Der Bezirkstag von Oberfranken traf sich am Mittwoch zu seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause. Im Fokus stand eine aktuelle Bestandsaufnahme der zahlreichen Bauprojekte der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken. Große Bauvorhaben mit einem Gesamtvolumen von mehreren hundert Millionen Euro sind derzeit in Bayreuth, Kutzenberg und Rehau im Gange.
Alles läuft nach Zeitplan und bleibt im Kostenrahmen - so die kurze Zusammenfassung der Präsentation von Lydia Kartmann, der Leiterin der Bauabteilung beim Bezirk Oberfranken, am Mittwoch im Gremium. Der Bezirk Oberfranken investiert stark in die Zukunftsfähigkeit seiner Klinikstandorte in Bayreuth, Kutzenberg und Rehau. „Diese Baumaßnahmen sind ein starkes Zeichen für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in der Region”, betont Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
In Bayreuth gibt es insgesamt drei Baustellen: Am weitesten fortgeschritten ist der Neubau der psychiatrisch-heilpädagogischen Station. Dort ist der Innenausbau in vollem Gange und von außen wird demnächst gedämmt und verputzt. Die Verantwortlichen rechnen Mitte nächsten Jahres mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme der in Nordbayern einzigartigen Spezialeinrichtung für Menschen, die eine psychiatrische Erkrankung und gleichzeitig eine geistige Behinderung haben. Für etwa 14,8 Millionen Euro entstehen 20 vollstationäre und acht tagesklinische Plätze.
Direkt an der Auffahrt zum Klinikgelände am Nordring entsteht ein neues Gebäude für die Kinder- und Jugendpsychiatrie inklusive einer Klinikschule für rund 55 Millionen Euro. Die umfangreichen Erdarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen. Die Rohbauarbeiten stehen kurz bevor und die Baustelle wird vorbereitet. „Derzeit haben wir das Ziel, bis Ende des Jahres die Bodenplatte fertigzustellen, einschließlich der umfangreichen Leitungsverlegung darunter”, so Kartmann. Die Fertigstellung des Klinikgebäudes ist für 2027 geplant.
Auf der größten Baustelle, dem Neubau der forensischen Psychiatrie am nördlichen Rand des Krankenhausgeländes, wurde das Baufeld in den letzten Monaten freigemacht und Kanäle sowie neue Zufahrtsstraßen angelegt. Das geplante Bettenhaus wird Platz für 110 Patienten bieten. Die Gesamtkosten von 87,6 Millionen Euro trägt der Freistaat Bayern.
Ein weiteres Bauprojekt ist am Standort in Planung: Eine neue Großküche mit Kantine soll das „Herzstück“ des Bezirkskrankenhauses und der Bezirksverwaltung werden.
Am Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg schreiten die Baumaßnahmen ebenfalls wie geplant voran. Die Rohbauarbeiten sind abgeschlossen und derzeit laufen Metallarbeiten. Die Fertigstellung des großen Krankenhausgebäudes mit insgesamt acht Stationen ist für 2028 geplant, die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 92 Millionen Euro. Der Neubau eines Pflegeheims für psychisch und mehrfach behinderte Menschen befindet sich in der Planungsphase.
Am Standort Rehau arbeitet die Bauabteilung des Bezirks an der Fertigstellung der Vorentwurfsplanung für einen Klinikneubau mit Sanierung von Bestandsgebäuden. Auf dieser Grundlage wurde das Krankenhausprojekt in das Krankenhausprogramm für das Jahr 2030 aufgenommen. Derzeit wird bis zum eigentlichen Neubau ein Interimsgebäude errichtet, das bereits Ende des Jahres bezugsfertig sein wird.
Im Rahmen der Sitzung stimmte der Bezirkstag entsprechenden Investitionskostenzuschüssen für den Bau der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Höhe von 1 Million Euro im laufenden Haushaltsjahr und für den Bau des Interimsgebäudes in Rehau in Höhe von rund 2 Millionen Euro zu.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um die Jugendarbeit. Der stellvertretende Vorsitzende des Bezirksjugendrings, Thomas Bursian, und Geschäftsführerin Sabine Gerstner stellten ihre Arbeit des vergangenen Jahres vor. Der Bezirksjugendring erhält vom Bezirk Oberfranken ein Globalbudget von nunmehr 420.000 Euro, 70.000 Euro mehr als 2023. Die Aufgaben des Bezirksjugendrings reichen von jugendpolitischer Interessenvertretung, der Beratung und Durchführung von Bildungsangeboten bis hin zur Organisation von Fachtagungen für Haupt- und Ehrenamtliche in der oberfränkischen Jugendarbeit. Im vergangenen Jahr wurden zudem 47 Projekte und Maßnahmen über den Bezirksjugendring durch Bezirksmittel gefördert. Über 76.000 Euro an Bezirksmitteln kamen so der oberfränkischen Jugendarbeit zugute.
Erstmals in diesem Jahr geht das neue Projekt „Medien-Mobil“ an den Start: Zwei Medienpädagogen besuchen mit einem speziell ausgestatteten Fahrzeug Jugendringe in ganz Oberfranken. Mit im Gepäck: Workshops zu Themen wie Künstliche Intelligenz oder Virtual Reality. Bezirkstagspräsident Henry Schramm dankte den Verantwortlichen: „Der Bezirksjugendring leistet einen Beitrag dazu, junge Menschen zur aktiven Mitgestaltung in unserer demokratischen Gesellschaft zu befähigen.“
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