Die Bayreuth Tigers haben heute Abend vor 912 Zuschauern in der Eishockey-Oberliga Süd erneut alles gegeben, aber gegen die sehr effektiv spielenden EHF Passau Black Hawks mit 3:6 (0:1,2:4,1:1) verloren.

Die Tigers traten zur Partie ohne Marvin Drothen, Jayden Schubert und Nicolas Schindler an. Tomas Schmidt und Tom Schwarz, die zu anderen Vereinen wechseln, gaben heute ihre Abschiedsvorstellung in Bayreuth. Dafür hatten mit Andreas Geigenmüller und Florian Lüsch zwei oberligaerfahrene Haudegen aus der Landesligamannschaft des EHC ihr Debut in der aktuellen Profi-Mannschaft der Tigers. In der ersten Sturmreihe spielten David Stach, Andreé Hult und Lars Bergbauer. Mark Ledlin half in der Verteidigung aus. Mit dabei waren auch wieder einige Förderlizenz-Nachwuchsspieler aus Ingolstadt, Selb und Ravensburg. Zum heutigen Valentinstag wurde zudem im Rahmenprogramm alles aufgeboten inklusive einem Heiratsantrag zweier Fans auf dem Eis vor Spielbeginn.

Goalie Lukas Schulte schaute bereits in der 2. Minute unglücklich aus, als er bei einem Schuss von Nicolas Sauer die Scheibe prallen ließ und Jan Hammerbauer das 1:0 für Passau erzielte. In der Folge hatten sich die bunt zusammengewürfelten Tigers gefangen und hatten gute Möglichkeiten. Florian Lüsch traf in der 12. Minute im Powerplay nur den Pfosten. Auf der Gegenseite traf auch Tomas Kulhanek 15 Sekunden vor Ende des ersten Drittels für Passau nur das Torgestänge. Mit der etwas glücklichen 1:0-Führung der Gäste ging es in die erste Drittelpause.

Nach nur 38 Sekunden im zweiten Drittel erhöhten die Black Hawks durch Nicolas Sauer auf 2:0 (21. Minute). In der ersten Drittelpause war David Stach angeschlagen in der Kabine geblieben. Tigers-Trainer Rich Chernomaz musste umstellen, neben Andreé Hult spielten jetzt Andreas Geigenmüller und Florian Lüsch in der Top-Sturmreihe. In der 24. Minute schlug die neue Top-Reihe zu: Florian Lüsch leistete die Vorarbeit für Andreé Hult, der den Puck zum 1:2-Anschlusstreffer für die Tigers einschob.

In der 26. Minute traf erneut Andreé Hult zum 2:2-Ausgleich. Für die sehenswerte Vorarbeit hatte Tomas Schmidt gesorgt. In der 29. Minute fingen die Bayreuther in Überzahl einen Konter der Gäste und Tomas Kulhanek markierte das ärgerliche 3:2 für Passau. Das 4:2 für die Gäste fiel dann in der 37. Minute durch Arturs Sevcenko. “Aushilfsverteidiger” Mark Ledlin machte in der Szene eine etwas unglückliche Figur. In der 40. Minute wurde Tigers-Goalie Lukas Schulte nochmals überwunden, Marc Zajic erzielte nach einem Abpraller des Torwarts das 5:2. Dies war auch der Zwischenstand zur zweiten Drittelpause.

In der 44. Minute traf Andreé Hult zum dritten Mal für die Tigers, nach Zuspiel von Mark Ledlin vollendete der Bayreuther Top-Stürmer zum 3:5-Anschlusstor. Nur knapp zwei Minuten später traf erneut Passau, Nicolas Sauer erhöhte auf 6:3 für die Niederbayern. Die Gäste nutzten alle Bayreuther Fehler gnadenlos aus. Drei Minuten und 20 Sekunden vor Schluss gab es eine fünfminütige Zeitstrafe plus Spieldauerdisziplinarstrafe für den Passauer Maximilian Otte nach einem Kniecheck gegen Tomas Schmidt. Die Bayreuther konnten aus der Überzahl jedoch keinen Gewinn mehr ziehen, es blieb letztlich beim Passauer 6:3-Sieg.

Für die Tigers steht jetzt ein ungewöhnlich anstrengendes Wochenende bevor: Am Freitag geht es zum Tabellenzweiten Heilbronn, an Samstag empfängt man in einem Nachholspiel den Tabellenletzten Stuttgart und am Sonntag gastiert Tabellenführer Weiden im Tigerkäfig.

Der Bayreuther Trainer Rich Chernomaz sprach nach der Partie von einem verdienten Sieg der Gäste. “Etwas enttäuscht” äußerte sich Chernomaz darüber, dass seine Jungs heute “nur durchschnittliche Emotionen” zeigten, was in der derzeitigen Situation aber auch verständlich sei. “Positiv für die Erfahrung im Team war der Einsatz von Andreas Geigenmüller und Florian Lüsch. Leider können die beiden nur bei drei Spielen der Restsaison mitwirken. Da die Förderlizenzspieler beim Training nicht in Bayreuth weilen, ist es sehr schwer für uns, Spielzüge oder taktische Dinge einzuüben. Letztlich aber scheißegal, wir haben ein schweres Wochenende mit drei Spielen vor uns. Es geht weiter”, so Rich Chernomaz.