmann, sowie in der Abwehr Maximilian Dolinski. Insgesamt ist das Team, das am Ende der vergangenen Saison den Aufstieg in die Regionalliga Bayern schaffte, weitgehen zusammengeblieben.
In der Historie der Regionalliga Bayern trafen die Altstadt und der FC Memmingen bislang insgesamt 17 Mal aufeinander. Neun Mal behielt die SpVgg Bayreuth die Oberhand, in sieben Spielen siegten die Memminger. Zuletzt traf man in der Spielzeit 2023/24, der Abstiegssaison der Memminger aufeinander. In beiden Partien siegte die Altstadt dabei mit jeweils 2:1.
Die SpVgg Bayreuth hat nach dem recht hoffnungsvollen Saisonstart zuletzt eine Leistungsdelle mit zwei Heimniederlagen in Folge zu verzeichnen. Vor allem die jüngste 0:3-Heimniederlage gegen die Reserve des Zweitbundesligisten SpVgg Greuther Fürth hinterließ im Lager der Gelb-Schwarzen lange Gesichter. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Cheftrainer Lukas Kling nach der Partie: „Es war eine verdiente Niederlage. Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte völlig verpennt und unsere Leidenschaft nicht auf den Platz gebracht. In der zweiten Halbzeit hatte unser Spiel mehr Intensität. Aber das wurde teilweise vogelwild, weil wir jeden Ball angelaufen haben.”
Auch Altstadt-Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba zeigte sich nach der harmlosen Bayreuther Vorstellung gegen sehr effiziente Fürther deutlich ernüchtert, blickte aber trotzdem optimistisch nach vorne: „Da war kein Zug und kein Wille drin, das ist schwierig, wenn man bedenkt, was das Trainerteam jede Woche leistet, wie sie die Jungs aufbauen. Es wird viel trainiert und dann läufts im Training auch gut, aber dann kommt einfach nichts auf den Platz. Fürth hatte drei Chancen, machte drei Tore und wir bekamen die Bälle nicht in den gegnerischen Kasten. Aber wie immer, so ist Fußball. Wir müssen dringend weiterhin an unseren Themen arbeiten. Die Mannschaft muss sich jetzt nach den Rückschlägen mit den Verletzungen der letzten Zeit sammeln und gute Ansätze ausbauen. Ich bin guter Dinge, dass wir zeitnah wieder hoffnungsvoll nach vorne schauen können und wieder Leistung auf den Platz bringen“.
Bleibt nur zu hoffen, dass diese Hoffnung bereits am Dienstag in Memmingen in die Tat umgesetzt wird. Geschäftsführerin Kalemba erklärt jedenfalls, dass „Memmingen kein einfacher Gegner werden wird. Man darf keinen Gegner unterschätzen. Das habe ich auch vor dem Spiel gegen Eichstätt schon gesagt. Memmingen steht genauso wie Eichstätt mit 17 Punkten im Vorderfeld der Tabelle. Es wird ein sehr schwieriges Spiel werden. Wenn wir unsere Leistung von vergangenem Freitag aus dem Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II nicht verbessern – es hat komplett die Leidenschaft und der Zug dahinter gefehlt – wird es morgen sehr, sehr schwer werden. Aber natürlich werden wir versuchen, den Turnaround zu schaffen und wieder eine Leistung wie beim FC Bayern II oder im Heimspiel gegen Buchbach zu zeigen. Wenn wir das hinbekommen, bin ich überzeugt, dass es ein hartes, aber auch gutes und erfolgreiches Spiel für uns werden kann.“