Über die Attraktivität des Bayreuther Christkindlesmarktes ist in den vergangenen Jahren immer wieder diskutiert worden. Auch in dieser Saison sind die Schausteller nicht vollkommen zufrieden. Zwar hat der städtische Bauhof die vielfach kritisierte Krippe des Vorjahres im Rahmen der Möglichkeiten nachgebessert – mehr Farbe, mehr Licht und insgesamt eine weihnachtlichere Gestaltung. Jedoch sind neue organisatorische Kritikpunkte aufgetaucht.
In diesem Jahr sorgt vor allem der zentrale Weihnachtsbaum für Gesprächsstoff. Die Spitze fehlt, die Zweige sind zerzaust – ein Baum, eher struppig als festlich.
Auch beim Thema Toiletten sehen die Marktbeschicker weiterhin Handlungsbedarf. Zwar begrüßen sie, dass die Anlagen am ZOH jetzt länger geöffnet sind, doch fehlen deutliche Hinweisschilder. Ein zentraler Toilettenwagen wäre aus ihrer Sicht, nach wie vor die beste Lösung.
Trotzdem blickt der Bayreuther Schausteller Sven Sommerer, Zweiter Vorsitzender der Sektion Bayreuth im Süddeutschen Schaustellerverband, optimistisch auf die kommenden Wochen. Mit mehreren Ständen, darunter seiner beliebten Winzerhütte, freut er sich auf den Kontakt mit den Gästen. „Die Leute sollen auf den Bayreuther Christkindlesmarkt kommen, weil wir ein schönes, reichhaltiges Angebot haben“, sagt er. Die Kombination aus Markt und den Bayreuther Kulturstätten – mache die Stadt attraktiv, auch für auswärtige Gäste.
Kulinarisch bietet der Christkindlesmarkt alles, was das Adventsherz begehrt: Bratwürste Lángos, Pommes, Baumstriezel, Handbrot, Nudeln und vieles mehr – und natürlich auch Glühwein. Gestiegene Preise erklärt Sven Sommerer mit höheren Logistik-, Lohn- und Energiekosten. Besonders empfiehlt er Winzerglühwein: „Dieses Getränk ist hochwertiger als Industrieglühwein, er wird aus Rebsorten wie Müller-Thurgau oder Dornfelder hergestellt und mit Weihnachtsgewürzen veredelt.“
Dazu kommen ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm und Verlosungsaktionen. „Gerade abends, wenn alles leuchtet, kann man wunderbar abschalten, Freunde treffen und einfach genießen“, sagt der Bayreuther Schausteller. Die Weihnachtsbeleuchtung samt Lichterkette trage viel zur Stimmung bei.
Die Öffnungszeiten – werktags 10.30 bis 19.30 Uhr, am Wochenende bis 21 Uhr – seien gut gewählt. So hoffen Schausteller und Besucher auf eine stimmungsvolle Adventszeit.
Mehr als weihnachtliche Stimmungsmacher
Kommerzielle Weihnachtsmärkte sind für Städte längst ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Ein unverwechselbares Markterlebnis wirkt doppelt: Es steigert die Besucherzahlen und stärkt die Bindung von Einheimischen wie Gästen. Eine höhere Aufenthaltsqualität unterstützt zudem Handel, Gastronomie und Tourismus. Das sollte Motivation genug sein.