Kampf, Einsatz und viele herausgespielte Torchancen: Der Wille der Bayreuth Tigers wurde heute Abend in der Eishockey-Oberliga Süd nicht belohnt. Gegen den Tabellenletzten Stuttgart Rebels gab es eine vielleicht etwas zu hoch ausgefallene 4:8 (2:1,0:3,2:4)-Niederlage.

Bei den Tigers fehlten erneut die angeschlagenen Top-Stürmer David Stach und Andrée Hult. Mit dabei waren wieder die beiden Haudegen Andreas Geigenmüller und Florian Lüsch aus der Landesligamannschaft des EHC Bayreuth, die zusammen mit Mark Ledlin die erste Sturmreihe bildeten. Ansonsten verstärkten wieder acht Nachwuchs-Förderlizenzspieler aus Ingolstadt, Selb und Ravensburg die verbliebene Stammformation, so dass immerhin 17 Feldspieler im Line-Up der Tigers standen. Im Tor der Bayreuther stand wie schon gestern bei der 2:7-Niederlage in Heilbronn Joshua Appler.

Bevor das Spiel angepfiffen werden konnte, gab es erst einmal große Probleme wegen mehrerer Löcher und Rillen, die sich über die gesamte Eisfläche auftaten. Der Eismeister und seine Helfer sowie das Schiedsrichtergespann versuchten alles, um das Eis sicher bespielbar zu machen. Kontraproduktiv waren dabei jedoch die relativ hohen Außentemperaturen von noch zehn Grad Celsius. Letztlich konnte das Match mit 23 Minuten Verspätung vor 881 Zuschauern beginnen.

In der 6. Minute war Stuttgart bereits zum zweiten Mal in Unterzahl. Die Tigers nutzten das Powerplay und Andreas Geigenmüller erzielte mit einem schönen Handgelenksschuss die 1:0-Führung. Nur 25 Sekunden später, immer noch in der 6. Minute, legte Nicolas Schindler nach und verwertete einen abgeprallten Schuss von Lars Bergbauer zum 2:0 für die Bayreuther.

In der 15. Minute nutzten die Gäste die erste Unterzahl der Tigers zum 1:2-Anschlusstreffer durch Jannik Herm. Mitte der 17. Minute gerieten die Bayreuther für 57 Sekunden in doppelte Unterzahl. Diese kritische Phase wurde jedoch unbeschadet überstanden und somit ging es nach einer sehr couragierten Leistung mit einer Bayreuther 2:1-Führung in die erste Drittelpause.

In der 24. Minute vergaben Florian Lüsch und Marvin Drothen Riesenchancen in Unterzahl zum 3:1, auf der Gegenseite klingelte es jedoch: Nolan Redler glich für die Rebels zum 2:2 aus (24. Minute). In der 31. Minute rettete zunächst der Pfosten für die Tigers bei einem Schuss von Petr Wiencek, nur wenige Sekunden später traf erneut Nolan Redler zur 3:2-Führung für die Gäste.

Die Tigers mussten sich in dieser Phase den Vorwurf mangelnder Chancenverwertung machen lassen. Während die Bayreuther einige hundertprozentige Möglichkeiten liegen ließen, zeigte Stuttgart Effizienz und erzielte in der 38. Minute erneut durch Nolan Redler in Überzahl das 4:2. Dies war auch der für Bayreuth durchaus bittere Zwischenstand nach dem zweiten Abschnitt.

Nach nur 18 Sekunden im Schlussdrittel gab es einen weiteren Rückschlag für Bayreuth: Nach einem Abwehrfehler von Samuel Schindler erzielte Mathias Vostarek das 5:2 für Stuttgart (41. Minute). In der 44. Minute schlugen die Tigers dann zurück: Ein Schuss von Samuel Schindler sprang von der Bande zurück, Andreas Geigenmüller kam an den Puck und machte den 3:5-Anschlusstreffer.

Ein Problem für Bayreuth waren einige schwierige Entscheidungen der Schiedsrichter gegen die Tigers, die den Unmut der Fans hervorriefen. Dennoch kämpften die Bayreuther weiter und in der 50. Minute verkürzte Mark Ledlin nach perfekter Vorarbeit von Andreas Geigenmüller weiter auf 4:5. In der 56. Minute fiel dann das 6:4 für die Gäste durch einen abgefälschten Schuss von Loris Walter.

Die Tigers hatten sehr viel Pech, zeigten aber viel Kampfgeist und warfen über 60 Minuten alles rein. Knapp zwei Minuten vor dem Ende nahmen die Bayreuther Goalie Joshua Appler zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Aktion ging jedoch nach hinten los, Michael Fink traf nach einem Scheibenverlust ins leere Tor zum 7:4 für Stuttgart (59. Minute). Den Schlusspunkt zum 8:4-Endstand für Stuttgart setzte abermals Nolan Redler mit seinem vierten Tor der Begegnung 18 Sekunden vor dem Ende.

Der Bayreuther Co-Trainer Marc Vorderbrüggen erklärte nach der Partie, dass die Tigers gut ins Spiel gefunden hätten. “Dann haben wir aber einfach zu leichte Tore bekommen, Zweikämpfe verloren und vor dem Tor zu schlecht verteidigt. Wir hatten genug Chancen, aber es reichte einfach nicht. So wäre heute ein Punktgewinn auch nicht verdient gewesen. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und das Spiel analysieren. Dies gilt neben den beiden Mannschaften auch für ein drittes Team”, äußerte Marc Vorderbrüggen indirekt auch Kritik an manchen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns.