Veröffentlicht am 08.02.2024 15:05
Veröffentlicht am 08.02.2024 15:05

Peter Roeger über Investoren, Gläubiger und Matthias Wendel

Peter Roeger, Insolvenzverwalter der Bayreuth Tigers. (Foto: PLUTA Rechtsanwalts GmbH)
Peter Roeger, Insolvenzverwalter der Bayreuth Tigers. (Foto: PLUTA Rechtsanwalts GmbH)
Peter Roeger, Insolvenzverwalter der Bayreuth Tigers. (Foto: PLUTA Rechtsanwalts GmbH)
Peter Roeger, Insolvenzverwalter der Bayreuth Tigers. (Foto: PLUTA Rechtsanwalts GmbH)
Peter Roeger, Insolvenzverwalter der Bayreuth Tigers. (Foto: PLUTA Rechtsanwalts GmbH)

Von Peter Roeger von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH hängt es ab, wie es mit der zahlungsunfähigen Bayreuth Tigers GmbH weitergeht. Er wurde Ende Januar zum Insolvenzverwalter der Bayreuth Tigers GmbH bestellt. Er sagt im Gespräch, was ein Investor mitbringen muss, äußert sich zur Anzahl der Gläubiger, und wie es mit Noch-Geschäftsführer Matthias Wendel weitergeht.

Gibt es bereits konkrete und finanziell durchgespielte Angebote zur Übernahme der Tigers GmbH, die umsetzbar wären?

Peter Roeger: Wir haben uns von Anfang an das Ziel gesetzt, den Investorenprozess vertraulich zu behandeln. Dazu zählt auch, dass wir uns zu etwaigen Angeboten von Investoren nicht äußern werden.

Gilt das auch für lose Interessensbekundungen?

Peter Roeger: Hier gilt das gleiche. Wir bleiben vertraulich.

Was ist mit dem britischen Unternehmer Liam Hardy?

Peter Roeger: Wir äußern uns grundsätzlich nicht zu Namen.

Der sagte mir, er stünde in Kontakt mit Ihnen.

Peter Roeger: Was Liam Hardy oder andere Personen sagen, kann ich nicht beeinflussen. Was ich tun kann, ist, weitere Spekulationen nicht zu befeuern.

Indem sie keine Namen kommentieren oder bestätigen …

Peter Roeger: Richtig.

Kann man Ihnen eine Anzahl potenzieller Interessenten entlocken? Die Tigers sind doch eine schöne Braut.

Peter Roeger: Was ich sagen kann, ist, dass es Interessenten gibt.

Wie viele Gläubiger hat die insolvente Tigers GmbH überhaupt?

Peter Roeger: Das kann ich derzeit noch nicht abschätzen. Das hat mit der Zahl der Dauerkarteninhaber zu tun. Viele kauften sich erst eine Karte für die DEL2, dann gab es das finanzielle Downgrade in die Oberliga. Zu klären, welcher Dauerkartenbesitzer Gläubiger ist oder nicht beziehungsweise es noch werden kann, ist auch Teil der aktuellen Arbeit.


Lässt sich der Insolvenzplan grob in Meilensteinen skizzieren? An welcher Stelle befindet sich die GmbH dort gerade?

Peter Roeger: Das Wichtigste war zunächst die Sicherung des Status Quo. Mit der Fortführung des Spielbetriebs haben wir diesen Schritt geschafft. Nun gilt es, belastbare Angebote mit Konzept und erbrachtem Finanzierungsnachweis zu finden. In unserer Kanzlei arbeiten derzeit fünf Personen am Fall der Bayreuth Tigers GmbH. Sollte sich konkretes Interesse auftun, wollen wir einfach schnell handeln können und keine Zeit verlieren.

Ist absehbar, wann das Insolvenzverfahren abgeschlossen sein könnte?

Peter Roeger: Idealerweise ist der Plan bis Mai/Juni abgeschlossen, eher jedoch später. Es gibt aber noch viele Hindernisse. Danach könnte das Insolvenzverfahren aufgehoben werden und einem unbelasteten Neustart in der kommenden Saison in der Oberliga stünde nichts im Wege. Aber dafür braucht es Investoren. Es müsste alles passen.

Falls sich kein Investor finden und der Verbleib in der Oberliga nicht gesichert sein sollte: Käme dann die Liquidation der GmbH?

Peter Roeger: Momentan wäre das die einzige sinnvolle Alternative.

Skizzieren Sie bitte das Szenario des Ausscheidens von Matthias Wendel als Geschäftsführer, Hauptgesellschafter und größtem Gläubiger.

Peter Roeger: Alle bisherigen Anteile der Gesellschaft werden auf null gestellt. Also auch die von Matthias Wendel. Dann ist ein erneutes Einbringen von Geld notwendig. Es findet quasi ein kompletter Gesellschafterwechsel statt.

Sie sind derzeit eine Person des öffentlichen Lebens. Verspüren Sie persönlich Druck bei Ihrer Arbeit? Sei es rund um die Tigers GmbH oder allgemein?

Peter Roeger: Die Arbeit an einem Sportverein ist in gewisser Weise für mich ungewohnt. Druck gehört dazu, das ist Teil der Jobbeschreibung eines Insolvenzverwalters. Dafür hängt einfach zu viel an den einzelnen Fällen, Arbeitsplätze beispielsweise. Hält man diesen Druck nicht aus, ist man als Insolvenzverwalter fehl am Platz.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Roeger.


Von Jürgen Lenkeit
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