Aufopferungsvoll gekämpft bis zum Schluss hat die blutjunge Truppe der Bayreuth Tigers heute Abend bei den Heilbronner Falken. Trotz der 2:7 (0:1,1:4,1:2)-Niederlage beim Tabellenzweiten gewann das Bayreuther Team viel Sympathie.

Mit stark ausgedünntem Kader, ohne Andreé Hult und David Stach sowie ohne die Haudegen Andreas Geigenmüller und Florian Lüsch aus der Landesligamannschaft des EHC Bayreuth traten die Tigers zum ersten Spiel eines brutalen Wochenendes mit drei Partien in drei Tagen an. Dennoch standen dank des Einsatzes etlicher Förderlizenz-Nachwuchsakteure 15 Feldspieler und zwei Torhüter für die Gelb-Schwarzen auf dem Eis. Die erste Bayreuther Sturmreihe bildeten Lars Bergbauer, Nicolas Schindler und Mark Ledlin. Im Tor stand Joshua Appler. Etwa 50 mitgereiste Fans begleiteten die Tigers auf dem schweren Gang zum Tabellenzweiten.

Die Tigers starteten sehr ansprechend und engagiert in die Partie, es war lange kaum ein Klassenunterschied zu merken. In der 14. Minute ging Heilbronn jedoch trotzdem mit 1:0 in Führung, Corey Mapes zog von der blauen Linie ab und der Puck wurde unhaltbar für Joshua Appler abgefälscht. Nur wenige Sekunden später verhinderte Appler mit einem Monster-Save den zweiten Heilbronner Treffer. Mit einer absolut geradlinigen und kämpferisch hervorragenden Leistung gaben die Tigers wieder einmal alles und lagen nach dem ersten Drittel gegen den haushohen Favoriten nur mit 0:1 zurück.

In der 26. Minute hatte Joel Hofmann die Riesenchance zum Ausgleich, der Heilbronner Goalie Patrick Berger rettete aber mit viel Erfahrung. Nur eine Minute später profitierte die Paradereihe der Gastgeber von einem Bayreuther Aufbaufehler, Linus Wernerson Libäck markierte das 2:0 für die Hausherren (27. Minute). In der 28. Minute gab es Penalty für Heilbronn, als Frédéric Cabana auf dem Weg zum Tor unfair gestoppt wurde. Der Gefoulte trat an und traf nur die Latte – es blieb beim 2:0 für den Tabellenzweiten.

In Überzahl erhöhte Oula Uski auf Vorarbeit von Pontus und Linus Wernerson Libäck in der 33. Minute auf 3:0 für Heilbronn. Nur gut eine Minute später machte Oula Uski den Doppelschlag perfekt und erzielte das 4:0, die Bayreuther Abwehr war dabei vor Goalie Joshua Appler praktisch nicht existent. Die blutjunge Tigers-Truppe musste jetzt doch der Spielstärke der Heilbronner Tribut zollen. In der 38. Minute schlugen die Tigers dann aber zurück und erzielten in Überzahl durch Paul Fabian den 1:4-Anschlusstreffer (38. Minute). Fabian profitierte dabei von einem hängengebliebenen Schuss von Lukas Ullmann. Nur 15 Sekunden später kam aber erneut ein Heilbronner Gegenschlag, Pontus Wernerson Libäck machte in der 39. Minute das 5:1. Mit diesem Spielstand ging es auch ins Schlussdrittel.

In der 46. Minute traf Niklas Jentsch für die Gastgeber nur die Latte. Besser machte es in der 47. Minute Frédérik Cabana, dessen Schuss von Anthony Hermer unhaltbar für Joshua Appler zum 6:1 für Heilbronn abgefälscht wurde. In der 49. Minute traf Benedict Jiranek für die Falken nur den Pfosten. Nur eine Minute später tunnelte Jan Pavlu in Überzahl den in der Sicht behinderten Bayreuther Torwart - 7:1 für die Hausherren (50. Minute).

Die Tigers gaben vor 1.980 Zuschauern aber nicht auf, in der 52. Minute markierte Lars Bergbauer nach einem Abpraller das 2:7. Die Ergebniskosmetik der aufopferungsvoll kämpfenden Gäste wurde von den mitgereisten Fans mit “Super Bayreuth”-Sprechchören abgefeiert. Letztlich blieb es bei der Bayreuther 2:7-Niederlage. Bereits am morgigen Samstag um 18 Uhr haben die Tigers den Tabellenletzten Stuttgart Rebels zu Gast. Hierbei dürfte es eine realistische Chance geben, wieder einmal zu punkten.

Der Bayreuther Trainer Rich Chernomaz zeigte sich nach der Partie sehr stolz auf seine Mannschaft. “Wir hatten im Team nur einen Spieler über 21 Jahre und keinen Importspieler. Im ersten Drittel spielten wir sehr effektiv. Entschieden wurde die Partie im zweiten Drittel durch einige Fehler in unserer Defensive. Heilbronn ist eine Top-gecoachte Mannschaft, die sicher in den Playoffs eine gute Rolle spielen wird. Ein großes Kompliment möchte ich unseren Fans zollen, die uns auch beim letzten Auswärtsspiel dieser Saison lautstark unterstützt haben”, so Rich Chernomaz.