Am Freitagmorgen, 26. September, warteten am Bayreuther Hauptbahnhof nicht nur Züge – sondern auch Kaffee und Tee. Die Bürgerstars und Stadtratsmitglied Stephan Müller (BG) schenkte Pendlern heißen Kaffee aus, ein kleines Zeichen der Aufmerksamkeit inmitten einer großen Geduldsprobe: Die Einschränkungen auf der Strecke zwischen Bayreuth und Nürnberg werden nach aktuellen Angaben noch bis Februar 2026 andauern.
Grund sind gravierende Schäden an mehreren Brücken zwischen Pegnitz und Hersbruck. Erst durch aufwendige Untersuchungen wurde deutlich, wie groß das Ausmaß tatsächlich ist.
Die Bahn verfolgt dabei zwei Wege: Zum einen werden kritische Stellen repariert, um den Zugverkehr ab 2026 wieder vollständig aufnehmen zu können. Zum anderen ist der Neubau von insgesamt 18 Brücken geplant. Diese sollen zwischen 2030 und 2032 fertiggestellt werden.
Für die Fahrgäste gibt es zumindest ein Stück Planungssicherheit: Ab Mittwoch ist der Ersatzfahrplan in der App „DB Navigator“ abrufbar, ab Donnerstag sollen die zusätzlichen Busse komplett im Einsatz sein.
Um über die Situation und mögliche Lösungen zu beraten, fand am Dienstag zuvor eine Videokonferenz mit Vertreterinnen und Vertretern von Politik und Bahn statt. Auch Ulrich Lange, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter nahmen daran teil. Die Bayreuther Bundestagsabgeordnete Silke Launert mahnte dabei: „Wir müssen diese Krise in eine Chance umwandeln.“
So blieb am Freitag neben den nüchternen Fakten vor allem das Bild vieler Reisender, die mit einem Becher heißen Kaffees in der Hand warteten – ein symbolischer Trost inmitten einer langen Durststrecke.