Die Stadt Creußen erzeugt 536 Prozent (!) ihres jährlichen Strombedarfs durch erneuerbare Energiequellen. Damit liegt man in dieser Kategorie zusammen mit der VG-Gemeinde Prebitz (743 Prozent) einsam an der Spitze aller Kommunen im Landkreis Bayreuth. Den Löwenanteil in Creußen macht mit 494 Prozent bisher klar die Windenergie aus. Seit geraumer Zeit plant die Kommune den Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien auch durch den Bau von Freiflächen-Fotovoltaikanlagen.
Am Montag wird der Stadtrat in seiner Sitzung über die erste PV-Freiflächenanlage in Creußen entscheiden. Auf der Tagesordnung steht der Antrag der Firma Greenovative GmbH aus Nürnberg auf Einleitung eines Bauleitverfahrens zur Aufstellung eines Bebauungsplans und der Änderung des Flächennutzungsplans für den Bau von Freiflächenphotovoltaikanlagen.
Bereits im Juli 2024 beriet der Stadtrat über ein Solargutachten des Ältestenausschusses. Darin haben sich circa 20 Flächen auf rund 160 Hektar - etwa 2,5 Prozent der Gesamtfläche Creußens - herauskristallisiert. Die Zustimmung der Räte vorausgesetzt, wird dann in der Gemarkung Neuhof bei Unterschwarzach di erste PV-Freiflächenanlage Creußens realisiert.
Die Modulfläche der geplanten Anlage beträgt circa 15 Hektar, die Nennleistung gut 18 000 Kilowatt-Peak, der Stromertrag liege pro Jahr bei rund 19.000 Megawattstunden. „Damit liegt die Einsparung von CO2 bei knapp 8500 Tonnen pro Jahr, womit knapp 8500 Haushalte im Jahr versorgt werden können“, erläuterte damals Projektplaner Johannes Voll.
Größere zusammenhängende und damit für PV-Freiflächenanlagen geeignete Flächen gibt es in den Gemarkungen Gottsfeld, Haidhof und Lindenhardt. In Neuhof/Seidwitz bieten sich Flächen in Richtung Prebitz an, wo im Esper auch eine Freiflächen-Photovoltaikanlage entstehen soll. Schließlich ermittelten die Planer im Norden und Westen der Gemarkung Wolfsbach noch geeignete Flächen.
Wie Bürgermeister Martin Dannhäußer im Gespräch mit inbayreuth mitteilt, gebe es damit konkrete Pläne für insgesamt drei Freiflächenanlagen, eine vierte sei angedacht. Näheres könne er zum jetzigen Zeitpunkt wegen der Grundstücksfrage nicht preisgeben. Nur so viel: „Es ist klar, dass wir als Kommunen unseren Beitrag zum Klimaschutz beitragen müssen.”