Immerhin noch einen Punkt holten die onesto Tigers Bayreuth heute Abend in der Oberliga Süd bei der 5:6 (2:2,1:3,2:0,0:1)-Overtime-Niederlage im Auswärtsspiel bei den Erding Gladiators und verteidigten damit Tabellenplatz sechs.

Die onesto Tigers traten beim aktuellen Tabellenschlusslicht in Bestbesetzung an und wollten dem 3:1-Heimerfolg gegen die Stuttgart Rebels von vergangenem Freitag einen weiteren Sieg folgen lassen.

Bereits nach 48 Sekunden mussten die Tigers die erste Strafzeit gegen Ondrej Nedved hinnehmen. Das Erdinger Powerplay blieb jedoch folgenlos. Besser machten es kurz darauf die Bayreuther, nach schöner Vorarbeit von Lennard Habeck vollendete Kapitän Sam Verelst aus dem Slot zum 1:0 für die Tigers (4.). In der 9. Minute rettete der Bayreuther Goalie Maximilian Meier in höchster Not gegen Dennis Miller.

In der 11. Minute glückte den Gladiators dann der Ausgleich: Mark Waldhausen zog nahe der Bande auf Höhe der blauen Linie ab, heraus kam eine Bogenlampe, mit der der kanadische Verteidiger Tigers-Goalie Meier zum 1:1 überwand. Dreieinhalb Minuten später musste der Erdinger Torwart David Zabolotny bei einer guten Möglichkeit von Kyle Bollers klären (15.). Sieben Sekunden nachdem die Tigers eine weitere Strafzeit kassiert hatten, fuhr erneut Kyle Bollers einen Unterzahlkonter und überwand Goalie Zabolotny zum 2:1 für die Gäste (17.).

Die Bayreuther Führung währte jedoch nur 43 Sekunden, immer noch in der 17. Minute nutzte Grady Hobbs das Erdinger Powerplay und traf aus dem High Slot zum 2:2-Ausgleich. Nachdem die Tigers 80 Sekunden einer weiteren, der insgesamt vierten Strafzeit – Erding hatte noch keine einzige – schadlos überstanden hatte, ging es mit dem letztlich leistungsgerechten Unentschieden in die erste Drittelpause.

Nach nur 21 Sekunden im zweiten Abschnitt nutzten die Gastgeber dann die Bayreuther Rest-Strafzeit und erzielten im Powerplay durch Markus Eberhardt mit einem Schuss von der blauen Linie die 3:2-Führung (21.). In der 27. Minute ging es dann hoch her: Erst vergab Alex Barber eine Großchance zum Ausgleich, dann gab es die erste Erdinger Strafzeit. Statt diese zu nutzen, bekamen die Tigers ein schnelles Unterzahl-Gegentor. Die Scheibe kam direkt von Goalie Meier, Grady Hobbs schaltete schnell und traf aus spitzem Winkel zum 4:2 für die Gladiators (27.). Letztlich nutzten die Bayreuther das Powerplay aber dann doch noch, Aidan Brown traf nach Vorarbeit von Alex Barber zum 3:4-Anschlusstreffer (29.).

In der 31. Minute ließ die Tigers-Abwehr eine weitere Kontermöglichkeit der Erdinger zu, Marco Pfleger traf alleine vor Goalie Meier aber nur den Pfosten des Bayreuther Gehäuses – Glück für die Gäste. Wie es erfolgreicher geht, zeigten die Gladiators in der 34. Minute: Abermals Markus Eberhardt nahm bei einem Schuss von Defender Paul Pfenninger von der blauen Linie Gästegoalie Meier nicht nur die Sicht, sondern fälschte die Scheibe auch noch zum 5:3 für Erding ab.

Jan Hammerbauer hatte in der 37. Minute nach perfektem Zuspiel von Dominik Piskor die Möglichkeit, aus dem Slot erneut zu verkürzen, Goalie Zabolotny war jedoch zur Stelle und verhinderte den Anschlusstreffer für die Gelb-Schwarzen. Schließlich überstanden die Tigers zum Drittelende noch eine weitere Strafzeit gegen Kyle Bollers und somit ging es mit dem Bayreuther 3:5-Rückstand in den Schlussabschnitt.

Erding setzte den Fokus im dritten Drittel vor allem auf Ergebnisverwaltung und wollten zu viel Risiko vermeiden. Den Tigers fehlte aber zunächst die entscheidende Durchschlagskraft. In der 51. Minute scheiterten kurz nacheinander Dominik Piskor, Kyle Bollers und Jan-Niklas Pietsch an Gladiators-Goalie Zabolotny. Die Bayreuther wollten es nochmal wissen.

In der 53. Minute war es dann „Goldhelm“ Kyle Bollers, der nach Zuspiel von Dominik Piskor den 4:5-Anschlusstreffer erzielte. 133 Sekunden vor Schluss fiel schließlich der Ausgleich, Youngster Lennard Habeck fälschte einen Schuss von Verteidiger Adam Schusser unhaltbar für Zabolotny zum 5:5 ab (58.). 36 Sekunden vor der Schlusssirene mussten die Bayreuther noch eine Strafzeit zum ziemlich ungünstigsten Zeitpunkt hinnehmen, Dominik Piskor wurde nach einem Bandencheck zum Abkühlen auf die Strafbank geschickt. Letztlich blieb es aber beim 5:5 nach 60 Minuten, es ging in eine fünfminütige Verlängerung mit anfänglicher Bayreuther Unterzahl.

Nach 96 Sekunden in der Overtime fiel schließlich die Entscheidung: Cheyne Matheson traf zum 6:5 und damit zum Sieg für die Erding Gladiators. Die Overtime-Niederlage brachte aber für die onesto Tigers immerhin noch einen Punkt, mit dem sich das Team auch für die Aufholjagd im Schlussdrittel belohnte.

Die Tigers haben jetzt nach 31 Spielen 44 Zähler auf dem Konto und bleiben weiterhin auf Tabellenplatz sechs, da Konkurrent EV Lindau Islanders (41 Punkte) in eigener Halle mit 2:3 gegen den EV Füssen verlor. Am Dienstag, 30. Dezember, um 20 Uhr empfangen die onesto Tigers zum Jahresabschluss im „Tigerkäfig“ den Deggendorfer SC.

„Erding hat ein super Spiel gemacht. Es ist eine sehr gute Mannschaft und sie hat es verdient, heute zu gewinnen. Wir nehmen keinen Gegner leicht, aber wir waren heute zwei Drittel nicht in unserem Spiel. Der Fokus war nicht da, die Arbeit wurde nicht so gemacht. Wir haben dann im letzten Drittel die Reihen umgestellt und etwas Energie gefunden. Insgesamt war es aber zu wenig, so dass wir zufrieden sein müssen mit dem einem Punkt“, erklärte onesto Tigers-Headcoach Larry Suarez im Anschluss an die Partie.