Eine Serie von vier Heimspielen in Folge steht für den BBC Bayreuth in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA an. Dabei soll auch die Trendwende nach zuletzt vier Niederlagen in Folge und dem Abrutschen auf Tabellenlatz 15 (2:8 Punkte) geschafft werden. Auftakt ist am Samstag, 1. November, um 19 Uhr gegen die PS Karlsruhe LIONS.
Gegner PS Karlsruhe LIONS im Portrait
Die Lions sind mit zwei Siegen aus fünf Partien in die neue ProA-Saison gestartet. Nach dem 81:66-Auftaktsieg gegen Neuling Bayer Giants Leverkusen gab es eine 72:101-Klatsche bei Aufsteiger SBB Baskets Wolmirstedt. Es folgten weitere Niederlagen gegen BBL-Absteiger BG Göttingen (84:97) und beim Aufstiegsanwärter GIESSEN 46ers (74:94). Zuletzt waren die Karlsruher beim souveränen 98:65-Heimsieg gegen die ersatzgeschwächten Uni Baskets Münster erfolgreich.
Der 114-fache Ex-Nationalspieler und langjährige Bayern-Akteur Demond Greene, der zur neuen Saison das Amt des Karlsruher Headcoaches als Nachfolger von Aleksandar Scepanovic übernahm, bilanzierte nach der Partie in Münster: „Für uns war es wichtig, als Mannschaft zu spielen, eine gewisse Intensität zu zeigen, die wir auch schon in den Spielen zuvor hatten, aber nicht konstant. Heute war das konstant über 40 Minuten, wobei ich sagen kann, dass wir in der Verteidigung gut standen und auch in der Offensive zusammengespielt haben. Vor allem unsere Trefferquote aus dem Zweierbereich, wo wir in allen Spielen große Probleme hatten, war heute mit 62 Prozent deutlich besser. Wir hatten heute einen guten Rhythmus“.
Bester Karlsruher Werfer in den bisherigen fünf Partien war der im Sommer von Phoenix Hagen zum Löwenrudel gekommene 25-jährige Small Forward Kilian Binapfl mit im Schnitt 15 Punkten und 4,6 Rebounds. Der 24-jährige US-amerikanische Power Forward David Ejah kam neu aus Bosnien-Herzegowina von KK Gorazde und hat bislang 14 Punkte und 6,2 Rebounds im Schnitt auf dem Scoreboard stehen. Gemeinsam mit dem in Karlsruhe gebliebenen 33-jährigen Center-Routinier Maurice Pluskota (11,8 Punkte/mit 6,8 abgegriffenen Bällen im Schnitt bester Rebounder) war David Ejah mit je 25 Punkten auch Topscorer im jüngsten Spiel gegen Münster.
US-Shooting Guard Mikal Dawson (25) kam von der Marshall University The Herd aus dem US-College-Basketball. Er traf im ersten Spiel gegen Leverkusen 14 Punkte und agierte als Scharfschütze (drei von vier Dreierversuchen getroffen), fällt seitdem aber verletzt aus. Der 30-jährige US-Point Guard David Cohn kam mit viel Erfahrung von Ligakonkurrent Tigers Tübingen und hat aktuell im Schnitt 13,4 Punkte und eine Dreierquote von überragenden 63 Prozent (17 von 27) zu Buche stehen. Der 26-jährige US-Pointguard William Ellis kam vom mazedonischen Club KK Gostivar zu den Lions. 9,2 Punkte und 2,2 Rebounds stehen nach fünf Einsätzen für Ellis zu Buche, der den in der Vorbereitung verletzten Zac Owens (kam aus Österreich vom BC Vienna) ersetzte.
Shooting Guard Gabriel Kuku (23) wechselte aus der BBL von den Baskets Bamberg ins Löwenrudel (aktuell 4,4 Punkte/0,6 Rebounds). Der Deutsch-Britische Center Wesley Oba (26) kam von der Missouri State University (5,4 Punkte/6 Rebounds). Der frühere Würzburger Shooting Guard Tyrese Williams (25, zuletzt Nikosia/Zypern) hatte noch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, scorte zuletzt gegen Münster aber neun Punkte und gab fünf Assists. Aufgrund von Verletzungsproblemen war auch der seit 2022 für die Lions spielende Shooting Guard-Routinier Julian Albus bislang noch kein entscheidender Faktor (2,5 Punkte und 2 Rebounds im Schnitt bei zwei Einsätzen). Die beiden 20-jährigen Eigengewächse Point Guard Pavle Pisic und Center Joshua Olenyi ergänzen das Löwenrudel.
Trainerstimme BBC-Headcoach Florian Wedell über den Gegner Karlsruhe:
„Ich freue mich, Demond Greene als Headcoach an der Seitenlinie in Karlsruhe wiederzusehen. Wir haben ja bei Bayern München schon zusammengearbeitet. Karlsruhe ist eine spannende Mannschaft, die viel Qualität für den Kader verpflichtet hat. Auf den deutschen Positionen wurde mit Maurice Pluskota ein sehr guter Spieler auf der Center-Position gehalten. Auf den Import-Positionen haben sie sehr viel Fire-Power bei den Guards, etwa bei David Cohn. Bei Mikal Dawson ist Stand jetzt unklar, ob er zum Spiel in Bayreuth nach seiner Verletzung wieder zurückkommt. Das Team spielt sehr physisch und ist auf vielen Positionen sehr athletisch. Sie können große und athletische Lineups bilden. Gabriel Kuku ist ein sehr physischer Verteidiger, der viel Druck in der Defense ausbilden kann und an beiden Seiten des Feldes sehr gut reboundet. Auch Kilian Binapfl macht über die ersten Spiele einen sehr guten, physischen Job. Karlsruhe ist eine sehr gefährliche Mannschaft, die man nicht ins Spiel kommen lassen darf. Sie sind taktisch sehr versiert, haben super-viele taktische Dinge, an denen sie arbeiten, sie haben ein großes Playbook – was kein Wunder ist, wenn ein Euroleague-Assistant-Coach wie Demond Greene dort das erste Mal als Headcoach arbeitet. Es wird sicher ein sehr spannendes und heißes Spiel“.
Florian Wedell über die Zielsetzung des BBC für das Heimspiel gegen Karlsruhe:
„Wir haben, was wichtig ist, trotz der letzten Ergebnisse schon gezeigt, dass wir über weite Strecken ein sehr competitives ProA-Team sein können. Wenn ich mir die zweiten Halbzeiten in den letzten beiden Spielen anschaue, haben wir das ja gezeigt. Trotzdem ist in den Köpfen natürlich teilweise der Frust über die jüngsten Ergebnisse drin. Deshalb ist es umso wichtiger für uns, dass wir klar einordnen, was wir richtig gemacht haben und wo wir uns schon vernünftig gezeigt haben. Klar würde es uns sehr guttun, ein Spiel zu haben, in dem einmal alles funktioniert, aber das Wichtigste für uns in der aktuellen Situation ist, zusammenzubleiben, alle Energie zu bündeln und das Maximum zusammen mit unseren Fans herauszuholen“.
Orange the World!
Der BBC Bayreuth setzt beim Spiel gegen Karlsruhe ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Vom 25. November, dem Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen, bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, heißt es weltweit: Orange the World! Deshalb setzt der BBC Bayreuth beim Spiel am Samstag, 1. November, ein klares Zeichen und spielt in orangen Trikots. Diese orangen Trikots werden dann bis zum 25. November versteigert und der Erlös kommt dem Bayreuther Frauenhaus zugute.
Aus der Historie
Zwischen Bayreuth und Karlsruhe gab es in der Historie der Zweiten Bundesliga/Pro A bislang 18 Duelle, stellte BBC-Vereinshistoriker Dr. Peter-Michael Habermann zusammen. In elf Spielen gab es dabei Bayreuther Siege – sechs Mal zu Hause und fünf Mal auswärts. Dem stehen sieben Niederlagen der Bayreuther entgegen – zwei Mal in heimischer Halle und fünf Mal auswärts. Den letzten Bayreuther Heimsieg gab es am 19. April 2025 in der Oberfrankenhalle mit 86:81 (42:37). Bereits fast 16 Jahre ist der letzte Auswärtssieg her, am 2. Januar 2010 gewann der BBC in der BBL-Aufstiegssaison 2009/10 mit 82:80 (44:58) bei der damaligen BG Karlsruhe.