Wohin mit dem Müll? Neue taktile Aufkleber helfen blinden und sehbehinderten Menschen bei der Mülltrennung. Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund unterstützt diese Idee.
München, 13. August 2025 – Ein innovativer Schritt in Richtung Inklusion im Alltag: Ein unterfränkisches Recyclingunternehmen aus Eltmann hat in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) spezielle taktile Aufkleber für Mülltonnen entwickelt. Diese ermöglichen blinden und sehbehinderten Menschen das eigenständige Erkennen und Zuordnen der richtigen Tonne. Die Lösung: kleine, dreidimensionale Symbole, die eindeutig ertastbar sind und jede Art von Mülltonne eindeutig kennzeichnen.
Über Barrierefreiheit wird viel gesprochen, doch der Alltag hat seine Tücken. Wie findet zum Beispiel ein blinder oder sehbehinderter Mensch die richtige Mülltonne in einer Wohnanlage? Das innovative Recyclingunternehmen Eichhorn aus Unterfranken hatte die Idee, Mülltonnen taktil zu kennzeichnen. Von der Idee zur Umsetzung kam der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. ins Spiel. Gemeinsam mit Claudia Ramer vom BBSB wurde die Produktidee praxisnah entwickelt. Ziel war es, eine einfache, robuste und alltagstaugliche Markierungshilfe zu schaffen – für mehr Selbstständigkeit und Teilhabe im eigenen Wohnumfeld.
Die Symbole sind klar voneinander unterscheidbar. So steht das Rechteck für die Papiertonne, ein Kreis markiert die gelbe Tonne, das Dreieck steht für Biomüll und das X kennzeichnet Restmüll. Die tastbaren Aufkleber sind wetterfest, langlebig und lassen sich leicht auf jede handelsübliche Mülltonne kleben. Dadurch ist eine barrierefreie Mülltrennung ohne fremde Hilfe möglich, sowohl in Privathaushalten als auch in Wohnanlagen oder Einrichtungen.
„Es sind oft die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen“, sagt Claudia Ramer vom BBSB. „Diese Symbole schaffen eine spürbare Erleichterung im Alltag und fördern die Eigenständigkeit vieler Menschen mit Seheinschränkung.“
Der Hersteller plant, das Produkt auf weitere Alltagsbereiche auszuweiten, in denen taktile Kennzeichnungen mehr Teilhabe ermöglichen können.