Die Bayreuth Tigers hauten auch heute im ersten Heimspiel in der Eishockey-Oberliga Süd nach der Insolvenzanmeldung gegen die Tölzer Löwen alles rein und verloren nach hartem Kampf mit 3:7 (0:3,0:2,3:2).

Mit zwei Torhütern und elf Feldspielern traten die Tigers mit einem schmalen Kader gegen die in Bestbesetzung mit 19 Akteuren auf dem Feld auflaufenden Gäste aus Bad Tölz an. Die Ingolstädter Förderlizenzspieler, die noch beim Punktgewinn am Freitag in Höchstadt mitwirkten, hatten heute ein Spiel in der Nachwuchsliga. Mark Ledlin musste in der Abwehr aushelfen, um überhaupt zwei Verteidigungsreihen aufbieten zu können. Headcoach Rich Chernomaz stand nach seiner überstandenen Knieoperation wieder an der Bande.

Schon in der 3. Minute gerieten die Tigers mit 0:1 in Rückstand, im Anschluss an einen Schuss von Florian Kästele traf Oliver Noack im Nachsetzen. In der Folge hatten die Bayreuther mehrere gute Chancen durch Marvin Drothen und Andreé Hult, konnten Gästegoalie Enrico Salvarani aber nicht überwinden. In der 11. Minute musste Andreé Hult wegen Spielverzögerung für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Gäste nutzten die Überzahl konsequent zum 2:0 durch Topi Piipponen.

Die Tigers ließen sich jedoch nicht entmutigen und erspielten sich weitere Möglichkeiten durch Samuel Schindler, Tom Schwarz und Jayden Schubert. In der 17. Minute mussten die Bayreuther jedoch in einer weiteren Unterzahl das 0:3 durch Martins Karsums hinnehmen. Mit dem Drei-Tore-Rückstand der angesichts der Umstände sehr gut spielenden Bayreuther ging es auch in die erste Drittelpause. Die Entscheidungen der Schiedsrichter gerade bei den Strafzeiten waren zudem vielfach umstritten.

Ein Mißverständnis mit Scheibenverlust im Angriff ermöglichte Marc Schmidpeter in der 22. Minute einen schnellen Konter, den er zum 4:0 für die Tölzer Löwen abschloss. In der 27. Minute erhöhte Maximilian Spöttel nach einer schönen Kombination auf 5:0 für die Gäste. Die Tigers wechselten jetzt den Goalie, für Lukas Schulte ging Joshua Appler in den Kasten. In der 31. Minute hatte Jayden Schubert für die Tigers Pech und traf nur den Außenpfosten des Tölzer Kastens. Kurz darauf rettete die Latte bei einem Schuss von Lars Bergbauer. Der erste Bayreuther Treffer wäre mehr als verdient gewesen. Das Team der Tigers gab nicht auf und erhielt von den 1.070 Zuschauern hohe Anerkennung und viel Support.

Nach nur sieben Sekunden im Schlussdrittel rutschte Jayden Schubert unglücklich weg und Martins Karsums setzte die Scheibe zum 6:0 für Bad Tölz ins Tigers-Tor. Nur 33 Sekunden später und immer noch in der 41. Minute fiel dann der erste Treffer für Bayreuth: Andreé Hult bediente Marvin Drothen, der Gästegoalie Enrico Salvarani mit einem Flachschuss zum 1:6 überwand. Bayreuth drängte weiter und in Überzahl markierte Tom Schwarz in der 45. Minute das 2:6.

In der 52. Minute erhöhte Philipp Schlager auf 7:2 für die Tölzer Löwen. Die Kräfte der Tigers ließen jetzt doch etwas nach. Dennoch schlug Andreé Hult in der 55. Minute nochmals für Bayreuth zu und verkürzte auf 3:7. Die Tigers hatten das Schlussdrittel damit sogar mit 3:2 gewonnen und wurden trotz der 3:7-Niederlage gefeiert und gingen auf eine verdiente Ehrenrunde.

Tigers-Headcoach Rich Chernomaz zeigte sich sehr stolz auf sein Team. Bad Tölz spielte im ersten Drittel sehr effektiv und machte zwei zu einfache Tore. “Wir haben aber alles gegeben. Die Situation war nicht einfach nach der Angst und Enttäuschung, die natürlich bei den Spielern nach der Insolvenzanmeldung herrschte. Ich hoffe jetzt, dass wir bei den nächsten Spielen wieder junge Nachwuchsspieler unseres Kooperationspartners Ingolstadt dazubekommen. Diese jungen Akteure können Erfahrung sammeln und helfen unserem Team. Ein großer Dank gilt unseren Fans, die uns weiter toll unterstützt haben”, so Rich Chernomaz.