Veröffentlicht am 14.07.2023 08:55

„Es wird eine sehr schöne Produktion“

„Es wird eine sehr schöne Produktion“ (Foto: Munzert)
„Es wird eine sehr schöne Produktion“ (Foto: Munzert)
„Es wird eine sehr schöne Produktion“ (Foto: Munzert)
„Es wird eine sehr schöne Produktion“ (Foto: Munzert)
„Es wird eine sehr schöne Produktion“ (Foto: Munzert)

BAYREUTH.

Die Leipziger Mezzosopranistin Marie Henriette Reinhold hat in diesem Festspielsommer zwei Partien übernommen: Die eines Blumenmädchens in der Neuinszenierung „Parsifal“ und die Grimgerde in der „Walküre“. Mit der Sonntagszeitung spricht sie über die Vorbereitung auf ihre Rollen.

2019 standen sie als Blumenmädchen im Parsifal erstmals auf der Bayreuther Festspielbühne. Es kam zur Corona-Zwangspause, jetzt sind Sie wieder da und wieder als Blumenmädchen im Parsifal. Was hat sich verändert?

Marie Henriette Reinhold: Heuer ist natürlich prinzipiell alles anders, weil die Produktion ja neu ist. Tatsächlich ausgefallen ist glücklicherweise ja nur die Saison 2020. In den vergangenen beiden Jahren waren die Abläufe im Haus allerdings völlig anders: Corona-Tests, Masken, der Chor war zweigeteilt. Natürlich waren die Vorsichtsmaßnahmen damals völlig berechtigt. In diesem Jahr sind wir froh, dass alles normal ist.

Das Publikum ist gespannt auf die Parsifal-Aufführung mit AR-Brillen. Wie wirken sich solche Regieeinfälle aus?

MHR: Wir als SängerInnen bekommen davon gar nichts mit. Der Probenablauf ist ganz normal. Es müssen z.B. keine Positionen auf der Bühne verändert werden, damit die AR-Brille funktioniert. Achten müssen wir lediglich auf Kameras, die auf der Bühne stehen und Livebilder auf Leinwände produzieren. Übrigens ist die Inszenierung so angelegt, dass sie auch ohne AR-Brille gut funktioniert.

Die Blumenmädchen oder Zaubermädchen verführen Parsifal. Neben dem Gesang ist auch eine besondere Körpersprache gefordert. Welche zusätzlichen Vorbereitungen treffen Sie?

MHR: Eine Opernsängerin, ein Opernsänger, muss in der Lage sein, auf Knopfdruck unterschiedliche Körpersprachen zu liefern, denn es gibt ja auch verschiedene Ansätze, die Blumen- bzw. Zaubermädchen zu inszenieren. Es sind nicht immer plakativ-verführerische junge Mädchen… Aber natürlich – prinzipiell gibt die Musik einiges vor: Zu der lyrischen Musik der Zaubergarten-Szene kann man sich anders bewegen als zum Ritt der Walküren.

Sind die Blumenmädchen auch in der neuen Parifal-Produktion Verführerinnen?

MHR: Teilweise ja, aber nicht klischeemäßig. Ich persönlich bin immer offen für neue Ansätze aber auch für Traditionelles. Ich kann sagen: Einfallsloses wird uns bei diesem Parsifal nicht begegnen. Persönlich denke ich, es wird eine sehr schöne Produktion.

Sie übernehmen ebenfalls die Partie der Grimgerde in Walküre. Welche Partie liegt Ihnen mehr und warum?

MHR: Es gibt Unterschiede, natürlich. Die Rolle des Blumenmädchens ist lyrischer, stimmlich etwas höher gelegen. Walküren sind starke weibliche Wesen und treten dramatischer auf. Ich kann nicht sagen, was mir mehr liegt, ich mag beide Partien. Stimmlich und darstellerisch muss man beides in sich haben und in der Lage sein, rechtzeitig zu wechseln… aber genau das macht mir viel Spaß.

Welche Rollen streben Sie an, was wäre die Traumrolle?

MHR: Das werden wir sehen. Es darf natürlich gerne vorwärtsgehen. Aber ich bin noch jung und über die Traumrollen wage ich noch nicht zu sprechen. Meine Devise: Kleine Brötchen backen, gute Arbeit abliefern, dann wird es schon gelingen.


Von Jessica Mohr
jm
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