Veröffentlicht am 01.09.2023 12:30
Veröffentlicht am 01.09.2023 12:30

Besser verstehen mit AR-Brille

Besser verstehen mit AR-Brille (Foto: red)
Besser verstehen mit AR-Brille (Foto: red)
Besser verstehen mit AR-Brille (Foto: red)
Besser verstehen mit AR-Brille (Foto: red)
Besser verstehen mit AR-Brille (Foto: red)

BAYREUTH.

Die diesjährigen Richard-Wagner-Festspiele sind zu Ende. Zahlreiche kurzfristige Umbesetzungen waren heuer ebenso überraschend, wie erstmals nicht ausverkaufte Vorstellungen kurz vor Beginn und noch im Festspielverlauf.

Die Auslastung der „Ring“-Zyklen lag bei durchschnittlich 92 Prozent. Für 2024 erwartet der Kaufmännische Geschäftsführer Ulrich Jagels wieder Vollauslastung, denn es werden statt drei nur zwei „Ring“-Zyklen aufgeführt und es besteht die Möglichkeit für Einzelbestellungen. Nicht nur in Bayreuth ist man auf der Suche nach jüngeren Opernfans. Doch was lockt an? Bisher konnte man den Standpunkt vertreten, ein guter Wagnerianer kennt das Werk, doch wie wird einem bisher noch weniger interessierten Publikum der schnelle Zugang ermöglicht? Das akustische Verstehen von Operntexten kann herausfordernd sein, insbesondere wenn die Sängerinnen und Sänger eine kraftvolle Gesangstechnik verwenden. Eine Übertitelung verändert das Opernerlebnis und ist eine Möglichkeit, die gesungenen Texte mit zu verfolgen – die Dialoge und somit die Handlung besser zu erfassen.

Das Landestheater Coburg, führt regelmäßig Wagner Opern auf, im kommenden Jahr „Götterdämmerung“. Seit längerem kann das Publikum dort, projizierte Libretti über der Bühne lesen. Nachteil: Dem Publikum wird ein Kopfsenken und -heben zwischen Live-Aufführung und Leuchtschrift abverlangt. „Diskussionen um Übertitel gibt es schon lange“, so Festspielsprecher Hubertus Herrmann auf Nachfrage der Sonntagszeitung. Das Publikum sei in dieser Frage gespalten, außerdem gäbe es sowohl akustische, als auch denkmalschutztechnische Gründe, weshalb dieser Service im Festspielhaus nicht angeboten werden könne. Übertitel-Bildschirme absorbieren den Schall und beinträchtigen eventuell tatsächlich das Klangerlebnis.

Auf dem Grünen Hügel sucht man nach anderen Möglichkeiten. In diesem Jahr kamen bei der Neuinszenierung „Parsifal“ erstmals AR-Brillen für animierte Überraschungseinblendungen zum Einsatz. Die Brille ermöglicht es aber auch, gesungenen Text einzublenden. Auf diese Weise nutzt nur der Opernbesucher den Service, der ihn wünscht, muss jedoch dafür bezahlen.


Von Jessica Mohr
jm
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