Ein verkorkstes erstes Drittel verhinderte heute Abend den erhofften Punktgewinn der Bayreuth Tigers im vorletzten Saisonspiel in der Oberliga Süd: Mit 4:6 (0:4,1:2,3:0) unterlagen die Bayreuther dem EV Füssen. Die 1.044 Fans feierten die Tigers ob einer nicht nur kämpferisch begeisternden Leistung im Schlussdrittel.

Die Hoffnung der Fans, dass die Top-Torschützen Andrée Hult oder David Stach heute mit auflaufen, erfüllte sich nicht, beide sind nach wie vor angeschlagen. Bei Füssen war hingegen Torjäger Philippe Bureau-Blais nach seiner Verletzungspause wieder dabei. Die erste Bayreuther Sturmreihe im wieder mit einigen Nachwuchs-Förderlizenzspielern aufgefüllten Kader bildeten Andreas Geigenmüller, Florian Lüsch und Mark Ledlin. Im Tor stand zunächst Lukas Schulte.

Obwohl die Tigers wegen einer Strafzeit der Gäste in Überzahl spielten, liefen die Bayreuther in der 4. Minute nach einem Fehlpass in einen Konter und mussten das 0:1 durch Bauer Neudecker hinnehmen. Goalie Lukas Schulte, der weit aus dem Tor kam, um die Scheibe abzufangen, machte dabei keine gute Figur. In der 5. Minute mussten die Tigers wegen zweier Strafen 65 Sekunden lang in doppelter Unterzahl spielen. Julian Straub nutzte das Powerplay in der 6. Minute nach Vorarbeit von Bauer Neudecker zum 2:0 für Füssen.

Nach dem schwachen Auftakt fingen sich die Tigers halbwegs, in der 9. Minute vergab Andreas Geigenmüller eine gute Möglichkeit. Gäste-Goalie Benedikt Hötzinger musste auch mehrfach gegen Mark Ledlin klären. In der 14. Minute spielten die Bayreuther fast zwei Minuten in doppelter Überzahl. Nach 25 Sekunden musste jedoch auch Jayden Schubert auf die Strafbank, was den Vorteil der Tigers abmilderte. Füssen überstand das Powerplay letztlich unbeschadet und war stattdessen im Angriff abermals erfolgreich, Bauer Neudecker erhöhte in der 16. Minute auf 3:0 für Füssen. Zuvor war der Schläger des Bayreuther Goalies Lukas Schulte gebrochen, als er das Ende der eigenen Überzahl durch Klopfen aufs Eis anzeigen wollte. Jetzt drohte es, dahin zu gehen, in der 17. Minute erhöhte Jakob Schuster auf 4:0 für den Deutschen Altmeister. Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die erste Drittelpause, die Füssener Führung erschien etwas zu hoch.

In der Pause wechselten die Bayreuther den Torwart, für Lukas Schulte kam Joshua Appler. Die Tigers kamen recht schnell durch eine weitere Strafe in Unterzahl und die Füssener nutzten da Powerplay in der 23. Minute zur 5:0-Führung durch Tobias Baader. In der 29. Minute gelang dann endlich das verdiente erste Bayreuther Tor, Mark Ledlin markierte mit einem Schuss vom linken Bullykreis den 1:5-Anschlusstreffer.

In der 34. Minute fingen sich die Gastgeber abermals in Überzahl einen Konter, Pius Seitz wurde mit einem weiten Pass von Nicolas Jentsch bedient und markierte das 6:1 für die Allgäuer. Unmittelbar vor der zweiten Drittelpause waren die Tigers nochmal in Überzahl, außer einem Schuss ans Außennetz von Mark Ledlin sprang für Bayreuth jedoch nichts weiter heraus. Mit dem 1:6-Rückstand ging es ins Schlussdrittel.

In der 47. Minute trafen dann abermals die Tigers: Nach Vorarbeit von Alexander Rudkovski traf Jayden Schubert zum 2:6. Nur 30 Sekunden später setzte Lars Bergbauer Sebastian Laßmann in Szene und machte den Doppelschlag für Bayreuth perfekt – Nur noch 3:6 (48. Minute). Die Tigers gaben nie auf und kämpften zur Freude der Zuschauer bis zum Umfallen. In der 55. Minute kam es dann zu einer Gemeinschaftsproduktion zum 4:6 – Mark Ledlin leistete die Vorarbeit für Mark Ledlin, der den Puck über die Torlinie beförderte. In der Folge drängten die Tigers weiter und gut zwei Minuten vor dem Ende wurde Goalie Joshua Appler zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen.

Möglichkeiten gab es zwar noch, die erhofften Treffer fünf und sechs und damit eine Sensation gab es jedoch nicht mehr. Die Tigers zeigten aber wieder gewaltigen Kampfgeist und vor allem vorbildliche Moral. So wurde die Mannschaft denn auch trotz der Niederlage von den Fans mit “Wir sind stolz auf unser Team”-Sprechchören gefeiert. In jedem Fall machte das mit 3:0 gewonnene Schlussdrittel Appetit auf das letzte Heimspiel der Bayreuther in dieser Saison am Sonntag um 18 Uhr gegen Memmingen.