Der BBC Bayreuth hat auf die aktuelle Verletztenmisere im Kader reagiert und den gebürtigen Kosovaren mit deutschem Pass, Besnik Bekteshi, verpflichtet. Als Teil des BBC-Teams brachte der 31-jährige Point Guard bereits seine Erfahrungen auf dem Parkett ein und trug zu einem stabilen Spiel bei. Zuletzt war er für den kosovarischen Verein Golden Eagle Ylli im
Einsatz. Wir trafen Besnik Bekteshi zum Interview:

Sie standen bisher drei Mal für den BBC auf dem Parkett. Wie fällt Ihr erstes persönliches Fazit aus?
Besnik Bekteshi: Bayreuth ist ein professioneller Verein. Es macht Megaspaß in der Oberfrankenhalle zu spielen. Die Fans sind voll dabei und stehen hinter der Mannschaft.

Wie kam der Kontakt zum BBC zustande?
Besnik Bekteshi: Über meinen Agenten. Danach folgte ein Telefonat mit Coach Mladen Drijenčić, den ich länger kenne. Mit Philip Jalalpoor bin ich seit meiner Jugend bekannt. Wir waren schon Teamkollegen, auch mit ihm gab es ein Gespräch.

Sie wurden Ende Januar kurzfristig nachverpflichtet. Hatten Sie schon Zeit, außerhalb des Trainings und der Spiele, Bayreuth kennenzulernen?
Besnik Bekteshi: Philip hat mir einige Tipps gegeben, was man so unternehmen kann. Zusammen mit meiner Verlobten bin ich schon öfters in der Stadt unterwegs gewesen.

Sie spielten zuvor im Kosovo, jedoch nur ein gutes halbes Jahr. Hat es dort nicht gepasst?
Besnik Bekteshi: Ich habe nur einen deutschen Pass und die Regelungen lassen nur eine gewisse Anzahl ausländischer Spieler zu. Einen albanischen Pass konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht erwerben. Die sportlichen Voraussetzungen waren auch nicht so professionell, wie ich es mir gewünscht hätte.

Bevor sie zu den Golden Eagle Ylli wechselten, waren Sie in verschiedenen deutschen Ligen aktiv. Konnten Sie sich schnell wieder akklimatisieren?
Besnik Bekteshi: Innerhalb von drei Tagen bin ich nach Bayreuth umgezogen, habe versucht, mich schnell anzupassen und die Spielsysteme kennenzulernen. Unterstützung erfuhr ich von allen Seiten, bei allen Fragen. Ich fühle mich hier sehr wohl. Was das Spiel angeht, dauert die Eingewöhnung eine gewisse Zeit. Ich bin guter Dinge, dass es von Mal zu Mal immer besser wird.

Mladen Drijenčić schätzt an Ihnen, dass Sie auf zwei Positionen spielen können. Wo sehen Sie selbst Ihre Stärke?
Besnik Bekteshi: Ich sehe meine Stärken in meinen beiden Positionen und darin, dass ich auch mehrere Positionen verteidigen kann. Durch meine Spielerfahrung kann ich jüngeren Spielern helfen, im Training sowie im Spiel, kann aber auch mit dem einen oder anderen Tipp den Spielverlauf beeinflussen.

Sie sind der älteste Spieler im Team, haben viel Routine!
Besnik Bekteshi: Meine Routine ist vorteilhaft, weil die Eingewöhnungszeit deutlich kürzer ist. Ich sehe bei meiner persönlichen Leistung in Bayreuth noch Luft nach oben, da ich im Kosovo längere Zeit nicht gespielt habe. Doch mit Erfahrung kann man einiges ausgleichen.

Worauf wird es im heutigen Heimspiel gegen Karlsruhe ankommen?
Besnik Bekteshi: Als Team 40 Minuten kämpfen und aggressiv verteidigen. Die Unterstützung der Fans, die uns trägt, wird ein Vorteil sein. Wir möchten offensiv gute Entscheidungen treffen, dafür trainieren und trainieren wir. Wir sind gut vorbereitet auf das Spiel. Die Mannschaft, die physisch besser spielt mit ausgeklügelte Strategie, wird gewinnen. Und ich hoffe, das sind wir.