Veröffentlicht am 15.10.2025 12:34

„Es ist ein Unding, wie hier mit Schülern und Pendlern umgegangen wird“

Foto: red
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Viele Eltern in Creußen zeigen sich verärgert: Ab Montag, 20. Oktober, müssen ihre Kinder den Zug nach Bayreuth nehmen, anstatt wie bisher mit dem Schulbus der Linie 371 (Bayreuth–Oberbibrach) zu fahren.

Wie aus einem Elternbrief hervorgeht, der unserer Redaktion vorliegt, werden die Haltestellen „Zimmerplatz“, „Theodor-Künneth-Straße“ und „Sonnenweg“ künftig nicht mehr bedient. Grund sei die Überfüllung der Busse, heißt es in dem Schreiben.

Nach Angaben des Landratsamts Bayreuth bleiben alle anderen Haltestellen der Linie 371 bestehen. Schülerinnen und Schüler, die bisher an den betroffenen Stopps eingestiegen sind, sollen künftig auf die Züge der Deutschen Bahn ausweichen. Diese verkehren ab Creußen um 6.23 Uhr, 6.52 Uhr und 7.25 Uhr direkt und ohne Zwischenhalt nach Bayreuth Hauptbahnhof, wo Anschlüsse an Stadtbusse bestehen. Zudem gebe es Zubringerverbindungen aus verschiedenen Ortsteilen zum Bahnhof Creußen.

Bei vielen Eltern sorgt die kurzfristige Änderung jedoch für Unmut und Sorgen. Sie befürchten längere Schulwege und zusätzliche Belastungen für ihre Kinder. Das Landratsamt verweist auf Sicherheitsaspekte und die angespannte Situation in den überfüllten Schulbussen.

Creußens Bürgermeister Martin Dannhäußer kritisiert das Vorgehen scharf. „Es ist ein Unding, wie hier mit Schülern und Pendlern umgegangen wird“, sagt er. Man fühle sich, so Dannhäußer, „wie in einer ÖPNV-Wüste“. Besonders für jüngere Kinder werde der Schulweg nun deutlich schwieriger, da sie in Bayreuth am Hauptbahnhof in weitere Linien umsteigen müssten.

Zudem verweist der Bürgermeister auf die unzuverlässige Zugverbindung: „Wenn Züge ausfallen, stehen die Schüler einfach da“, betont er. Die Stadt prüfe derzeit, „ob es nicht doch Alternativen gibt – etwa einen kleinen Zubringerbus für die drei betroffenen Haltestellen“.


Von Jessica Mohr
jm
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