Veröffentlicht am 07.02.2021 23:26
Veröffentlicht am 07.02.2021 23:26

Brose Bamberg: Ein Krimi ohne Happy-End

Brose Bamberg gg. Bayern München 07.02.2021 Foto Roland Schmidt (Foto: Roland Schmidt)
Brose Bamberg gg. Bayern München 07.02.2021 Foto Roland Schmidt (Foto: Roland Schmidt)
Brose Bamberg gg. Bayern München 07.02.2021 Foto Roland Schmidt (Foto: Roland Schmidt)
Brose Bamberg gg. Bayern München 07.02.2021 Foto Roland Schmidt (Foto: Roland Schmidt)
Brose Bamberg gg. Bayern München 07.02.2021 Foto Roland Schmidt (Foto: Roland Schmidt)

BAMBERG . In einem hochklassigen Basketball-Bundesligaspiel musste sich Brose Bamberg am Sonntag Abend in eigener Halle nach der bis dato besten Saisonleistung denkbar knapp mit 92:93 (46:45) gegen Bayern München geschlagen geben.

Bamberg musste auf die drei verletzten Spieler Dominic Lockhart, Alex Ruoff und Chase Fieler verzichten. So mussten die Spieler von Headcoach Johan Roijakkers von Anfang an umso mehr Kampfgeist zeigen. Dies tat das Team auch und lag nach einem schwachen Münchner Start im ersten Viertel zeitweise mit zehn Zählern (23:13) in Front. Bis zum Ende des ersten Abschnittes kam das Team des früheren Bamberger Erfolgstrainers Andrea Trinchieri noch bis auf 23:17 heran.

Zum Beginn des zweiten Viertels erhöhte Bennet Hundt zunächst noch auf 25:17 für Bamberg, dann aber starteten die Bayern einen 14:0-Lauf und lagen Mitte des zweiten Abschnittes mit 25:31 vorne. Bamberg kämpfte sich aber wieder heran und eroberte die Führung nach einem Treffer von Christian Sengfelder wieder (36:35). Kurz vor Ende der ersten Halbzeit lagen die Bayern wieder mit 43:45 vorne, mit dem Buzzer am Ende des zweiten Viertels traf jedoch Mateo Seric einen Dreier von der Mittellinie - somit ging Brose mit einer 46:45-Führung in die Halbzeitpause.

Im dritten Viertel drehten die Gastgeber dann richtig auf und baute den Vorsprung bis auf zwölf Punkte aus (65:53). Am Ende des Abschnittes kamen die Bayern wieder etwas näher heran, Bamberg lag aber weiter mit 72:67 in Front. Im Schlussviertel blieb Brose zunächst in Front. Beim Stand von 80:74 für die Hausherren starteten die Bayern dann einen 11:0-Lauf. 80:85 lag Bayern nun vorne, Bamberg gab sich aber nicht geschlagen. Eineinhalb Minuten vor Schluss brachte Devon Hall mit einem Dreier Bamberg erneut in Führung (90:89). Paul Zipser traf dann zwei Freiwürfe für München, David Kravish auf der Gegenseite für Brose, Jalen Reynolds 33 Sekunden vor Ende für den Gast: 92:93. In den letzten Ballbesitzen wurde es dann wild und unübersichtlich. Am Ende lagen viele Bamberger und Münchner auf dem Parkett, der Ball ging zu Devon Hall, der in der letzten Sekunde den Wurf – zumindest foul-fragwürdig gehindert von Vladimir Lucic – aber nicht mehr anbringen konnte. Bester Bamberger Werfer war David Kravish mit 29 Punkten.

Der Bamberger Headcoach Johan Roijakkers analysierte nach der Partie: „Beide Mannschaften hatten in den letzten zwei Minuten die Chance zum Gewinnen. Wir hätten ein, zwei Stopps mehr gebraucht. Aber in den letzten Sekunden hat man die Qualität der Münchner gesehen. Sie hatten viele Spiele, die immer gleich abliefen: 37 Minuten haben sie mitgespielt, aber in der entscheidenden Phase haben sie angezogen und das Spiel entschieden. Das ist Talent und Qualität. Daher Glückwunsch. Aber ich denke, dass auch wir ein gutes Spiel abgeliefert haben. Defensiv hatten wir ein paar Fehler, die müssen wir abstellen. Alles in allem aber auch Glückwunsch an meine Mannschaft.“

Auch Michael Stoschek, Aufsichtsratsvorsitzender der Bamberger Basketball GmbH, meldete sich zu Wort: „Ich mache unserer Mannschaft ein großes Kompliment. Sie hat heute hervorragend gespielt. Ich bedaure sehr, dass am Ende der Partie durch eine fragwürdige Entscheidung unser Team um die Chance gebracht wurde, das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden.“

Andrea Trinchieri, von 2014 bis 2018 Headcoach in Bamberg, zeigte sich nach dem Spiel vor den akkreditierten Journalisten fast etwas sentimental, als er auf seine Zeit in der Domstadt angesprochen wurde: „Ich habe viele großartige Erinnerungen an Bamberg, ich hatte mit dem damaligen Team von Brose unglaubliche Erlebnisse in der Bundesliga und der Euroleague. Heute war die Arena zwar pandemiebedingt leer, aber ich habe alles wie früher gesehen, die ganzen Fans und wo viele Bekannte von mir saßen. Hier in Bamberg war wirklich eine ganz spezielle Zeit”.


Von Roland Schmidt
rs
north