Veröffentlicht am 12.06.2025 15:34

Spreizfuß – ein häufiges Problem

Dr. Stephan Fuchs (Foto: Archiv)
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Spreizfußprobleme sind häufig in der orthopädischen Sprechstunde. Typischerweise zeigt ein Spreizfuß beim Erwachsenen einen breiter Vorfuß sowie Verlängerung des Fußes (manchmal sogar um eine ganze Schuhgröße). Probleme können dann Fußschmerzen machen, ein verändertes Gangbild (Abrollen über die Fußaußenkante) kann auftreten, weiter kann es zu unangenehmen Schwielen an der Fußsohle kommen.

Die beim Spreizfuß auftretenden Schmerzen sind im Bereich des Vorfusses lokalisiert – unter den Vorfußballen. Der Fachbegriff dafür lautet Metatarsalgie. Die Schmerzen treten vor allem bei Druckbelastung auf, also beim Gehen oder Stehen. Wird der Spreizfuß nicht belastet, lassen sie meistens nach. Geraten die Nervenenden zu den Zehen unter Druck, dann kommt es entsprechend zu Missempfindungen.

Was sind die Ursachen – und wie sind diese anzugehen?
Der menschliche Fuß ist gemacht, die beim Gehen und Laufen auftretenden Kräfte zu absorbieren – hierzu dient ein knöchern-vorgegebenes und muskulär-abgefedertes System aus Längs - und Quergewölbe. Ein Spreiz- oder Senkfuß entsteht während des Knochenwachstums in der Kindheit, bei ungenügender Förderung der Fußgeschicklichkeit. lm Erwachsenenalter führt dann Überlastung und Bewegungsmangel oft zu einer Verschlechterung.

Da hier der Bandapparat der Zehen weniger, die muskuläre Querverspannung aber mehr betroffen ist, kommen Zehenveränderungen wie Hallux valgus und Krallenzehen hinzu. Auch hormonelle Veränderungen können eine Rolle bei der Entstehung mitwirken. Häufig sind Knochenschmerzen bei Osteomalazie, hier ist die Behandlung denkbar einfach. Es macht also durchaus Sinn, bei Beschwerden am Fuß etwas genauer nach möglichen Ursachen zu forschen.

Die Standardverfahren Einlagenversorgung und Krankengymnastik sind gut etabliert und können Beschwerden lindern – ein Wirknachweis besteht hier leider nicht. Weitere Therapieansätze bieten Behandlung evtl. Grundkrankheiten, Ausgleich von Defiziten im Vitamin- und Hormonhaushalt sowie ein spezifisch angepasstes Bewegungsprogramm.

Dr. med. Stephan Fuchs

Facharzt für Orthopädie und Schmerztherapeut, Sportarzt, physikalische Therapie, Diplom-Osteopath der DAAO


Von red
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