BAYREUTH.Am Dienstag, 16. September, beginnt für rund 60.000 Kinder und Jugendliche an den Grund-, Mittel- und Förderschulen in Oberfranken das neue Schuljahr 2025/26. Dazu kommen mehr als 27.500 Schülerinnen und Schüler an den beruflichen Schulen. Die Entwicklung zeigt: Die Schülerzahlen steigen weiter – und stellen Schulen wie Verwaltung vor wachsende Herausforderungen.
Grund- und Mittelschulen: Mehr Schüler, neue Lehrer
An den 230 Grundschulen in Oberfranken lernen heuer 38.432 Kinder – leicht mehr als im Vorjahr. Während die Zahl der Erstklässler etwas zurückgeht, steigen die Gesamtzahlen an den Mittelschulen auf nun 16.581. Auffällig: Die Klassenzahlen nehmen leicht ab, die Schüler pro Klasse dafür zu.
Die Regierung von Oberfranken meldet 97 neu eingestellte Lehrkräfte sowie weitere Versetzungen aus anderen Bezirken. Damit sei der Unterricht grundsätzlich abgesichert, betont die Behörde – auch an kleinen Schulen im ländlichen Raum. Angesichts des bundesweiten Lehrkräftemangels bleibt die Personalsituation jedoch angespannt.
Sprachförderung im Fokus
Neu ist eine verpflichtende Sprachstandserhebung für Kinder, die 2026 eingeschult werden. Von rund 10.000 Kindern in Oberfranken wurden 3.100 getestet, knapp die Hälfte muss vor der Einschulung den staatlich geförderten Vorkurs „Deutsch 240“ besuchen. Dafür stehen den Grundschulen 1.080 Lehrerwochenstunden zur Verfügung – fast doppelt so viele wie im Vorjahr.
Förderzentren und berufliche Schulen
Auch an den 31 Förderzentren steigen die Zahlen: 5.010 Kinder und Jugendliche besuchen heuer diese Einrichtungen, knapp vier Prozent mehr als im Vorjahr. Die Klassenanzahl steigt entsprechend auf 452.
An den Berufsschulen Oberfrankens werden etwa 19.000 Schülerinnen und Schüler in mehr als 160 Berufen ausgebildet. Besonders wächst der Bereich Berufsvorbereitung und Integration: 22 Berufsvorbereitungsklassen, 66 Vollzeit-Berufsintegrationsklassen und spezielle Flexiklassen betreuen rund 1.250 junge Menschen mit besonderem Förderbedarf. Im Personalbereich konnten 16 von 22 ausgeschriebenen Stellen besetzt werden, darunter wichtige Fachrichtungen wie Elektro-, Metall- und Gesundheitsberufe.
Startchancen-Programm ausgebaut
Einen deutlichen Schub erfährt das Startchancen-Programm (SCP), mit dem der Freistaat besonders förderbedürftige Schulen unterstützt. Oberfranken ist nun mit 60 Schulen vertreten – vom Grundschulbereich bis zu Berufsschulzentren.
Wissenschaftlicher Blick auf Schülerfitness
Parallel zum Schulstart untersucht die Universität Bayreuth erneut die Fitness von Grundschülern. Beim „Bayreuther Bewegungscheck“ nehmen heuer rund 850 Kinder teil. Erstmals werden neben motorischen auch kognitive Fähigkeiten getestet. Ziel ist es, Entwicklungspotenziale frühzeitig zu erkennen und wissenschaftliche Daten für Prävention und Förderung zu sammeln.
Ministerin setzt auf Bewegung und digitale Kompetenz
Bayerns Kultusministerin Anna Stolz stellte das neue Schuljahr unter das Motto „Fit für die Zukunft“. Sie kündigte mehr Bewegung in der Grundschule, aber auch den Ausbau digitaler Kompetenzen an – jedoch „mit Augenmaß“. Grundschüler sollen nicht länger als 20 Minuten am Stück digitale Geräte nutzen, gleichzeitig wird täglich eine zusätzliche Bewegungs-Halbestunde eingeführt. Außerdem werden Sport- und Musikgrundschulen sowie inklusive Schulen deutlich ausgebaut.
Zum Start ins neue Schuljahr werden in Bayern rund 4.200 neue Lehrkräfte eingestellt, dazu 600 multiprofessionelle Kräfte und mehr als 4.000 Referendarinnen und Referendare. „Wir sind trotz aller Herausforderungen gut aufgestellt“, sagte die Ministerin. red