Die nach den Wirren der Insolvenz und einigen daraus resultierenden Abgängen dezimierte Mannschaft der Bayreuth Tigers verlor heute Abend in der Eishockey-Oberliga Süd beim EC Peiting mit 3:9 (1:3,1:4,1:2).

Nach den Turbulenzen der vergangenen Tage standen bei den Tigers in Peiting sieben Akteure, die in der U20 DNL-Mannschaft des Förderlizenz-Kooperationspartners ERC Ingolstadt unter Vertrag sind, in der Aufstellung. Als Torwart fungierte Joshua Appler. Aus der eigentlichen Bayreuther Stammformation waren Andreé Hult, Mark Ledlin, Marvin Drothen, Lars Bergbauer, Thomas Nuss und Jayden Schubert im Einsatz. David Stach stand verletzungsbedingt nicht im Kader, Steffen Tölzer wurde noch kurz vor dem Spiel als Neuzugang bei den Starbulls Rosenheim vorgestellt. Marc Vorderbrüggen stand als Headcoach für den noch rekonvaleszenten Rich Chernomaz an der Bande. Auch wenige unverdrossene Tigers-Fans hatten den Weg nach Peiting gefunden.

Peiting startete mit gleich zwei Pfostenschüssen durch Felix Brassard in der vierten Minute in Überzahl wegen einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Samuel Schindler. In der 9. Minute brachte Thomas Heger die Gastgeber mit 1:0 in Führung. Die Bayreuther schlugen jedoch postwendend nur eine gute halbe Minute später zurück: Auf Vorarbeit von Andreé Hult markierte Mark Ledlin aus dem Slot den 1:1-Ausgleich (10. Minute).

In der 12. Minute setzten die Peitinger dann nach, Verteidiger Andreas Feuerecker erzielte das 2:1 für das Team aus dem Bayerischen Oberland. Kurz darauf hatten die Gastgeber einen weiteren Lattentreffer zu Buche stehen. 22 Sekunden vor Schluss des ersten Drittels erhöhten die Pfaffenwinkler auf 3:1, Christian Hanke ließ Tigers-Goalie Joshua Appler keine Chance. Insgesamt fehlte es dem Spiel an Tempo und Härte, Coach Marc Vorderbrüggen holte aus dem Bayreuther Rest-Aufgebot taktisch das Bestmögliche heraus.

In der 23. Minute nutzten die Peitinger eine Überzahlsituation zum 4:1, Félix Brassard beförderte die Scheibe über die Schulter von Joshua Appler ins Bayreuther Tor. Niklas Greil erhöhte in der 25. Minute weiter auf 5:1 für die Gastgeber. Jetzt schien es für die Tigers dahin zu gehen. In Überzahl kassierten die Rest-Bayreuther dann durch Félix Brassard per Shorthander in der 26. Minute das 1:6. Joshua Appler ging jetzt vom Eis, ins Tor ging Lukas Schulte. Erneut Félix Brassard markierte in der 28. Minute das 7:1. Das aufrechte Bayreuther Häuflein drohte jetzt zusammenzubrechen.

Mark Ledlin sendete dann in der 31. Minute ein Lebenszeichen der Tigers und verkürzte auf 2:7. Immerhin fingen sich die Bayreuther jetzt wieder den Umständen entsprechend gut und es blieb nach 40 Minuten beim 7:2 für Peiting.

Im Schlussdrittel plätscherte die Partie zunächst weiter dahin. In der 49. Minute erhöhte Samuel Payeur auf 8:2 für die Gastgeber. Auch Bayreuth traf noch einmal, Marvin Drothen verkürzte in der 54. Minute auf 3:8 – obwohl der Treffer eigentlich nicht zählen hätte dürfen, wie die Hintertorkamera bei sprade TV eindeutig zeigte. Dieses technische Hilfsmittel steht den Schiedsrichtern jedoch nicht zur Verfügung. Auch ein Faustkampf zwischen Thomas Nuss und dem Peitinger Daniel Holzmann wurde in der 54. Minute noch gezeigt – beide Spieler wanderten für jeweils fünf Minuten in die Kühlbox.

Den Schlusspunkt der Partie setzten dann noch die Gastgeber, Félix Brassard markierte seinen vierten Treffer des Abends zum 9:3 in der 57. Minute. Zweistellig wurde es letztlich immerhin nicht, es blieb vor 412 Zuschauern beim 9:3 für das Team aus dem Pfaffenwinkel.

Der Bayreuther Trainer Marc Vorderbrüggen zeigte sich trotz der Niederlage stolz auf sein Team. “Angesichts der schwierigen Umstände sind wir froh, mit unserem jungen, aber recht unerfahrenen Team weiterspielen zu können. Manche Gegentore waren letztlich auch der Unerfahrenheit und auch der Müdigkeit geschuldet”. Besonders bedankte sich Marc Vorderbrüggen auch bei den mitgereisten Bayreuther Fans, die auch in solch einer sehr schwierigen Phase zur Mannschaft stünden.