Der Welterbe-Antrag des Freistaats Bayern zu den Königsschlössern Neuschwanstein, Herrenchiemsee, Linderhof und Schachen war erfolgreich. Ministerpräsident Dr. Markus Söder äußerte sich erfreut: „Für unsere Märchenschlösser wird ein Märchen wahr: Wir sind Weltkulturerbe! Die UNESCO zeichnet die Königsschlösser in Bayern von König Ludwig II. als Weltkulturerbe aus. Das ist eine weltweite Anerkennung für Schloss Neuschwanstein, Schloss Herrenchiemsee, Schloss Linderhof und das Königshaus am Schachen. Es würdigt unsere Geschichte, Kultur und Baukunst. Bayern ist ein gastfreundliches Land und unsere Königsschlösser sind ein Besuchermagnet für Menschen aus aller Welt. Gerade Neuschwanstein ist das Wahrzeichen Bayerns schlechthin. Das Märchenschloss verbindet große Kunst und Kultur und auch ein wenig Kitsch und Klischee. Beim Anblick des Schlosses denken manche weltweit vielleicht an Disney – aber nein: Neuschwanstein ist und bleibt das Original aus Bayern. Die Anerkennung durch die UNESCO ist eine große Freude, aber auch eine Verpflichtung: Wir wollen unser kulturelles Erbe bewahren und für kommende Generationen erhalten. Deswegen investiert der Freistaat viel Geld in den Erhalt und die Restaurierung unseres kulturellen Erbes.“
Finanz- und Heimatminister Albert Füracker äußerte sich erfreut über die heutige Entscheidung des Welterbekomitees in Paris: „Die Schlösser Bayerns von Ludwig II. sind nun offiziell UNESCO-Welterbe! Schloss Neuschwanstein, Schloss Linderhof, das Neue Schloss Herrenchiemsee sowie das Königshaus am Schachen stehen nun auf einer Stufe mit weltbekannten Stätten wie beispielsweise dem Schloss Versailles, der Akropolis von Athen oder der Chinesischen Mauer. Die heutige Entscheidung des Welterbekomitees ist ein bedeutender Moment für Bayern und unsere Kulturgeschichte. Die Königsschlösser sind nicht nur architektonische Meisterwerke, sie tragen nun auch den weltweit anerkannten Titel der UNESCO. Diese besondere Auszeichnung bestätigt die Bedeutung der einzigartigen Bauwerke und ihren außergewöhnlichen universellen Wert für die gesamte Menschheit. Die positive Entscheidung ist eine Anerkennung unserer reichen Geschichte und bietet zudem die großartige Chance, die bayerische Kultur und Tradition weltweit zu präsentieren. Unsere Schlösser sind Symbole für Kreativität und Innovationsgeist und ziehen jährlich ein Millionenpublikum aus dem In- und Ausland an. Ein herzliches Dankeschön an alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben!“
Kunstminister Markus Blume betonte: „Ein Traum wird Wirklichkeit! Die UNESCO hat heute in Paris entschieden: Die Königsschlösser Ludwig II. tragen nun offiziell den Titel UNESCO-Weltkulturerbe. Sie sind Denkmäler von Weltklasse und Orte, die Millionen Menschen aus aller Welt verzaubern. Von ihnen geht eine einzigartige Magie aus: Hier verschmelzen große Baukunst und atemberaubende Landschaft zu unvergleichlichen Gesamtkunstwerken. Mit dieser Entscheidung wächst die bayerische Familie der UNESCO-Welterbestätten auf elf glanzvolle Mitglieder. Jede dieser Stätten bewahrt ein Stück unserer reichen Kulturgeschichte im Freistaat – von der Antike bis in die Moderne.“
Hermann Auer, Präsident der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, äußerte: „Die Aufnahme der Königsschlösser in die UNESCO-Welterbeliste ist eine große Ehre für die Bayerische Schlösserverwaltung. Die Königsschlösser sind Sehnsuchtsorte, die Menschen weltweit berühren – nun sind sie offiziell als Teil des Erbes der Menschheit anerkannt. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die tagtäglich und über viele Jahrzehnte mit Herzblut und Fachwissen zum Erhalt und zur lebendigen Vermittlung dieser einzigartigen Denkmäler beitragen.“
Der Welterbe-Status ist eine international anerkannte Auszeichnung für Orte von herausragender kultureller, historischer oder wissenschaftlicher Bedeutung. Bereits 1997 entstanden erste Ideen für eine Bewerbung der Königsschlösser Ludwigs II. von Bayern zur Eintragung in die UNESCO-Welterbeliste. Seit 2015 sind sie offiziell zur Ernennung auf der deutschen Vorschlagsliste eingetragen. In den Folgejahren wurden umfangreiche Studien, vielseitige Begründungen und langfristige Schutzkonzepte erarbeitet. Anfang 2024 wurde das vom Freistaat Bayern erarbeitete Nominierungsdossier schließlich der UNESCO vorgelegt. Nun hat das Welterbekomitee in seiner 47. Sitzung in Paris über den Antrag Bayerns „Die Schlösser König Ludwigs II. von Bayern: Neuschwanstein, Linderhof, Schachen und Herrenchiemsee - Gebaute Träume.“ entschieden. Nach den Vorgaben der Welterbekonvention sind die in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragenen Stätten in ihrem Bestand beziehungsweise ihrer Wertigkeit dauerhaft zu erhalten.
Die Königsschlösser Neuschwanstein, Linderhof, das Königshaus am Schachen und das Neue Schloss Herrenchiemsee sind untrennbar mit der Person König Ludwig II., seiner Intention und Arbeitsweise verbunden. Ludwig II. war Bauherr, Schöpfer und Ideengeber zugleich. Er schuf sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln künstliche Inszenierungen vergangener Zeiten (Mittelalter, Barock und Rokoko) und ferner Orte (Wartburg, Versailles, Orient, blaue Grotte in Capri), die ihm das Eintauchen in eine Kunstwelt abseits der Zwänge seiner monarchischen Pflichten erlaubten. In seinen Königsschlössern sind außergewöhnliche Objekte von Kunsthandwerk und innovativer Technik erhalten, die es in dieser Perfektion nirgendwo gibt. Als einzigartige Bauwerke ihrer Zeit und Gesamtkunstwerke von Landschaft, Architektur, Kunst und Technik gehören die Königsschlösser zu den herausragenden Kulturdenkmälern ihrer Epoche.