Während viele Orte in Oberfranken über immer weniger Wasser klagen, können sich die Creußener und Prebitzer Bürgerinnen und Bürger beruhigt zurücklehnen. Bei ihnen ist die Welt noch in Ordnung, was die sichere Versorgung mit dem kostbarsten aller Lebensmittel betrifft.
Weil die drei bestehenden Tiefbrunnen des Wasserzweckverbands (WZV) Creußener Gruppe immer weniger Wasser liefern, wurde im Waldgebiet Tiefenthaler Rangen ein vierter Brunnen gebohrt. Am Montag vollzogen Vertreter von WZV und beteiligten Firmen den symbolischen Spatenstich für die Verbundleitung vom Tiefbrunnen IV zum Wasserwerk Creußen.
Für die neue Leitung werden circa 7000 Kubikmeter Boden bewegt, 3,3 Kilometer Leitungen verlegt und 250 Quadratmeter Asphalt aufgebrochen und wieder aufgebracht, berichtete Tobias Pfrang vom Ingenieurbüro Baur-Consult.
Bürgermeister und WZV-Vorsitzender Martin Dannhäußer begrüßte zum Spatenstich Vertreter von Wasserwirtschaftsamt, Zweckverband, Ingenieurbüros, Baufirmen, Staatsforst und Verwaltungsgemeinschaft. Er erklärte, dass die 1992 gegründete Gruppe mit seinen drei Tiefbrunnen und jährlich circa 300.000 Kubikmetern Wasser etwa 6000 Menschen versorge.
„Wir haben uns früh mit der Problematik auseinandergesetzt und Konzepte entwickelt, mit denen wir die Wasserversorgung auf sichere Füße stellten”, betonte Dannhäußer. Der im Juni 2024 fertiggestellte Tiefbrunnen IV sei dafür ein wichtiger Baustein. Bald werde man aus 193 Metern Tiefe elf Liter pro Sekunde bestes Grundwasser entnehmen.
Seit Anfang Juli wird jetzt an der Verbundleitung vom Tiefbrunnen bei Tiefenthal zum Wasserwerk gearbeitet. Gleichzeitig wird die sanierungsbedürftige Wasserleitung vom Brunnen II zum Wasserwerk erneuert.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten für die Verbundleitung liegen laut Dannhäußer bei 1,7 Millionen Euro, zusammen mit dem Tiefbrunnen wird der WZV dann 2,7 Millionen Euro investiert haben. Der Wasserzweckverband erhofft sich eine staatliche Förderung von insgesamt circa 1,7 Millionen Euro.
„Das ist eine sinnvolle Maßnahme, die auch stark gefördert wird”, betonte Boris Roth vom Wasserwirtschaftsamt Hof. Die Wasserproblematik in Oberfranken sei enorm und so sei die Verbesserung der Versorgungssicherheit ein wichtiges Kernthema.
Von einer Investition in die Zukunft sprach Sebastian Degen vom Ingenieurbüro Baur-Consult. Damit seien die Bürgerinnen und Bürger des Wasserzweckverbands gut für die Zukunft gewappnet.