Gegen die Idee einer Straße zwischen Aichig und der Lohengrin-Therme regt sich Widerstand. Anlieger haben binnen kurzer Zeit mehr als 200 Unterschriften für eine Petition gesammelt, die sich gegen die Pläne richtet, mit denen CSU-Stadtrat Christian Wedlich vor einigen Wochen an die Öffentlichkeit getreten ist.
Vor allem die Landwirtsfamilien Oetterer, Strömsdörfer und Wendel befürchten, dass das relativ unberührte Landschaftsschutzgebiet Rotmaintal durch einen Straßenneubau nachhaltig zerstört würde. Ferner sehen sie die Gefahr, dass sie landwirtschaftliche Flächen abgeben müssen, wodurch ihre Existenz gefährdet sei.
Die Landwirte sehen nicht nur den - zeitlich noch weit entfernten - Straßenneubau als Gefahr. Auch der geplante weitere Hochwasser-Rückhaltespeicher in dem Gebiet sowie die Ausweisung eines weiteren Gewerbegebiets in dem Bereich sei für sie existenzbedrohend.
Dass die Straße, wenn überhaupt, erst in Jahrzehnten gebaut werden würde, ist für die Bauern kein Argument. „Wehret den Anfängen“, sagt Andreas Oetterer und Max Wendel sieht den großen Gewerbepark in Lehen als mahnendes Beispiel. „Dort hat man immer gesagt, lasst uns mal abwarten und dann wurde man vor vollendete Tatsachen gestellt.”
Unterdessen versucht Christian Wedlich, die Anlieger zu beruhigen. Es gebe keine konkreten Pläne für eine neue Straße. „Ich wollte nur keine Chance verstreichen lassen. Niemand will derzeit eine Straße durch die Bauernhöfe bauen”, betont der Stadtrat.
Oetterer und Wendel machen einen Alternativvorschlag: Eine kurze Umgehung in Seulbitz zwischen Fußballplatz und Eremitage. Die würde viel weniger in die Natur eingreifen als die angedachte Variante, für die unter anderem große Brücken über den Roten Main und die Bahnstrecke gebaut werden müssten.
In der Petition weisen die Anlieger auf die massiven Eingriffe in die Natur und auf ihre Eigentums- und Nutzungsrechte der Flächen hin. Dies sei ökologisch unverantwortlich und wirtschaftlich unsinnig. Die Initiatoren hoffen jetzt auf viele weitere Unterschriften, die sie dann an Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und den Stadtrat übergeben wollen.