Mit dem Auswärtsspiel bei Tabellenführer SpVgg Unterhaching steht die SpVgg Bayreuth am Freitag, 17. Oktober, um 19 Uhr vor einer der schwierigsten Aufgaben in der laufenden Saison der Regionalliga Bayern. Mit dem für die Moral wichtigen Punktgewinn im Heimspiel gegen das Spitzenteam Würzburger Kickers (0:0) am vergangenen Samstag hat die Altstadt zumindest gezeigt, dass die notwendige Einstellung und der Kampfgeist stimmen, auch wenn man in der Liga seit mittlerweile sieben Spielen ohne Sieg ist.
Ob sich an dieser grundsätzlichen Situation beim Spiel in Unterhaching etwas ändert, dürfte zumindest schwierig werden. Das Team aus dem Münchener Vorort, das nach zwei Spielzeiten in der Dritten Liga zum Ende der vergangenen Saison wieder in die Regionalliga Bayern abgestiegen war, ist aktuell mit sieben Zählern Vorsprung auf die Würzburger Kickers und die zweite Vertretung des 1. FC Nürnberg mit 32 Punkten aus 13 Partien souveräner Spitzenreiter der Regionalliga. Neben zehn Siegen und zwei Unentschieden in Eichstätt und in Buchbach gab es für die Hachinger bislang erst eine Saisonniederlage – am 12. September im heimischen Uhlsport Park mit 0:1 gegen den TSV Aubstadt.
Zuletzt gab es für den Tabellenführer vier Siege in Folge, davon die letzten drei – 3:0 bei Schwaben Augsburg, 5:2 gegen die SpVgg Greuther Fürth II und 6:1 bei der SpVgg Hankofen-Hailing – ziemlich souverän. Gerade der jüngste Erfolg bei den „Dorfbuam“ in Hankofen-Hailing war eine echte Machtdemonstration der Elf von Cheftrainer Sven Bender. „Wir waren auf dieses Spiel richtig scharf. Wir wussten, dass es in Hankofen nicht einfach ist. Das haben sie gegen Spitzenmannschaften schon bewiesen. Wir sind als Favorit angereist, deshalb wollten wir gewinnen. Die Mannschaft kann richtig stolz auf sich sein. Die Seriosität und Einstellung war hervorragend und wir haben das umgesetzt, was wir uns gemeinsam vorgenommen haben”, zeigte sich der Ex-Profi denn auch nach der Partie sehr zufrieden.
Mit aktuell 34 erzielten Toren hat Haching den deutlich stärksten Angriff der Liga. Bester Torschütze ist der 22-jährige Jorden Aigboje, der vor der Saison vom Nachwuchs der SpVgg Greuther Fürth kam. Das Nachwuchstalent hat bislang neun Treffer erzielt. Sieben Tore hat Mittelfeldroutinier Simon Skarlatidis (34) auf dem Konto. Sturmtalent und Eigengewächs Cornelius Pfeiffer (19) hat fünf Treffer erzielt. Der erst nach Saisonbeginn vom FC Garmisch-Partenkirchen aus der Landesliga Südost gekommene Moritz Müller hat in sechs Partien bereits drei Mal für Haching getroffen, darunter einen Doppelpack zuletzt in Hankofen-Hailing. Der 37-jährige Abwehrroutinier und gebürtige Bayreuther Manuel Stiefler, der auch schon in jungen Jahren für die Altstadt auflief, hat zweimal getroffen, genauso wie der 20-jährige Stürmer Christoph Negele, der vor der Saison vom FC Heidenheim kam und auch bereits einen Bundesligaeinsatz vorweisen kann.
Jeweils einen Treffer erzielt haben der vom Nachwuchs des 1. FC Nürnberg nachverpflichtete Jeroen Krupa (22), die Mittelfeldakteure Andy Breuer (20), der vom TSV 1860 München gekommene Mike Gevorgyan (20), der vom Nordost-Regionalligisten Eilenburg nachverpflichtete Marc Zimmermann (20) und der 33-jährige, von den Würzburger Kickers nach Unterhaching gewechselte Abwehrroutinier Alexander Winkler.
Weitere Hachinger Stammspieler sind der von 1860 München gekommene 20-jährige Torhüter Eron Avdija, die Abwehrspieler Nils Ortel (21), der 18-jährige Österreicher Nils Pfluger und Routinier sowie sportlicher Leiter Markus Schwabl (35), Sohn von Präsident Manfred Schwabl, und im Mittelfeld das erst 17-jährige Eigengewächs Wesley Krattenmacher.
In der Historie der Regionalliga Bayern sind bislang sechs Partien zwischen der SpVgg Unterhaching und der SpVgg Bayreuth ausgewiesen – in den Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 sowie in der Bayreuther Meisterschafts- und Drittliga-Aufstiegssaison 2021/22. Zwei Bayreuther Siegen und einem Unentschieden stehen drei Siege der Hachinger gegenüber.
Die SpVgg Bayreuth hat am vergangenen Samstag mit viel Leidenschaft ein 0:0 und damit einen Punkt gegen die Spitzenmannschaft Würzburger Kickers erkämpft. Allerdings gelang wieder, wie bereits in den beiden Spielen zuvor, kein Treffer. Insgesamt hat die Altstadt in den vergangenen sechs Spielen nur ein Tor erzielt. Die Altstadt hat jetzt nach 13 Spielen 14 Zähler auf dem Konto und steht auf Tabellenplatz 13.
Dennoch zufrieden war nach der Partie gegen die Kickers SpVgg-Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba: „Wir sind unheimlich glücklich darüber, dass wir heute mal das auf den Platz gebracht haben, was wir von den Spielern verlangen – Leidenschaft, Kampf, wir sind in die Zweikämpfe gegangen. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Deshalb bin ich unheimlich stolz auf die Mannschaft und das Trainerteam. Wir müssen einfach nur an uns selbst glauben und dann funktioniert das auch. Wir hätten uns vielleicht sogar noch mit dem ein oder anderen Treffer belohnen können, aber wir sind zufrieden mit diesem Punkt gegen einen Aufstiegskandidaten“.
Sebastian Köhler, Co-Trainer der Altstadt, bilanzierte nach Abpfiff: „Es war das erwartete Spiel. Für uns war das A und O, dass die Einstellung passt. Wir sind jeden Schritt gegangen. Auch von außen haben wir alles für die Jungs gegeben. Solange wir die Null halten, wussten wir, dass wir den Punkt haben. Wir wollten das Herz auf dem Feld lassen, das haben wir geschafft.”
Die Aufgabe bei der SpVgg Unterhaching wird jetzt mindestens genauso schwer wie das Heimspiel gegen Würzburg. Hinzu kommt für die Altstadt eine weitere Hiobsbotschaft: Neben den ohnehin langzeitverletzt ausfallenden Leistungsträgern Maurice Dehler, Felix Heim, Marco Zietsch und Ben Fischer muss jetzt auch noch bis Saisonende auf Lukas Quirin verzichtet werden. Der 25-jährige Mittelfeldspieler hat sich im Spiel gegen Würzburg einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zugezogen. Darüber hinaus müssen die Bayreuther auf Abwehrspieler Tobias Weber verzichten, der wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist.
SpVgg-Cheftrainer Lukas Kling erklärte, dass man „in Unterhaching beim absoluten Topfavoriten auf den Meistertitel gastiert, was die Hachinger auch eindrucksvoll in ihren bisherigen Spielen unter Beweis gestellt haben. Unterhaching ist eine sehr spielintelligente Mannschaft, die sich auf verschiedene Spielsituationen sehr schnell und gut einstellen kann. Dazu kommt noch eine große individuelle Klasse, über die das Team verfügt. Für uns ist es wieder ein absolutes Bonusspiel, wir wollen dabei an die Leistung gegen Kickers Würzburg anknüpfen, dürfen dabei keinen Zentimeter weniger machen, sondern brauchen noch einen Tick mehr und dann schauen wir mal, was am Ende dabei herauskommt. Durch die ganzen Verletzten müssen wir jetzt halt auch noch enger zusammenrücken“.
Hinweis://
Das Spiel der Altstadt in Unterhaching läuft am Freitag, 17. Oktober, ab 18.55 Uhr im Livestream bei BR24 Sport im Web, in der App und in der ARD-Mediathek.