Veröffentlicht am 25.07.2025 19:44

Förderer Wagners im Mittelpunkt

Foto: sd
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König Ludwig II. ist zurück – als goldene Miniatur. Bei den Bayreuther Festspielen 2025 steht er im Mittelpunkt der neuen Kunstinstallation von Ottmar Hörl. Titel: „Der Mäzen“. Im Zentrum: Ludwigs Rolle als Förderer von Richard Wagner und als Wegbereiter der Festspiele.

„Bayreuth gäbe es so nicht, wenn es Ludwig II. nicht gegeben hätte“, sagt Hörl. „Er war Wagners wichtigster Unterstützer. Ohne ihn hätte Wagner das Festspielhaus nicht bauen können. Nicht mal eine Baugenehmigung hätte er bekommen.“

Ludwig II. hatte das Geld – und die Vision. Er ermöglichte Wagner mit seiner finanziellen Hilfe den Bau des Festspielhauses in Bayreuth. 1876 fanden dort die ersten Festspiele statt. „Wagner war nicht kreditwürdig. Die Stadt hätte ihm niemals solche Chancen eingeräumt. Ludwig hat vieles erleichtert – auch den Verwaltungsaufwand“, sagt Hörl. „Die beiden haben es gemeinsam geschafft. Und Bayreuth profitiert bis heute von diesem Erbe.“ Deshalb stellt Hörl die beiden Figuren jetzt nebeneinander auf – als goldenes Duo. Wagner kennt man schon vom Vorjahr: „Die Verneigung“ hieß die Installation 2024. Der Komponist steht mit geneigtem Kopf, rechter Hand auf dem Herzen und linker Arm am Körper.

Der König erscheint – wie Wagner – in Gold. „Einen König kann man nur in Gold zeigen.“ Und: „Er trägt keine Uniform, sondern tritt in privater Erscheinung auf.“

Täglich wird die Installation auf- und wieder abgebaut. Damit will Hörl Diebstähle verhindern. In den vergangenen beiden Jahren verschwanden zahlreiche Figuren. „Der tägliche Auf- und Abbau kostet zwar viel Geld“, sagt der Künstler, „aber das muss einfach sein.“

Wer eine der Figuren erwerben will, kann das in Hörls Pop-up-Store in der Bayreuther Innenstadt tun. Der Shop befindet sich in der ehemaligen Buchhandlung Breuer & Sohn am Luitpoldplatz.

Für Hörl ist klar: „Beide Figuren erzählen gemeinsam die Geschichte von Bayreuth. Ohne Ludwig hätte Wagner seine künstlerischen Träume nicht verwirklichen können. Der König war ein kreativer Mensch – nur im falschen Haus geboren.“


Von Jessica Mohr
jm
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