Veröffentlicht am 23.02.2024 10:08
Veröffentlicht am 23.02.2024 10:08

Letztes Tigers-Spiel: Das wünscht sich „Geige”

Andreas Geigenmüller im Spiel gegen die EHF Passau Black Hawks am 14. Februar. (Foto: Karo Vögel)
Andreas Geigenmüller im Spiel gegen die EHF Passau Black Hawks am 14. Februar. (Foto: Karo Vögel)
Andreas Geigenmüller im Spiel gegen die EHF Passau Black Hawks am 14. Februar. (Foto: Karo Vögel)
Andreas Geigenmüller im Spiel gegen die EHF Passau Black Hawks am 14. Februar. (Foto: Karo Vögel)
Andreas Geigenmüller im Spiel gegen die EHF Passau Black Hawks am 14. Februar. (Foto: Karo Vögel)

Wenn am Sonntagabend das Oberliga-Spiel der Bayreuth Tigers gegen die Memmingen Indians abgepfiffen wird, ist dies auch gleichbedeutend mit dem Ende eines Kapitels des Bayreuther Eishockeys. Es wird das letzte Spiel der Bayreuth Tigers in ihrer jetzigen Struktur sein, für die Playoffs ist die insolvente GmbH trotz sportlicher Qualifikation nicht zugelassen.

Ob in absehbarer Zeit ein neues Kapitel aufgeschlagen werden kann oder die Geschichte der Tigers bereits ihr Ende gefunden hat – derzeit ungewiss. Das liegt in den Händen des zuständigen Insolvenzverwalters.

Andreas Geigenmüller vom EHC hilft bei den Bayreuth Tigers aus

Nach verkündeter Insolvenz Ende Januar und dem Exodus der meisten Spieler kam unverhofft ein früherer Held der Bayreuth Tigers zu seinem Comeback auf dem Eis, mit dem nicht mehr zwingen zu rechnen war: Andreas Geigenmüller, DEL2-Aufstiegsspieler aus dem Jahr 2017, heute 36 Jahre alt und noch als ambitionierter Freizeitstürmer beim Stammverein EHC Bayreuth auf dem Eis, half wiederholt im dezimierten Tigers-Kader aus. „Ehrensache, wenn ich dem Verein aus meiner Heimatstadt helfen kann“, sagt „Geige“, wie er in Eishockey-Bayreuth schlicht genannt wird. Mit seinem EHC-Teamkollegen Florian Lüsch hilft ein weiterer Landesliga-Spieler in der klassenhöheren Oberliga aus.


„Trainer Rich Chernomaz ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, die Schlittschuhe für die Tigers zu schnüren. Da musste ich nicht lange überlegen“, sagt Geigenmüller. In seinem ersten Tigers-Einsatz gegen Passau wurde er prompt zum Bayreuther Spieler der Partie gewählt, in seinem zweiten Match gegen Stuttgart markierte „Geige“ zwei Tore. Es folgten weitere Partien gegen Riessersee und Füssen in dieser Woche.

EHC Bayreuth und Arbeit haben für „Geige“ Priorität

Ob Geige am Sonntag beim Schlusspunkt gegen Memmingen auf dem Eis stehen wird, entscheidet sich erst am Samstag. Dann steht der Routinier nämlich mit seinem EHC auf dem Eis. „Sollten wir da gewinnen, steigt am Sonntag das nächste EHC-Spiel in Reichersbeuren. Sollten wir verlieren, könnte es nochmal mit den Tigers klappen. „Der EHC geht vor, ganz klar“, sagt der Stürmer zu den Prioritäten. „Und die Arbeit.“ Unter der Woche arbeitet Geigenmüller auf dem Bau, führt ein Leben abseits des Profi-Sports, mit dem Geld zu verdienen wäre. Beim Training des verbliebenen Tigers-Kaders ist er bisher noch kein einziges Mal dabei gewesen. Aber darauf kommt es im Grunde genommen auch nicht mehr an.

Komplimente von Gegnern für Geigenmüller

Geigenmüller jedenfalls genießt sein Intermezzo im Tigers-Trikot. „Klar freue ich mich, nochmal in der Oberliga zu spielen. Da geht es nochmal zackiger zu als in der Landesliga.“ Nach eigenem Bekunden hätten sogar schon gegnerische Spieler gefragt, warum er und Lösch nicht permanent höherklassig spielen würden. „Das Potenzial hätten wir angeblich noch“, wurde uns nach den bisherigen Spielen geschmeichelt.

Was „Geige“ sich für das Spiel am Sonntag gegen Memmingen wünscht? „Dass die Spieler es einfach genießen. Und dass das Ergebnis möglichst knapp bleibt. Memmingen ist zwar klarer Favorit, aber vielleicht nochmal ein Punkt wäre ultimativ.“ Man weiß ja nicht, ob auf absehbarer Zeit noch welche im Tigerkäfig dazukommen werden.


Von Jürgen Lenkeit
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