Veröffentlicht am 09.04.2019 12:07
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Gemeinde Eckersdorf

Luftbild Eckersdorf / Foto: Stefan Dörfler (Foto: inBayreuth.de)
Luftbild Eckersdorf / Foto: Stefan Dörfler (Foto: inBayreuth.de)
Luftbild Eckersdorf / Foto: Stefan Dörfler (Foto: inBayreuth.de)
Luftbild Eckersdorf / Foto: Stefan Dörfler (Foto: inBayreuth.de)
Luftbild Eckersdorf / Foto: Stefan Dörfler (Foto: inBayreuth.de)

Eckersdorf. Eckersdorf ist eine sehr attraktive Wohngemeinde im Grünen am Rand der Stadt Bayreuth. Beliebte Wohngemeinde mit guter Infrastruktur in Stadtnähe Die große Nachfrage nach Baugrundstücken in den vergangenen Jahren macht sich auch bei den Finanzen der Gemeinde bemerkbar. Größter Einnahmeposten der Kommune ist nach wie vor die Einkommensteuerbeteiligung mit heuer rund 3,5 Millionen Euro, erklärte Bürgermeisterin Sybille Pichl im Gespräch mit der Bayreuther Sonntagszeitung. Insgesamt ist die finanzielle Lage der Gemeinde sehr solide. Im Verwaltungshaushalt kann ein Überschuss von knapp 1,8 Millionen Euro erwirtschaftet werden, was abzüglich der ordentlichen Tilgung von 437.000 Euro und der Pflichtzuführung in die Rücklage von 86.000 Euro sowie zuzüglich der vom Freistaat Bayern bereitgehaltenen Investitionspauschale von 126.500 Euro eine freie Finanzspanne von knapp 1,4 Millionen Euro ergibt, die für Investitionen zur Verfügung steht.» Nach acht Jahren ohne neue Kreditaufnahme und der Halbierung der Verschuldung in dieser Zeit auf rund 5,4 Millionen Euro am Jahresende wird auch der diesjährige Haushalt ohne neue Kredite auskommen. Den ungedeckten Bedarf von voraussichtlich 1,5 Millionen Euro können wir aus der Rücklage stemmen», erklärte Sybille Pichl. In diesem und in den kommenden Jahren stehen allerdings einige Investitionen in der Gemeinde an, die auch eine neue Verschuldung bedingen werden. So ist derzeit die neue Eckersdorfer Kindertagesstätte in der Planungsphase. Der Standort im nordöstlichen Bereich des Festplatzes beim Rathaus wurde mittlerweile vom Gemeinderat festgelegt. Entstehen wird ein zweigeschossiges Gebäude in Modulbauweise, in dem insgesamt fünf Krippengruppen und vier Kindergartengruppen für zusammen rund 160 Kinder Platz finden werden. »Die Kosten für die neue Kindertagesstätte werden wohl voraussichtlich bei drei bis 3,5 Millionen Euro liegen. Der Vorteil der angestrebten Modulbauweise ist, dass die Bauteile preissicher und termingenau gefertigt und aufgebaut werden. Die reine Bau- und Lieferzeit wird voraussichtlich acht bis zwölf Wochen dauern. Nach der Fertigstellung haben wir drei neue, zusätzliche Gruppen. Der alte Eckersdorfer Kindergarten und die übergangsweise installierten Containergruppen werden aufgelöst», kündigte die Bürgermeisterin an. Ein in der Gemeinde durchaus kontrovers diskutiertes Thema ist der beabsichtigte Neubau einer Dreifach-Sport- und Mehrzweckhalle. »Wir haben lange über das Thema diskutiert und das Für und Wider ausführlich beleuchtet. Die durchgeführte Bedarfsanalyse hat gezeigt, dass wir durch unsere Vereine und Veranstaltungen locker eineinhalb Hallen füllen könnten. Es gibt kaum mehr Räumlichkeiten für größere Veranstaltungen in der Gemeinde, wir können froh sein, dass wir zumindestens noch das Reservistenheim in Donndorf haben», begründete Sybille Pichl die Notwendigkeit für den Hallenbau. Der Gemeinderat hat sich mittlerweile auf den Standort vor der Schule mit rund 15 Metern Abstand zur Fahrbahn der Schulstraße geeinigt. Derzeit laufen Probebohrungen zur Feststellung der Tragfähigkeit des Bodens auf dem beabsichtigten Baugrundstück. Abhängig davon, ob eine reine Sport- oder eine Mehrzweckhalle gebaut wird, liegen die geschätzten Kosten voraussichtlich zwischen neun und elf Millionen Euro. Der Großteil der Kosten wird nach den Worten der Bürgermeisterin jedoch wohl erst in den Jahren 2020 und 2021 anfallen. Zur Zukunft des Edeka-Einkaufsmarktes an der Bruck erklärte Sybille Pichl, dass nach momentanem Stand das alte Gebäude voraussichtlich Anfang kommenden Jahres abgerissen werden soll. Derzeit müssen in der Sache jedoch noch Hochwasser-Berechnungen gefertigt und vorgelegt werden. Nach dem kompletten Abriss ist ein Neubau des Einkaufsmarktes in Nord-Süd-Ausrichtung geplant. In dem Einkaufsmarktkomplex ist auch eine Hausarztpraxis vorgesehen, wobei derzeit noch nach einem Arzt gesucht wird, der die Praxis übernimmt und sich in Eckersdorf niederlassen möchte. Im Bereich der Abwasseranlage werden heuer die Kanalverfilmungsarbeiten zur Erstellung des Kanalkatasters abgeschlossen. Entwickelt wird daraus ein Konzept für kurz-, mittel- und langfristige Sanierungsarbeiten im gesamten Gemeindegebiet. Heuer wird hierfür ein Betrag von 230.000 Euro vorgesehen. Für 21.000 Euro wird eine neue Software zur Überwachung der Pumpanlagen und der Rückstaueinrichtungen angeschafft. Auch die Hard- und Software im Wasserwerk soll für 20.000 Euro erneuert werden. Zeitverzögerungen und damit einhergehend Baukostensteigerungen gibt es bei der Fortführung der Dorferneuerung in Busbach. »Die Ausschreibung für den Bau des Dorfgemeinschaftshauses musste mangels Angeboten für den Rohbau aufgehoben werden. Derzeit läuft eine neue Ausschreibung. Wir hoffen, dass diesmal Angebote eingehen, so dass der Bau heuer noch beginnen kann. Der Baubeginn wurde zudem verzögert, da die Ämter entgegen anderslautender Absprachen nachträglich noch eine Berechnung für ein statistisch alle 100 Jahre vorkommendes Hochwasser verlangten. Zur neuer-lichen Genehmigungsfähigkeit mussten die Planung angepasst und das Gebäude um zehn Zentimeter angehoben werden. Durch die Zeitverzögerungen kam es dann auch zu einer immensen Baukostensteigerung. Inklusive Planungskosten liegen die aktuellen Kostenschätzungen bei fast 900.000 Euro. Vor drei Jahren lagen die Kostenerwartungen bei etwa 600.000 Euro. Wir hoffen, dass die Ausschreibung letztlich doch noch günstigere Preise bringt. Voraussichtlich erhalten wir für das Dorfgemeinschaftshaus Zuschüsse von 315.500 Euro», so die Bürgermeisterin. Hinsichtlich der energetischen Sanierung des denkmalgeschützten Rathausgebäudes sucht der Gemeinderat immer noch nach einer »wirklich sinnvollen Lösung». Die Einbindung eines Experten zur Beurteilung möglicher Schäden durch Dämmungsarbeiten hat gezeigt, dass neue Fenster mit einer Laibungsdämmung und eine Innendämmung der Außenecken des Gebäudes problemlos möglich sind und dem denkmalgeschützten Haus nicht schaden würden. Zusätzlich könnte auf dem Fußboden des Dachbodens eine Deckendämmung angebracht werden. Die nicht unter Denkmalschutz stehenden Nebengebäude könnten außen gedämmt werden. Auch die Heizungsanlage soll überprüft werden. Zusätzlich sind der Einbau eines Aufzuges im Rathaus und die Schaffung eines zweiten Rettungsweges mit Kosten von voraussichtlich 160.000 Euro verpflichtend, wenn die Kommune für die energetische Sanierung Zuschüsse erhalten will. »Jetzt muss die Detailplanung samt Kostenschätzung erfolgen. Aus dem vergangenen Jahr ist noch ein Haushaltsrest von rund 600.000 Euro vorhanden, so dass im Etat 2019 kein neuer Ansatz erfolgen muss». Für die Grund- und Mittelschule wird mit Hilfe von 31.000 Euro aus dem Digitalbudget des Freistaates die Ausstattung mit Beamern, Leinwänden und Dokumentenkameras weiter verbessert. Außerdem erhält das Gebäude einen Glasfaseranschluss. Die Feuerwehren Eckersdorf und Donndorf bekommen für insgesamt rund 20.000 Euro neue Atemschutzgeräte. Heuer soll zudem mit Kosten von rund 150.000 Euro die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchtkörper erfolgen. rs


Von mm
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