Über weite Strecken verlangte der BBC Bayreuth der BG Göttingen heute Abend in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA alles ab, erst als die Niedersachsen begannen, im Schlussviertel ihre Dreier zu treffen, wurde es doch noch deutlich und Göttingen siegte am Ende mit 88:77 (35:36).
Der BBC Bayreuth startete gegen den BBL-Absteiger aus Niedersachsen mit Moritz Plescher, Nat Diallo, KeVaughn Allen, Rayshawn Mart und Artem Kovalov. Die beiden Leistungsträger Lenny Liedtke, einer der Energizer der vergangenen Begegnungen, und Tehree Horn fehlten verletzt.
1. Halbzeit
Es dauerte in der temporeichen, aber zunächst von wenig Treffsicherheit geprägten Partie über zwei Minuten, ehe Nat Diallo mit dem 2:4 die ersten Bayreuther Punkte der Partie machte. Nach gut fünf Minuten führte Göttingen mit 8:2, KeVaughn Allen und Leroy Ikejiaku verkürzten auf 6:8. Zwei weitere Ikejiaku-Freiwurftreffer stellten den Score auf 8:11, Rayshawn Mart traf zum 10:13. Moritz Plescher verkürzte mit dem ersten Dreier der Partie auf 13:15 und anschließend von der Freiwurflinie auf 15:17. Nach dem finalen Korb von Allen zum 17:19 ging es in die erste Viertelpause. Die Hektik war jetzt aus dem Spiel heraus, die Partie wurde auch beim BBC kontrollierter. Lediglich zwei Turnovers standen bei den Bayreuthern zu Buche.
Diallo glich zum Beginn des zweiten Abschnitts zum 19:19 aus. Göttingen zog dann auf 24:19 davon, abermals Diallo antwortete mit einem Drei-Punkte-Spiel zum 22:24.Hendrik Drescher traf den ersten Göttinger Dreier um 27:22, Kovalov verkürzte auf 24:27. Die Zahl der Turnovers war beim BBC nach 14 Minuten auf sechs gestiegen. Youngster Noah Wabersich traf von der Freiwurflinie zum 26:30 und Cantia Rahming erarbeitete das 28:33. Ikejiaku und Wabersich wurden aufgrund der Verletzungen in der Rotation verstärkt eingesetzt und machten ihren Job gut. Auch der eigentlich in der zweiten Regionalliga eingesetzte und im Office des BBC arbeitende Chris Würmseher wurde eingesetzt und gab dem BBC Energie. Allen brachte den BBC von der Freiwurflinie auf 31:33 heran. Nach einem technischen Foul gegen Jordan Sears verkürzte Allen von der Linie auf 33:35 und traf dann mit dem Buzzer einen Dreier zur 36:35-Halbzeitführung der Bayreuther – der ersten BBC-Führung in der Partie. Allen übernahm Verantwortung in der Rotation und war mit zehn Punkten Bayreuther Topscorer der ersten Hälfte. Bei den Rebounds lag Bayreuth nach 20 Minuten mit 23:19 vorne, die Dreierquoten waren auf beiden Seiten sehr niedrig (17 Prozent Göttingen, BBC 20 Prozent), auch die Zweierquoten ließen zu wünschen übrig.
2. Halbzeit
Diallo traf nach dem ersten Göttinger Korb der zweiten Hälfte zum 38:37 für den BBC. Die Führung wechselte hin und her, Mart traf zum 40:39 und erhöhte auf 42:39 für die Gastgeber. Adam Ramstedt brachte dann Göttingen nach 25 Minuten wieder mit 43:42 in Front. Die Partie blieb intensiv, zäh, aber spannend. Nach einem Göttinger 9:0-Lauf stand es 48:42 für die Gäste. Rahming und Allen brachten den BBC wieder auf 46:48 heran. Die Bayreuther nahmen den Kampf an, Diallo stellte von der Freiwurflinie auf 47:48 und traf anschließend einen Tip-in zur erneuten Bayreuther 49:48-Führung. Plescher traf in der Schlusssekunde des dritten Viertels noch einen Dreier zum 52:50 nach 30 Minuten für Bayreuth. Der BBC zeigte zur Freude der 2.229 Zuschauer viel Kampf, Einsatz und Energie.
Diallo traf zu Beginn des Schlussviertels zum 54:52 für die Gastgeber und erhöhte anschließend weiter auf 56:52 und von der Linie auf 57:54. Allen stellte auf 59:54 für den BBC. Göttingen schlug dann mit einer 8:0-Serie und zwei Dreiern zurück und führte wieder mit 62:59. Allen stoppte den Lauf der Gäste und brachte Bayreuth mit vier Zählern in Serie wieder mit 63:62 in Front. Daniel Kirchner antwortete mit einem Dreier für die Niedersachsen zum 65:63 und legte aus der Distanz mit seinem dritten Dreier binnen kurzer Zeit auf 68:64 nach. Mart traf von der Linie zum 66:68. Göttingen traf jetzt plötzlich Dreier in Serie, Mathis Mönninghoff stellte mit fünf Zählern in Serie auf 73:66 für die Gäste knapp vier Minuten vor Schluss. Allen verkürzte von der Linie auf 68:73, die Gäste erwiderten durch den nächsten Dreier zum 76:68. Schließlich wurde der Vorsprung der Niedersachsen mit 78:68 zweistellig. Göttingen erhöhte weiter nach einem 15:2-Lauf auf 83:68. Die Entscheidung war damit gefallen, 100 Sekunden vor Schluss stand es 85:70. Rahming verkürzte nochmal auf 72:85 und Allen traf einen Dreier zum 75:85. Rahming stellte auf 77:87. Göttingen gewann schließlich mit 88:77. Der BBC hatte dem BBL-Absteiger aber alles abverlangt und brauchte sich keine Vorwürfe zu machen. Bayreuth blieb bei den Rebounds mit 40:37 vorne, Göttingen hatte im Schlussviertel aber bei der Dreierquote deutlich zugelegt (31 Prozent gegenüber 19 bei den Bayreuthern). Der BBC steht nach der Partie bei 6:12 Punkten und weiterhin auf Tabellenplatz 13. Am kommenden Sonntag, 23. November, um 15.30 Uhr geht es zum Frankenderby zu den Nürnberg Falcons.
KeVaughn Allen Topscorer
Topscorer beim BBC war KeVaughn Allen mit 25 Punkten vor Nat Diallo mit 17 Zählern. Jeweils neun Punkte und vier Assists hatten Rayshawn Mart und Moritz Plescher auf dem Scoreboard stehen. Cantia Rahming scorte acht Zähler, und griff dazu fantastische 14 Rebounds ab. Fünf Punkte standen für Leroy Ikejiaku zu Buche und jeweils zwei Zähler scorten Noah Wabersich und Artem Kovalov.
Topscorer bei der BG Göttingen war Zach Jackson mit 17 Punkten vor Daniel Kirchner mit 15 Zählern. Jackson war außerdem mit acht abgegriffenen Bällen bester Rebounder der Niedersachsen.
Die komplette Statistik findet sich unter https://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/2003400 .
Trainerstimme BBC-Headcoach Florian Wedell:
Wir haben über 34 Minuten einen sehr, sehr guten Job gemacht. In einer schwierigen Situation mit dem Ausfall zweier Leistungsträger sind andere Spieler in die Bresche gesprungen und auch die vermehrt eingesetzten jungen Akteuren nahmen die Aufgabe sehr gut an. Jeder eingesetzte Spieler hat heute alles auf dem Feld gelassen. Leider haben wir in den letzten fünf Minuten die Kontrolle komplett verloren, haben viele offene Dreier zugelassen und Göttingen somit 38 Punkte und sieben Dreier im Schlussviertel ermöglicht. Wir hätten hier cooler sein, den Göttinger Lauf stoppen und hierfür auch mal öfter clever foulen müssen. Dies müssen wir aufarbeiten und daraus lernen. Insgesamt haben wir aber einen guten Job gemacht, vor allem auch beim Rebounding, das wir knapp für uns entschieden haben. Wir können auf der heutigen Leistung aufbauen.