BAYREUTH. Sanieren oder neu bauen – diese Frage gilt für den Bayreuther Sportpark. Das Areal gilt als Herzstück der Bayreuther Sportszene. Auf engem Raum vereint es die Oberfrankenhalle, das Eisstadion und das Hans-Walter-Wild-Stadion. Ergänzt wird der Komplex durch das Hallenbad des Schwimmvereins. Für Schulen, Vereine und Profisportler ist der Sportpark unverzichtbar.
Doch die Anlagen sind in die Jahre gekommen, die Mängel gravierend. Besonders das Eisstadion bereitet Sorgen. „Die Kühltechnik ist veraltet und ein Risiko für den Betrieb“, erklärt der Dritte Bürgermeister Stefan Schuh, der in Bayreuth für den Bereich Sport zuständig ist. Fällt sie aus, steht der Spielbetrieb still. Schon im vergangenen Jahr führte ein Defekt im Leitungssystem zu einer wochenlangen Pause. Eine Erneuerung wäre teuer, könnte aber Ausfälle verhindern. Doch auch baulich gilt das Stadion als problematisch. Es ist zwischen Schwimmbad und Oberfrankenhalle eingezwängt, die Tribünen stehen dicht am Spielfeld, die Bande entspricht nicht mehr den Standards der Deutschen Eishockey Liga. „So würde man heute nicht mehr bauen. Zudem ist das Stadion komplett ausgebucht. Eigentlich brauchen wir mehr Eiszeiten – vielleicht sogar eine zweite Eisfläche“, so Schuh.
Auch andere Einrichtungen des Sportparks sind sanierungsbedürftig. Das Sportzentrum weist „gravierende bauliche Mängel“ auf, wie Schuh betont. Immer wieder ist von Generalsanierungen oder Sofortmaßnahmen die Rede. Auch die Oberfrankenhalle, Heimstätte des Zweitligisten BBC Bayreuth, ist in die Jahre gekommen. „Für Basketball passt sie gut, für Konzerte oder andere Veranstaltungen weniger. Die Terminplanung ist zudem schwierig, da Sportveranstaltungen kurzfristig angesetzt werden, Kulturveranstaltungen aber oft langfristig im Voraus gebucht“, erklärt Stefan Schuh. Auch ob sich die Halle wirklich noch für Kulturveranstatungen eignet, ist fraglich.
Die Probleme betreffen auch den Handball. Seit Jahren gibt es Streit um das Harzen in einer Halle, die vor allem für den Schulsport genutzt wird. Der Boden ist stark in Mitleidenschaft gezogen, so leidet auch der Schulsport. „Dieser soll nun im kommenden Jahr erneuert werden. Gleichzeitig brauchen wir klare Regeln für Reinigung und Materialnutzung, um diesen Konflikt zu beenden“, sagt Bürgermeister Schuh.
Während in den vergangenen Jahren viel in den Fußball investiert wurde, um Verbandsauflagen zu erfüllen, warten andere Sportarten wie Basketball oder Eishockey noch auf größere Fortschritte. „Die Frage ist: Lohnt es sich, alles zu sanieren? Oder bauen wir ein modernes Sportzentrum, das allen Ansprüchen genügt?“, stellt Schuh in den Raum. Ein Neubau könnte mehrere Sportarten unter einem Dach vereinen und effizientere Nutzung ermöglichen. Doch dann stellt sich die Standortfrage: Bleibt man innenstadtnah oder sucht man sich einen neuen Standort, doch wenn, wo? Ein Neubau würde zudem eine Übergangslösung erfordern – Vereine müssten für Training und Spiele auf andere Orte ausweichen.
Viele Fragen sind also offen. Ein klares Konzept fehlt bisher. „Große Projekte wie das Friedrichsforum binden derzeit Personal und Geld. Erst wenn diese abgeschlossen sind, können wir uns an die nächsten Vorhaben wagen – dazu gehören die Sportstätten“, sagt Stefan Schuh. Für ihn steht fest: Sportstätten sind freiwillige Leistungen, Pflichtaufgaben wie Schulsanierungen haben Vorrang. „Natürlich zählen auch die Sporthallen für den Schulsport dazu“, betont er. Dennoch hofft er, dass Bayreuth mittelfristig wieder das Prädikat „Sportstadt“ verdient – mit An-lagen, die den Anforderungen der Zukunft gerecht werden.
Sportstätten sichern Zusammenhalt in der Gesellschaft
Sportstätten sind nicht nur Orte der Bewegung, sondern auch Räume des Miteinanders. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat in seiner Bereinigungssitzung den Weg für die Wiederauflegung des Programms zur Sanierung kommunaler Sportstätten frei gemacht. Dafür stehen in den kommenden vier Jahren eine Milliarde Euro bereit.
MdB Dr. Silke Launert:
„Das Programm zur Sanierung kommunaler Sportstätten kommt zurück – mit einer Milliarde Euro für die nächsten vier Jahre. Weniger Bürokratie, mehr Unterstützung: So kommen die Mittel schneller dort an, wo sie gebraucht werden. Ich bin sehr froh, dass wir dieses starke Signal für die Kommunen setzen konnten!“
MdB Anette Kramme:
„Ich freue mich sehr über die Wiederauflage dieses wichtigen Programms. Die Kommunen erhalten eine Milliarde Euro und profitieren zugleich von deutlich vereinfachten Förderbedingungen – das ist gelebter Bürokratieabbau. Die Kommunen sollen Partner auf Augenhöhe sein. In den vergangenen Jahren konnten aus Mitteln dieses Programms beispielsweise die Sanierung des Freibades in Bischofsgrün und der Christian-Sammet-Halle in Pegnitz sowie der Neubau der Sporthalle in Heinersreuth realisiert werden“. gmu