Veröffentlicht am 04.12.2025 12:29

Ein Duell mit viel Tradition

Auf die Siegerstraße zurückkehren will der BBC im Spiel gegen die Bayer Giants Leverkusen. (Foto: Thorsten Ochs/ochsenfoto.de)
Auf die Siegerstraße zurückkehren will der BBC im Spiel gegen die Bayer Giants Leverkusen. (Foto: Thorsten Ochs/ochsenfoto.de)
Auf die Siegerstraße zurückkehren will der BBC im Spiel gegen die Bayer Giants Leverkusen. (Foto: Thorsten Ochs/ochsenfoto.de)
Auf die Siegerstraße zurückkehren will der BBC im Spiel gegen die Bayer Giants Leverkusen. (Foto: Thorsten Ochs/ochsenfoto.de)
Auf die Siegerstraße zurückkehren will der BBC im Spiel gegen die Bayer Giants Leverkusen. (Foto: Thorsten Ochs/ochsenfoto.de)

Bayreuth gegen Leverkusen – Basketballnostalgiker erinnern sich da an den größten Moment der Bayreuther Basketballgeschichte mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft und des Deutschen Pokals 1989. In der Gegenwart empfängt der BBC Bayreuth mit den Bayer Giants Leverkusen am Sonntag, 7. Dezember, um 15 Uhr am elften Spieltag in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA einen interessanten Aufsteiger, der nach zwischenzeitlich vier Siegen in Folge zuletzt vier Niederlagen in Serie kassierte und leistungsmäßig mit aktuell 8:12 Zählern auf Augenhöhe steht.

Gegner Bayer Giants Leverkusen im Portrait

Das Team von Headcoach Michael Koch – Europameister von 1993, Mitglied eben jenes Bayreuther Meisterteams von 1989 und später von 2014 bis 2016 Headcoach bei medi Bayreuth in der BBL - hat nach anfangs zwei Auftaktniederlagen in Karlsruhe und zu Hause gegen Bochum eine beeindruckende Serie mit Siegen in Tübingen, gegen Bremerhaven, in Kirchheim und zu Hause gegen Münster hingelegt. Dann folgten jedoch Niederlagen gegen die Spitzenteams Göttingen, in Gießen, Hagen und zuletzt deutlich mit 76:107 in heimischer Halle gegen die Artland Dragons.

Bereits im ersten Viertel legten die Quakenbrücker dabei mit einem 27:10-Vorsprung den Grundstein für den Erfolg, zur Halbzeit lagen die Dragons bereits mit 57:32 und damit 25 Punkten in Front. Bayer-Headcoach Michael Koch musste denn auch nach der Partie die Überlegenheit der Quakenbrücker neidlos anerkennen: „Quakenbrück hat heute verdient gewonnen. Sie haben uns gut verteidigt, haben keine einfachen Wurfchancen zugelassen und sich auf souveräne Art und Weise durchgesetzt. Von daher geht der Sieg für die Gäste auch in der Höhe vollkommen in Ordnung.“ Aktuell stehen die Bayer Giants damit in der Tabelle der ProA mit 8:12 Zählern auf Rang zehn, vier Plätze vor dem an Rang 14 stehenden BBC Bayreuth (6:14 Punkte).

Topscorer bei den Bayer Giants ist bislang der nach dem dritten Spieltag nachverpflichtete Kobe Langley mit im Schnitt 15,3 Punkten in sieben Partien. Der 24-jährige US-amerikanische Point Guard spielte seit dem Ende seiner College-Zeit 2024 bereits in Neuseeland, Ungarn, in der zweiten türkischen Liga und in der Slowakei. Zuletzt stand ein Engagement im Kosovo im Raum, das allerdings letztlich nicht zustande kam. Kobe Langley hielt sich in Crailsheim fit, wo auch sein Zwillingsbruder Keyshaun unter Vertrag steht, und wechselte schließlich kurzfristig Mitte Oktober nach Leverkusen.

Zweitbester Leverkusener Scorer ist aktuell US-Pointguard John Williams, der zur neuen Saison von MBK Lucenec aus der Slowakei kam und bislang in sieben Partien im Schnitt 14,7 Punkte warf und 5,6 Rebounds abgriff. Seit drei Spieltagen fällt der 26-Jährige verletzungsbedingt aus, ob er nach der Länderspielpause in Bayreuth ins Team zurückkehrt, bleibt abzuwarten.

Der 34-jährige Center-Routinier Dennis Heinzmann (2,16 Meter groß, 120 Kilo schwer) spielt seit 2018 für Leverkusen und zählt auch in den bisherigen zehn ProA-Partien mit im Schnitt 13 geworfenen Punkten und vor allem als bester Rebounder mit durchschnittlich 8,1 abgegriffenen Bällen zu den absoluten Leistungsträgern des Teams. US-Small Forward Donte Nicholas hat mit 38 Jahren viel Erfahrung und gehörte zum Leverkusener Aufstiegsteam der vergangenen ProB-Saison. Seine bisherige Bilanz eine Klasse höher kann sich mit im Schnitt 11,4 Punkten, 4,1 Assists und 4,6 Rebounds durchaus sehen lassen.

Der 28-jährige US-Power Forward Ricardo Lynch kam vor der Saison aus Georgien nach Leverkusen. 10,9 Punkte und 3,9 Rebounds im Schnitt hat er in den ersten zehn Partien erzielt. Der 23-jährige Point Guard Sebastian Brach, ebenfalls Teil der Aufstiegsmannschaft der Bayer Giants, hat durchschnittlich 8,2 Zähler und 2,1 Rebounds auf dem Scoreboard stehen.

Der 25-jährige Center Sören Urbansky, 2,14 Meter groß und 115 Kilogramm schwer, hat 6,4 Punkte und 2,8 Rebounds im Schnitt auf dem Konto. Point Guard Viktor Ziring, zur Mitte der vergangenen ProB-Saison von den GIESSEN 46ers nach Leverkusen gekommen, ist mit 3,9 Zählern im Schnitt ebenso ein wichtiger Ergänzungsspieler wie sein Point Guard-Kollege Luca Finn Kahl mit 2,7 Punkten und 2,9 Rebounds. Ob der zuletzt verletzte und erst in den ersten beiden Partien eingesetzte 34-jährige Power Forward Calvin Oldham Jr. – sein Vater war auch ein Mitglied des Bayreuther Meisterteams – nach der Länderspielpause in Bayreuth aufs Parkett zurückkehren kann, muss sich zeigen.

Hansi Gnad, Europameister 1993 und in der Saison 1989/90 bei der Vize-Meistermannschaft der BG Steiner Bayreuth aktiv, ist aktuell Sportdirektor und Co-Trainer bei den Bayer Giants, muss aber seit Mitte November aus gesundheitlichen Gründen pausieren, wie der Verein vor kurzem mitteilte.

Statement BBC-Assistenztrainer Lukas Hofer:

„Leverkusen kann für uns ein unangenehmer Gegner sein. Dass sie Spiele, auch gegen bessere Mannschaften, gewinnen können, haben sie in dieser Saison bereits gezeigt. Die jüngsten Niederlagen der Bayer Giants rühren wohl vor allem davon, dass sie Ausfälle und Verletzungsprobleme hatten, die betroffenen Akteure sollen aber jetzt wieder fit sein. Für uns wird es nicht einfach, zu gewinnen. Gerade mit ihren Riesen unter dem Korb werden wir auf jeden Fall zu kämpfen haben. Wir haben eine gute Trainingswoche hinter uns, nach dem FIBA-Break gehen wir mit neuer Energie an die Aufgaben heran und ich hoffe, dass wir das auch aufs Parkett bringen, unsere Niederlagenserie beenden und wieder auf die Siegerstraße zurückkommen können.“

Aus der Historie

Die Begegnungen zwischen Bayreuth und Leverkusen waren immer Duelle zwischen zwei absoluten Traditionsstandorten im deutschen Basketball. Höhepunkte waren 1989, als sich Steiner Bayreuth den Deutschen Pokalsieg mit einem 89:67 (bester Bayreuther Werfer war dabei der heutige Leverkusener Headcoach Michael Koch mit 27 Punkten) und anschließend mit einem 3:2-Sieg in einer legendären Playoff-Finalserie die Deutsche Meisterschaft gegen Leverkusen sicherte, sowie 1990, als Steiner Bayreuth nach einer Niederlage in der Finalserie gegen Leverkusen Deutscher Vizemeister wurde. 1991 war im Playoff-Halbfinale gegen Leverkusen Endstation.

Wie BBC-Vereinshistoriker Dr. Peter-Michael Habermann herausgearbeitet hat, trafen Bayreuth und Leverkusen bislang in der Bundesliga 58mal aufeinander. 13mal (Neunmal zu Hause und viermal auswärts) siegte Bayreuth, Leverkusen hat in der „ewigen Bilanz“ mit 45 Erfolgen deutlich die Nase vorne. Im Pokal ist die Bilanz mit je drei Bayreuther und Leverkusener Erfolgen ausgeglichen. Den letzten Heimsieg gegen den damaligen TSV Bayer 04 Leverkusen holte Steiner Bayreuth mit 80:79 am 14. Februar 1990, der letzte Auswärtssieg gelang Steiner Bayreuth mit einem 93:84 am 22. September 1995, jeweils in der Bundesliga. In der zweiten Liga treffen Bayreuth und Leverkusen am kommenden Sonntag zum ersten Mal aufeinander.

Aktion von Basketball Aid

„Buckets for Bayreuth – Gemeinsam für Kinder punkten“ lautet der Titel einer Benefiz-Aktion, die die Organisation „Basketball Aid“ im Rahmen des Spiels am Sonntag gegen Leverkusen veranstaltet. Mit Hilfe von Sponsoren werden pro Zähler für den BBC 140 Euro zugunsten der Hilfe für krebskranke Kinder gespendet. Außerdem können beim Spiel im Fanshop „CYBEX Talents BBC Bayreuth-Bälle“ erworben werden. Der komplette Erlös der Aktionen geht an die Kinderklinik Bayreuth und den Medizincampus Oberfranken.


Von Roland Schmidt
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