Seit mehr als 15 Jahren läuft der Bayreuther Michael Hübner gemeinsam mit seinem mehrfachbehinderten Sohn Nico. „Er sitzt im Rollstuhl, den ich bei unseren Läufen vor mir herschiebe”, erklärt Michael Hübner.
„Anfangs waren wir nur bei kleineren Veranstaltungen in Bayreuth und Umgebung dabei. Inzwischen haben wir auch große Marathons wie in München, Würzburg und Berlin gemeistert. Die vielen positiven Rückmeldungen aus der Laufgemeinschaft haben uns immer wieder motiviert”, so Michael Hübner.
Doch nun haben das Vater und Sohn-Gespann einen großen Traum erreicht: „Nach zwei vergeblichen Bewerbungen wurden wir in diesem Jahr für den 50. Marine Corps Marathon am 26. Oktober 2025 in Washington, D.C. zugelassen. Für uns beide ist das der sportliche Höhepunkt unserer gemeinsamen Laufgeschichte”, erzählt er.
Nico wurde bereits mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit der Sportlerehrung der Stadt Bayreuth. Er zierte zum Beispiel ein Jahr lang die Titelseite der Bayerischen Laufzeitung. Beim Maisel’s FunRun erhielt er im vergangenen Jahr eine Ehrung für seine zehnte Teilnahme.
„Beim Berlin-Marathon konnten wir bereits Kontakte für das Abenteuer in den USA knüpfen. Die Teilnahme bedeutet für uns nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch eine große Herausforderung”, erklärt Michael Hübner. Zwei Rollstühle müssen mit – darunter Nicos Rennrollstuhl, der von der Marathonleitung in Washington genau geprüft wurde. Er darf keinen zusätzlichen Antrieb haben und muss speziell für Wettkämpfe gebaut sein. Hilfe auf der Strecke ist nicht erlaubt – die beiden starten als reines Duoteam.
Für Nico ist die Reise in die USA ein einmaliges Erlebnis. „Und für uns beide ein ganz besonderes Kapitel unserer gemeinsamen Laufgeschichte”, so Michael Hübner stolz.