Veröffentlicht am 25.10.2024 14:48

„Frederic möchte ins Opernhaus”

Sascha Grammel ist der Mann mit den Puppen - hier mit seiner ersten Figur: Frederic Freiherr von Furchensumpf.  (Foto: Michael Zargarinejad)
Sascha Grammel ist der Mann mit den Puppen - hier mit seiner ersten Figur: Frederic Freiherr von Furchensumpf. (Foto: Michael Zargarinejad)
Sascha Grammel ist der Mann mit den Puppen - hier mit seiner ersten Figur: Frederic Freiherr von Furchensumpf. (Foto: Michael Zargarinejad)
Sascha Grammel ist der Mann mit den Puppen - hier mit seiner ersten Figur: Frederic Freiherr von Furchensumpf. (Foto: Michael Zargarinejad)
Sascha Grammel ist der Mann mit den Puppen - hier mit seiner ersten Figur: Frederic Freiherr von Furchensumpf. (Foto: Michael Zargarinejad)

Sascha Grammel ist der Mann mit den Puppen – und die sind nicht nur einfache Figuren, sondern echte Publikumslieblinge wie Frederic Freiherr von Furchensumpf oder Schildkröte Josie. In unserem Interview gibt der beliebte Berliner Bauchredner Einblicke in seine Arbeit, welche Figur seine Liebste ist und spricht über sein neues Programm „Wünsch dir was“.

Am 13. November bringt Sascha Grammel sein neues Programm in die Oberfrankenhalle. Mit diesem verspricht er wieder jede Menge Lacher und charmanten Unsinn. Fans und Neulinge dürfen sich auf einen Abend voller Humor freuen, bei dem er seine Puppenwelt zum Leben erweckt.

Wie entstehen Ihre Texte und Figuren?
Sascha Grammel: Meine Ideen kommen nicht auf Knopfdruck. Meist sitze ich vor einem leeren Blatt und frage mich: „Und jetzt?“ Deshalb mache ich mir überall und jederzeit Notizen, wenn mir etwas Lustiges auffällt. Später greife ich darauf zurück. Es reicht oft, die Welt mit offenen Augen zu beobachten und nicht alles zu ernst zu nehmen. Unser Verhalten ist manchmal schon komisch genug. Inzwischen habe ich auch ein kleines Kreativ-Team, mit dem ich brainstormen kann. Jedes Programm ist ein großes Projekt, aber genau das liebe ich. Am Ende, wenn das Publikum begeistert ist, weiß ich, wofür ich es gemacht habe.

Haben Sie eine Lieblingsfigur?
Sascha Grammel: Wenn ich eine Lieblingsfigur hätte, würde ich das hier natürlich nicht verraten, sonst gibt’s Ärger mit den anderen Puppen! (lacht) Frederic hält sich vermutlich für meine Nummer Eins, aber das wechselt. Wenn ich albern bin, mag ich Mieze oder Professor Hacke. Bin ich frech, dann ist Frederic toll. In melancholischen Momenten ist Josie mein Favorit. Sie ist mein Ruhepol in dieser verrückten Puppenwelt. Am Ende habe ich aber alle Puppen gleich gern.

Sind Sie vor Auftritten noch nervös? Haben Sie ein Rezept dagegen?
Sascha Grammel: Ich sortiere Gummibärchen nach Farben – das beruhigt! Nein, im Ernst: Meist gehe ich das Programm im Kopf durch. Kurz vor dem Auftritt schließe ich die Augen, atme tief ein und aus. Lampenfieber habe ich immer noch, auch nach all den Jahren. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Die Nervosität ist nur noch zu Beginn da und nicht mehr so lähmend wie früher. Ich spüre sie, aber sie stört nicht mehr.

Wie bleiben Sie auf Tour witzig, auch wenn Sie schlechte Laune haben?
Sascha Grammel: Ich bin von Natur aus fröhlich, und es braucht viel, um mir die Laune zu verderben. Was ich auf der Bühne mache, entspricht meinem Wesen. Ich lache wirklich, es ist nicht gespielt. Natürlich habe ich auch mal schlechte Tage, aber die bringe ich nicht mit auf die Bühne. Vielleicht liegt es daran, dass ich so dankbar bin, mein Hobby und meine Leidenschaft – das Puppenspiel – zum Beruf gemacht zu haben. Wenn das Publikum lacht, vergesse ich alles andere, und wir lassen den Alltag für ein paar Stunden hinter uns.

Was macht einen guten Comedian aus? Was raten Sie jungen Talenten?
Sascha Grammel: Ein guter Comedian ist einer, der gut ist! Mein Rat: Nicht zu viel nachdenken, einfach machen! Üben, üben, üben. Fang mit einem kleinen Text an und teste ihn zum Beispiel bei der Geburtstagsfeier der Oma. Wichtig: Nicht zu lang werden. Ein kurzer Auftritt ist oft besser. Und: Keine Angst vor Fehlern! Manchmal machen Pannen eine Nummer noch lustiger. Wenn die Zuschauer mal nicht lachen, sollte man das nicht persönlich nehmen. Es heißt nicht, dass man schlecht ist, sondern nur, dass der Gag nicht zündet. Am wichtigsten ist: Sei du selbst und hab Spaß!

Was erwartet das Publikum im neuen Programm, besonders in Bayreuth?
Sascha Grammel: Wo Grammel draufsteht, ist auch Grammel drin! „WÜNSCH DIR WAS!“ ist ein lustiger, familienfreundlicher Ausflug. Es geht um Träume, Freundschaft, Liebe und Mut. Am Ende wird alles gut, und es gibt auch ein paar Tränen – natürlich vor Lachen. Für Bayreuth heißt das: Zwei Stunden zurücklehnen und lachen. Und falls etwas schiefgeht? Dann lachen wir einfach darüber!

Freuen Sie sich, wieder in Bayreuth zu sein? Haben Sie besondere Erinnerungen an die Stadt?
Sascha Grammel: Ja, ich freue mich immer, nach Bayreuth zu kommen! Jede Stadt hat ihre eigene Atmosphäre, und Bayreuth hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich erinnere mich gut an den großartigen Applaus und die Standing Ovations nach der letzten Show. Übrigens, Frederic übt fleißig an seiner Singstimme – er träumt davon, eines Tages im Opernhaus aufzutreten!


Von Jessica Mohr
jm
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