Nicht zum Erfolg führte der Protest des BBC Bayreuth wegen der Geschehnisse in den letzten Sekunden des Frankenderbys in der 2. Basketball-Bundesliga ProA zwischen den Nürnberg Falcons und dem BBC Bayreuth. Das Spiel wurde mit 90:89 verloren. Der BBC hatte bemängelt, dass ihm zwei Freiwürfe vorenthalten wurden, die zu einem Bayreuther Sieg hätten führen können.
In der offiziellen Begründung des Protestes führte der BBC aus: „Beim Spielstand von 90:89 für Nürnberg wurde die Spieluhr bei einem Ausball und 5,0 Sekunden Restzeit nicht ordnungsgemäß gestoppt, sondern erst bei 3,6 Sekunden. Dadurch gingen 1,4 Sekunden verloren. In der folgenden Szene hatte ein Schiedsrichter ein Foul an einem Bayreuther Spieler gepfiffen, was zu zwei Freiwürfen für den BBC Bayreuth geführt hätte. Im Nachgang entschied das Schiedsrichtergespann jedoch, dass das Foulspiel nicht mehr rechtzeitig in der Spielzeit stattgefunden hatte. Aufgrund des Fehlers in der Zeitkontrolle sowie der damit verbundenen Folgeentscheidung hat der BBC Bayreuth Protest eingelegt”.
In ihrer Entscheidung zum Protest gab die Spielleitung der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA nun folgendes zu verstehen: „Im Zusammenhang mit dem ProA-Spiel Nürnberg Falcons BC – BBC Bayreuth am 23.11.2025 hatten die Gäste Protest aufgrund eines nicht gegebenen Fouls zum Spielende eingelegt und einen Antrag auf Neuaustragung oder eine Korrektur des Spielergebnisses gestellt. Beim Spiel in Nürnberg wurde zu Spielende ein Foulpfiff durch die Schiedsrichter aberkannt, der dem BBC Bayreuth noch zwei Freiwürfe verschafft hätte. Die Nürnberg Falcons gewannen das Spiel mit 90:89. Die Spielleitung hat den Antrag des BBC Bayreuth nun abgewiesen”.
Die Spielleitung begründet ihre Entscheidung damit, dass der Protest des BBC Bayreuth weder zulässig noch begründet ist. Im vorliegenden Fall haben die Schiedsrichter gemeinsam festgestellt, dass die Spielzeit beim Foulkontakt bereits abgelaufen war. Das Foul war somit (entsprechend der DBB-Regeln) richtigerweise nicht zu werten. Es handelt sich daher nach Auffassung der Spielleitung um eine unanfechtbare Tatsachenentscheidung der Schiedsrichter, die von der Spielleitung nicht überprüfbar ist. In der Begründung durch den Antragsteller wird zudem ein Fehler in der Zeitkontrolle im selben Angriff angeführt. Gegen diesen wurde im Spiel jedoch kein Protest eingelegt, bevor die Spieluhr wieder in Gang gesetzt wurde. Die Zeiteinstellung ist somit ebenfalls nicht mehr anfechtbar. Insofern kann auch keine ursächliche Kausalbeziehung zur eigentlichen Protest-Szene geltend gemacht werden.
BBC-Headcoach Florian Wedell hatte nach dem Spiel erklärt, dass die Schiedsrichter ihm gegenüber nach Videostudium zugegeben hätten, dass das Foul 0,3 Sekunden vor Spielschluss stattgefunden habe und es sich somit um eine Fehlentscheidung gehandelt habe.
BBC-Geschäftsführer Friedrich Hartung Friedrich Hartung bedauert die Entscheidung und spricht sich für Einführung des Instant Replay Systems aus: „In der Schlussphase reihten sich mehrere Fehler der Schiedsrichter und des technischen Kommissars aneinander, die das Spielergebnis maßgeblich beeinflusst haben. Unabhängig von den Erfolgschancen haben wir uns nach dem Spiel dazu entschlossen, Protest einzulegen, um die Notwendigkeit eines IRS-Systems zu unterstreichen und dessen Einführung in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA aktiv voranzutreiben. Mit Hilfe eines IRS-Systems wäre jeder Fehler zweifelsfrei erkennbar gewesen”, so Hartung. Diese Form des Videobeweises existiert bislang nur in der BBL, nicht aber in der zweiten Liga.