Veröffentlicht am 29.02.2020 06:00
Veröffentlicht am 29.02.2020 06:00

Corona – oder doch nicht?

Coronavirus Isolation Foto Pixabay (Foto: Pixabay)
Coronavirus Isolation Foto Pixabay (Foto: Pixabay)
Coronavirus Isolation Foto Pixabay (Foto: Pixabay)
Coronavirus Isolation Foto Pixabay (Foto: Pixabay)
Coronavirus Isolation Foto Pixabay (Foto: Pixabay)

BAYREUTH. Das Krankenhaus ist nicht die erste Anlaufstelle für Menschen, die Angst vor dem Corona-Virus haben. Das stellt Dr. Klaus von Stetten, Leiter des Gesundheitsamtes Bayreuth, jetzt klar. „Wir müssen die Kapazität der Krankenhäuser und die Laborkapazitäten grundsätzlich für schwer erkrankte Patienten freihalten“, erklärt von Stetten. „Das heißt aber nicht, dass alle anderen mit ihrer Angst allein gelassen werden “.

Was also tun, wenn die Sorgen zu groß werden? Hier die fünf wichtigsten Tipps:

1. Bleiben Sie ruhig und bleiben Sie zu Hause!

Angst ist ein ziemlich schlechter Ratgeber. Wenn grippeähnliche Symptome auftreten, muss es nicht zwingend Corona sein.

Bitte machen Sie sich unbedingt klar: Gerade in diesen Tagen erreicht die „normale“ Grippe ihren saisonalen Höhepunkt. Direkt in die Praxis des Hausarztes zu gehen, ist keine gute Idee. Denn dort kann man sich selbst oder andere anstecken.

2. Rufen Sie den Hausarzt an!

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden und sprechen Sie ihn auf Corona an.

Er wird Sie fragen, ob Sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Ob Ihre Beschwerden innerhalb von 14 Tagen nach einem eventuellen Aufenthalt in einem Risikogebiet aufgetreten sind und/oder ob Sie Kontakt zu einer Person mit bestätigter Corona-Infektion hatten. Übrigens: Allein der Aufenthalt in einem Land, in dem Corona-Fälle aufgetreten sind, ist kein Grund, um Sie als möglichen Verdachtsfall einzustufen.

3. Dem Hausarzt vertrauen!

Der Hausarzt entscheidet anhand der Informationen, die sie ihm gegeben haben, und gegebenenfalls gemeinsam mit Experten des Gesundheits-

amtes, ob tatsächlich weiterer Abklärungsbedarf besteht. Sollte dies der Fall sein, wird ein Abstrich genommen. Entweder in der Praxis des Hausarztes oder bei Ihnen zu Hause. In der Regel dauert es ein bis zwei Tage, bis das Laborergebnis vorliegt. So lange gilt für Patienten mit Corona-Verdacht häusliche Quarantäne.

4. Keine Angst vor Isolation!

Selbst Patienten mit bestätigter Corona-Infektion müssen nach jetzigem Stand nicht automatisch gleich ins Krankenhaus. „Personen ohne weitere Risikofaktoren bleiben zunächst in ihrem häuslichen Umfeld“, sagt Klaus von Stetten. Es sei denn, ihr Zustand verschlechtere sich deutlich. Das heißt: Menschen ohne Vorerkrankungen oder chronische Erkrankungen,

die nicht zur älteren Generation gehören und deren Symptome nicht schlimmer werden,

können zu Hause gesund werden.

5. Kümmern Sie sich um Ihr Umfeld!

Patienten, bei denen sich der Corona-Verdacht bestätigt, sollten wissen: Die häusliche Quarantäne betrifft sehr wahrscheinlich nicht sie alleine, sondern zudem Familienmitglieder. Und auch wenn man niemand dazu zwingen kann: Am Arbeitsplatz, im Freundeskreis, in der Schule oder in der Kita Bescheid zu sagen, wäre gut. Denn dann sind andere gewarnt.

Das Klinikum ist vorbereitet

Im Klinikum Bayreuth ist man auf die Behandlung von Patienten eingestellt, bei denen Corona schwer verläuft und die stationär behandelt werden müssen. Denn auch auf schwere Verläufe, gerade bei älteren und vorerkrankten Menschen, müssen sich Krankenhäuser vorbereiten, sagt Prof. Dr. Thomas Rupprecht, Ärztlicher Direktor der Klinikum Bayreuth GmbH.

„Wir sind ein Team aus erfahrenen Ärztinnen und Ärzten, aus engagierten Pflegekräften. Die Mitarbeiter legen Wert auf die Einhaltung aller Hygienestandards. Das Krankenhaus hat im Moment ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten für schwer erkrankte Corona-Patienten. Aber selbstverständlich müssen wir am Ball bleiben“, sagt Professor Rupprecht. „Wir verfolgen die Entwicklung genau.“

Laut der bisher umfassendsten Studie zum neu-artigen Coronavirus in China haben die meisten Infektionen einen harmlosen Verlauf. Rund 81 Prozent der Infektionen seien als mild einzustufen, heißt es in der Studie, die jetzt im „Chinese Journal of Epidemiology“ veröffentlicht wurde und für die das Chinesische Zentrum für Seuchenkontrolle und -vorbeugung Daten von über 72.314 Infektionen auswertete.


Von Roland Schmidt
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