Veröffentlicht am 27.04.2019 11:14
Veröffentlicht am 27.04.2019 11:14

Die Altstadt schreibt Geschichte

Timo Rost feiert mit Karsten Kamper den vorzeitigen Klassenerhalt. Foto: Andi Bär (Foto: inBayreuth.de)
Timo Rost feiert mit Karsten Kamper den vorzeitigen Klassenerhalt. Foto: Andi Bär (Foto: inBayreuth.de)
Timo Rost feiert mit Karsten Kamper den vorzeitigen Klassenerhalt. Foto: Andi Bär (Foto: inBayreuth.de)
Timo Rost feiert mit Karsten Kamper den vorzeitigen Klassenerhalt. Foto: Andi Bär (Foto: inBayreuth.de)
Timo Rost feiert mit Karsten Kamper den vorzeitigen Klassenerhalt. Foto: Andi Bär (Foto: inBayreuth.de)

So kurios es klingen mag. Aber mit dem torlosen Remis gegen den SV Viktoria Aschaffenburg und dem dank der anderen Resultate damit vorzeitig gesicherten Klassenerhalt hat die SpVgg Bayreuth Fußball-Geschichte geschrieben. Wenn es in Fußball-Deutschland etwas gibt, auf das Verlass ist, dann ist es das Archiv des legendären Kicker-Sportmagazins. Kaum etwas entgeht den „Datenkraken” des Klassikers der deutschen Sportlandschaft. Und so präsentierte sich ein über beide Backen strahlender Altstadt-Trainer Timo Rost mit einer ausgedruckten E-Mail, die ihn seitens der Kicker-Datenredaktion dieser Tage erreichte. „Weder in der Bundesliga noch in der 2. Liga ab 1974, noch in der Drittklassigkeit ab 1994 und der Viertklassigkeit ab 2008 hat in Deutschland je eine Mannschaft, die nach sechs Spieltagen punkt- und torlos war, je die Klasse gehalten”, verlas er innerlich tief stolz und von brandendem Applaus begleitet. Die 90 Minuten, die vorab abliefen, waren ihm relativ egal. „Das ist mir heute völlig wurst”, so Rost, dessen Elf ihm einen weiteren Sieg nicht vergönnte. Die Chancen dafür waren allemal da. Blank vor SV-Keeper Kevin Birk auftauchend versemmelte Christoph Fenninger eine todsichere Möglichkeit, visierte den Pfosten an (29.). Auf der anderen Seite durfte der für den mit einem Fingerbruch erstmals in dieser Saison nicht zur Disposition stehenden Sebastian Kolbe im Kasten stehende Alexander Skowronek seine Qualitäten gegen Daniel Cheron und Björn Schnitzer (18./20.) unter Beweis stellen. Nach dem Pausentee rückte Skowronek sogar noch mehr in den Blickpunkt. Gegen Schnitzers Granate blieb er erster Sieger, lenkte das Leder reaktionsschnell an die Querlatte (53.). Auf der Gegenseite sicherte sein Gegenüber Kevin Birk den Aschaffenburgern den Zähler. Nach Ugurtan Kizilyars Zupfer an Tobias Weber zeigte Referee Huber auf den Punkt, den zu unpräzise getretenen Strafstoß des aus Aschaffenburg stammenden Ivan Knezevic parierte er (77.). Am Ende teilten sich beide die Zähler. Und damit waren beide Trainer nicht unzufrieden. Doch ließ es sich Timo Rost nicht nehmen, dem ein oder anderen Bayreuther Zuschauer gehörig die Leviten zu lesen. Diverse Beleidigungen gegen Altstädter Spieler ließen ihn explodieren. „Was mich verärgert, das ist unterste Schublade, wie manche Fans auf der Haupttribüne diese Mannschaft beleidigen und über ihren Stil, wie sie Fußball spielt nur ablästern”, fand er deutliche Worte in Richtung des ein oder anderen auf der Haupttribüne sitzenden Kollegen. Und fand Zustimmung bei seinem Gegenüber Jochen Seitz, der ähnliches nur allzu oft im traditionsreichen Stadion am Schönbusch erlebt. „Timo ich freue mich, dass du solche Worte an die Jungs von der Haupttribüne richtest, denn bei uns läuft es häufig ähnlich ab. Wenn ich das sage bekomme ich meistens ein paar auf die Ohren.Ich hoffe, dass die Jungs, die auf der Tribüne sitzen, sich das vielleicht auch mal zu Herzen nehmen. Wobei, das kann man meistens vergessen. Das tun sie meistens nicht. Sie fühlen sich meistens auch nicht angesprochen.” SpVgg Bayreuth: Skowronek, Weber, Golla (84. Mirroche), Kopp, Wolf, Piller, Weimar, Makarenko (71. Schiller), Kracun, Fenninger (63. Sulejmani), Ivan Knezevic Viktoria Aschaffenburg: Birk, Boutakhrit, Cheron, Dähn, Schmidt, Beinenz (46. Kizilyar), Grünewald, Verkaj, Schnitzer (89. Harrer), Zehnder, Oppermann (71. Verkamp) Schiedsrichter: Dr. Markus Huber (Wurmannsquick) Zuschauer: 602 Text: Andi Bär. Fotos: Klaus-Peter Volke und Andi Bär


Von Jessica Mohr
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