Veröffentlicht am 26.09.2025 15:45

Meilenstein für die Wärmewende

Andreas Waibel (Stadtwerke Bayreuth), Alexander Kopp (Fa. Markgraf), Stefan Prziklang (Stadtwerke Bayreuth), Markus Rützel (Geschäftsführer, Stadtwerke Bayreuth), Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Halil Tasdelen (Fa. Markgraf) (Foto: Stadtwerke Bayreuth)
Andreas Waibel (Stadtwerke Bayreuth), Alexander Kopp (Fa. Markgraf), Stefan Prziklang (Stadtwerke Bayreuth), Markus Rützel (Geschäftsführer, Stadtwerke Bayreuth), Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Halil Tasdelen (Fa. Markgraf) (Foto: Stadtwerke Bayreuth)
Andreas Waibel (Stadtwerke Bayreuth), Alexander Kopp (Fa. Markgraf), Stefan Prziklang (Stadtwerke Bayreuth), Markus Rützel (Geschäftsführer, Stadtwerke Bayreuth), Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Halil Tasdelen (Fa. Markgraf) (Foto: Stadtwerke Bayreuth)
Andreas Waibel (Stadtwerke Bayreuth), Alexander Kopp (Fa. Markgraf), Stefan Prziklang (Stadtwerke Bayreuth), Markus Rützel (Geschäftsführer, Stadtwerke Bayreuth), Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Halil Tasdelen (Fa. Markgraf) (Foto: Stadtwerke Bayreuth)
Andreas Waibel (Stadtwerke Bayreuth), Alexander Kopp (Fa. Markgraf), Stefan Prziklang (Stadtwerke Bayreuth), Markus Rützel (Geschäftsführer, Stadtwerke Bayreuth), Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Halil Tasdelen (Fa. Markgraf) (Foto: Stadtwerke Bayreuth)

Großbaustelle in der Ludwig-Thoma-Straße mit erheblicher Auswirkung: Die Stadtwerke Bayreuth investieren in die Zukunft der Fernwärme und verbinden eine bestehende Energiezentrale mit der neuen in der Ludwig-Thoma-Straße. Dadurch können die Stadtwerke nicht nur deutlich mehr Wärme erzeugen, sondern auch einen erheblichen Teil davon nachhaltig produzieren.

Bayreuth – Aufgerissen auf über sieben Metern Breite ist die Baustelle in der Ludwig-Thoma-Straße unübersehbar. Sechs Fernwärmeleitungen mit einem Durchmesser von jeweils 45 Zentimetern verlegen die Stadtwerke Bayreuth hier. Sie verbinden die bestehende Energiezentrale in der Röntgenstraße mit der gegenüberliegenden neuen Energiezentrale, die die Stadtwerke Bayreuth im historischen Gebäude der ehemaligen markgräflichen Reitergarnison errichten.

„Mit diesem Projekt lösen wir gleich zwei zentrale Herausforderungen“, erklärt Markus Rützel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. „Zum einen stoßen wir mit unserer bisherigen Energiezentrale in der Röntgenstraße an Leistungsgrenzen. Nur weil öffentliche Gebäude wie der Justizpalast weniger Energie benötigen, wenn Wohnblöcke einen höheren Bedarf haben, funktioniert unser aktuelles Konstrukt noch. Zum anderen müssen wir unser Fernwärmenetz dringend nachhaltiger gestalten – und das gelingt uns mit der neuen Energiezentrale in der Ludwig-Thoma-Straße.“

Zum Hintergrund: Das betroffene Fernwärmenetz der Stadtwerke Bayreuth erstreckt sich über rund 1,5 Kilometer und endet aktuell beim Friedrichsforum. Bisher stammt die Wärme ausschließlich aus fossiler Energie. Die gesetzliche Vorgabe: Bis 2030 muss der regenerative Anteil bei mindestens 30 Prozent liegen. Die neue Energiezentrale in der Ludwig-Thoma-Straße liefert dafür die Lösung. In dem denkmalgeschützten Gebäude installieren die Stadtwerke Wärmepumpen mit einer Leistung von zunächst 2 Megawatt – mit der Option, diese später auf bis zu 15 Megawatt auszubauen. Die Wärmepumpen erzeugen mindestens 70 Grad heiße Wärme aus der Umgebungstemperatur und erfüllen damit die gesetzlichen Anforderungen deutlich vor der Frist im Jahr 2030. „Wir werden hier so viel regenerative Wärme wie rund 400 Wärmepumpen erzeugen, die in Einfamilienhäusern eingesetzt würden“, betont Rützel.

„Zudem beseitigen wir durch die neuen Leitungen zwischen den beiden Energiezentralen eine Engstelle im Netz“, sagt Rützel. „Damit können wir künftig doppelt so viel Energie einspeisen und auch neue Kunden anschließen – ein echter Fortschritt für die Wärmeversorgung in Bayreuth.“ Voraussichtlich Anfang November ist die Leitungsverlegung beendet und die Baustelle in der Ludwig-Thoma-Straße abgeschlossen.

Die Arbeiten in der neuen Energiezentrale gehen weiter. Aktuell laufen die Genehmigungsverfahren für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude. Geplant sind neben den drei Großwärmepumpen auch große Rückkühler sowie zwei Wärmespeicher mit jeweils 15 Metern Höhe. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für 2026 vorgesehen. Die geplanten Investitionskosten belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. In einem zweiten Bauabschnitt planen die Stadtwerke, Abwärme der Firma Blaha in das Fernwärmenetz einzuspeisen. „Das ist technisch und prozessual anspruchsvoll, weswegen wir uns hier noch im Planungsstadium befinden“, betont Rützel. „Aber auch das ist ein wichtiger Schritt, um unsere Fernwärmeversorgung langfristig klimaneutral zu gestalten.“

Fernwärme wird gerade im städtischen Bereich in Zukunft eine zentrale Rolle spielen: „Das Heizungsgesetz sieht vor, dass Gebäude ab dem Jahr 2045 ausschließlich mit erneuerbaren Energien beheizt werden sollen“, erklärt Markus Rützel. „Wärmepumpen sind aufgrund der Geräuschentwicklung in der Innenstadt kaum möglich, Biomasseheizungen wiederum benötigen Lagerflächen, die es dort nicht gibt. Damit bleibt Fernwärme für viele Gebäude die einzige realistische Option.“

Auch Oberbürgermeister Thomas Ebersberger unterstreicht den steigenden Stellenwert der Fernwärme: „Wir wollen bis 2040 in Bayreuth klimaneutral sein. Die Wärmewende ist dafür ein wichtiger Hebel, weil der Energiebedarf hier besonders groß ist. Fernwärme spielt dabei vor allem in der Innenstadt eine zentrale Rolle. Deswegen tun wir gut daran, die Transformation hin zu regenerativer Fernwärme bereits heute voranzutreiben. Unsere Stadtwerke tun das – sogar deutlich vor den gesetzlichen Fristen –, weswegen ich die Investition in die neue Wärmezentrale in der Ludwig-Thoma-Straße als Meilenstein für die Wärmeversorgung unserer Stadt empfinde.“


Von Onlineredaktion
LV
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