In Italien stürmen die Menschen die Weinregale, in den Niederlanden schafft man sich einen großen Vorrat an Marihuana an und in Deutschland ist während der Corona-Krise das neue dringend benötigte Accessoire scheinbar das Toilettenpapier.

Warum die Deutschen Toilettenpapier hamstern, woher das weiße Gold kommt und warum das Klopapier gar nicht so nötig ist. Wir klären auf.

„Für eine gute Darmhygiene muss man nicht unbedingt Toilettenpapier verwenden“, so der Internist und Gastroenterologie Dr. Klaus Wagner. „WC-Papier ist eine Erfindung der Neuzeit.“

Sein Tipp: „Möglichst keine Seifen und kein feuchtes Toilettenpapier. Das Papier sollte zur nur zur groben Reinigung verwendet werden. Um ein hygienisches Ergebnis zu erhalten, die endgültige Reinigung mit Wasser abschließen”.

So auch wird es beispielsweise in Skandinavien gehandelt. Dort gibt es sogenannte Analduschen, die für eine pflegende und hygienische Reinigung sorgen.

Die Geschichte des Toilettenpapiers und der Anal-Hygiene hat eine lange Tradition. Der Mensch hat sich schon früh Gedanken um die Hygiene gemacht und dachte sich somit die verschiedensten Methoden aus, um sich zu reinigen. Auch, wenn einige Methoden aus heutiger Sicht eher unangenehm sind.

Angefangen hat alles mit der „Bösen Hand”. Damit gemeint war die linke Hand, die in sehr vielen Kulturen zur Körperreinigung diente. Deshalb gibt man sich auch heute noch traditionell die rechte Hand zur Begrüßung.

Der wohlhabendere Teil der Menschen allerdings fing schon bald an gewisse Hilfsmittel zum Abwischen zu nutzen, wie zum Beispiel Schwämme oder alte Lappen.

Im 14. Jahrhundert wurde in China das erste Toilettenpapier produziert. 1857 dann wurde in einer Fabrik in den USA von Joseph Gayetty das derzeit so beliebte weiße Gold weiterentwickelt. Es war zwar nicht auf eine Rolle gewickelt, sondern bestand aus einzelnen Blättern, war in Aloe getränkt und wurde in einer Schachtel verpackt. 1870 dann gab es das erste Papier auch auf einer Rolle.