Viele Strafzeiten im Schlussdrittel kosteten einen Punkt: Mit 3:2 (0:0,2:1,0:1,1:0) nach Verlängerung gewannen die Bayreuth Tigers heute Abend in der Eishockey-Oberliga Süd bei den Tölzer Löwen und sicherten sich damit zwei Punkte. Für einen Sieg nach regulärer Spielzeit hätte es drei Zähler gegeben.

Erstmals nach monatelanger Verletzungspause wirkte in dieser Saison Victor Knaub bei den Tigers mit und spielte in der dritten Sturmreihe. Bad Tölz startete vor 652 Zuschauern in der Hacker-Pschorr-Arena beherzt, nach wenigen Minuten übernahmen die Bayreuther jedoch zunehmend die Kontrolle. In der 9. Minute wehrte Enrico Salvarani, der Goalie der Gastgeber, zunächst einen Knaller von Steffen Tölzer ab, mit seinem Nachschuss scheiterte Mark Ledlin. Zum Drittelende drängten die Tölzer wieder mehr. Wirklich zwingende Torchancen waren in den ersten 20 Minuten in der hart umkämpften Partie jedoch Mangelware, letztlich ging es mit 0:0 in die erste Drittelpause.

Bei der Bayreuther Leistung blieb auch anfangs des zweiten Drittels spielerisch Luft nach oben, kämpferisch gab es nichts auszusetzen. Das Spiel war zudem recht zerfahren. In der 32. Minute war es dann endlich so weit: 15 Sekunden nach einer Riesenchance, bei der der Tölzer Reto Schüpping gerade noch die Scheibe von der eigenen Torlinie gekratzt hatte, machte es Brett Schaefer besser und erzielte nach Vorarbeit von Steffen Tölzer mit einem Rückhandschuss die 1:0-Führung für die Tigers.

Die weiterhin aggressiv spielenden Löwen reagierten jedoch postwendend, in der 33. Minute glich Philipp Schlager im Nachsetzen zum 1:1 aus. In der 37. Minute traf Eetu Elo in Überzahl nur das Außennetz des Tölzer Tores. Drei Sekunden nach dem Ende der Strafzeit für die Gastgeber schlug dann doch noch Aaron Reinig zu und beförderte in der 38. Minute den Puck mit einem Schlagschuss von der blauen Linie durch die Beine von Goalie Enrico Salvarani zur 2:1-Führung für die Tigers in den Kasten der Oberbayern. Kurz darauf rettete bei einem Schuss von David Stach die Torlatte für Bad Tölz. Mit der verdienten Bayreuther 2:1-Führung ging es in die zweite Drittelpause.

Mit zwei Strafzeiten nahezu nahtlos hintereinander brachten sich die Tigers zwischen der 46. und 50. Minute selbst in Bedrängnis. Die Unterzahlphase wurde jedoch schadlos überstanden. Andreé Hult vergab unmittelbar nachdem die Tigers wieder komplett spielen durften eine Riesenchance zum 3:1. In der 53. Minute musste der Bayreuther Samuel Schindler für zwei Minuten auf die Strafbank. Goalie Kai Kristian hielt jedoch auch diesmal die Führung für die Tigers fest.

Bayreuth blieb jedoch nicht lange vollzählig. Fünf Minuten vor Schluss hatte Bad Tölz eine Fünf-gegen-Drei-Überzahl auf dem Eis. Der Tölzer Trainer Axel Kammerer nahm den Torwart vom Eis – es spielten sechs Tölzer gegen drei Bayreuther. In der Konstellation dauerte es nicht lange, vier Minuten und 20 Sekunden vor dem Ende der Partie glichen die Gastgeber durch Reto Schüpping zum 2:2 aus.

Beim 2:2 blieb es auch nach 60 Minuten, es gab eine fünfminütige Verlängerung. Eine Strafzeit für die Löwen brachte Bayreuth in Überzahl. Nach 47 Sekunden in der Overtime war es schließlich Eetu Elo, der den 3:2-Siegtreffer für Bayreuth erzielte und den Tigers zwei Punkte sicherte. Nach 17 Spielen haben die Bayreuther damit jetzt 33 Punkte auf dem Konto und verteidigen Tabellenplatz drei.

Tigers-Trainer Rich Chernomaz zollte den Gastgebern nach der Partie das Kompliment, mit Struktur und Disziplin eine sehr gute Leistung gezeigt zu haben. Bayreuth sei in Überzahl nicht so durchschlagend gewesen. “Wegen Undiszipliniertheiten haben wir im Schlussdrittel viele unnötige Strafen bekommen, was uns letztlich den dritten Punkt kostete. Insgesamt bin ich zufrieden, wir haben aber über die gesamte Spielzeit nicht effektiv genug agiert”, so Rich Chernomaz.