Was der Landkreis bereits vor fünf Jahren beschlossen hat, soll jetzt als erstes in Creußen umgesetzt werden: Ein Mobilitätskonzept. Der Stadtrat ließ sich in seiner jüngsten Sitzung von der Bamberger Architektin Edith Obrusnik über den Stand der Planungen informieren.
Im Landkreis Bayreuth sollen insgesamt drei Mobilitätsstationen eingerichtet werden: in Pegnitz, Kirchenlaibach und eben in Creußen. Das hat der Ausschuss für Kreisentwicklung, Tourismus und Wirtschaft im November 2023 beschlossen. In Creußen packt man das Thema jetzt entschlossen an.
Mobilitätsstationen sind Teil der integrierten Mobilitätskonzeption für den Landkreis Bayreuth. Sie gehören zu einer verbesserten Verkehrsplanung, zu der auch bessere Taktverkehre zwischen Stadt und Umland, der Ausbau der Bürgerbusverbindungen und Carsharingangebote zählen. An Mobilitätsstationen treffen mehrere Verkehrsarten aufeinander: Bus und Bahn, Carsharing, Taxisysteme, Radverkehr und E-Mobilität, die untereinander vernetzt werden können.
In Creußen soll eine solche Station beim Bahnhof entstehen. Dessen Umfeld muss entsprechend umgestaltet werden. In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Stadtrat mit diesem Thema. Weil die Stadt im Bahnhofsumfeld keinen Grund besitzt, ist man auf das Entgegenkommen der Deutschen Bahn angewiesen. Die habe laut zweitem Bürgermeister Raimund Nols (SPD) schon ihre Bereitschaft signalisiert.
Die Stadt gibt jetzt eine grobe Konzeptplanung in Auftrag, auf dessen Grundlage mit der DB verhandelt werden soll. Ziele des Mobilitätskonzepts sind mehr Barrierefreiheit, mehr Sicherheit auf den Bahnsteigen und im Umfeld, attraktive Angebote für Fahrradfahrer (Pendler und Touristen), ein besseres P+R-Angebot, Informations- und Orientierungsangebote, Ladestationen für E-Mobilität (Kfz und Fahrräder), die Aufwertung der Bushaltestelle und mehr Sitzmöglichkeiten.
Beim Bahnhof Creußen Süd sollen die bestehenden Parkflächen ausgebaut werden, beim Bahnhof Nord (unterhalb des Stellwerks) sollen jeweils 24 Stellplätze für Fahrräder (überdacht) und Autos sowie eine E-Lade-Infrastruktur geschaffen werden. Zu den Plänen zählen auch ein Bürgerbusangebot, komfortable Wartebereiche, ein Fahrkartenautomat, eine Infostele mit Stadtplan, Photovoltaikanlagen, ein sozialer Treffpunkt, ein Snack-Automat und Toiletten.
Wie geht es jetzt weiter? Wenn die Bahn der Stadt Flächen verkauft beziehungsweise als Teil eines Gestattungsvertrags überlässt, kann man Fördermittel beantragen. Die Maßnahme soll in drei Bauabschnitte untergliedert werden und ohne Kaufpreis für eventuellen Flächenerwerb circa 468 000 Euro kosten.
Dem Creußener Mobilitätskonzept sollte dann nicht mehr viel im Wege stehen. Zumal die Stadträtinnen und Stadträte das von der Architektin vorgestellte Konzept durchweg positiv bewerteten.