Veröffentlicht am 22.10.2025 08:09

Rote Karte für Raser: Bayreuther Kinder lehren Autofahrer das Bremsen

Foto: Stadt Bayreuth
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Unfälle mit Kindern gehören zu den traurigsten Ereignissen im Straßenverkehr. In Deutschland verunglückt statistisch alle 17 Minuten ein Kind. Um Schulwege sicherer zu machen, hat die Stadt Bayreuth gemeinsam mit der Gemeinnützigen Gesellschaft für Kriminalprävention und Verkehrssicherheit (gGKVS) ein neues Projekt gestartet. Der Auftakt fand an der Turnhalle beim Stadtbad statt.

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger betonte vor Ort die Bedeutung des Projekts. „Seit Mitte vergangenen Jahres kontrolliert die Stadt Bayreuth verstärkt die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit, um Unfälle zu vermeiden und Rücksicht im Straßenverkehr zu fördern“, sagte er. Ein Schwerpunkt der Kontrollen liegt vor Schulen und Kindergärten – dort, wo Kinder auf motorisierte Verkehrsteilnehmer treffen. Auch die Verkehrserziehung an Schulen sei ein wichtiger Teil dieser Präventionsarbeit, so Ebersberger.

Das neue Bildungsprojekt heißt „Auf die Bremse, fertig, los“. Es soll Kinder spielerisch für Geschwindigkeit und Bremswege sensibilisieren. Entwickelt wurde es von der gGKVS, die auch die Geschwindigkeitsmessungen in Bayreuth begleitet. An der Graserschule wurde das Programm erstmals mit Drittklässlern umgesetzt.

„Verkehrserziehung darf Spaß machen“, erklärt Petra Wilutzky, Projektmanagerin für pädagogische Präventionsarbeit bei der gGKVS. „Kinder unter zehn Jahren können Geschwindigkeiten noch nicht richtig einschätzen. Durch Bewegung und Spiel verstehen sie besser, wie wichtig vorsichtiges Verhalten ist.“

Beim Projekttag lernten die Schülerinnen und Schüler, wie Geschwindigkeit und Bremsweg zusammenhängen. Übungen, Spiele und Hindernisparcours machten das Thema greifbar. Besonders beliebt war ein Rollbrett-Parcours. Dabei merkten die Kinder schnell: Wer zu schnell ist, verliert – wer bremsen kann, gewinnt.

Zum Abschluss ging es auf die Straße. Mit einem Messfahrzeug kontrollierten die Kinder die Geschwindigkeit vorbeifahrender Autos. Raser erhielten die rote Karte, vorsichtige Fahrer einen grünen Daumen. So wurde nicht nur den Schülern, sondern auch den Autofahrern bewusst, wie wichtig Tempo 30 vor Schulen ist.

Die Stadt Bayreuth und die gGKVS wollen das Projekt in den nächsten Tagen an vier weiteren Grundschulen fortsetzen. Ziel ist es, Schulwege sicherer zu machen – und Kinder besser auf die Risiken des Straßenverkehrs vorzubereiten.


Von Jessica Mohr
jm
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