Veröffentlicht am 18.04.2024 13:09

Lukas Kling, Gino Lettieri und die 40 anderen

Feiern mit den Fans: Die Spieler der SpVgg Bayreuth nach dem Heimsieg gegen Bamberg vor einer Woche. (Foto: Dörfler)
Feiern mit den Fans: Die Spieler der SpVgg Bayreuth nach dem Heimsieg gegen Bamberg vor einer Woche. (Foto: Dörfler)
Feiern mit den Fans: Die Spieler der SpVgg Bayreuth nach dem Heimsieg gegen Bamberg vor einer Woche. (Foto: Dörfler)
Feiern mit den Fans: Die Spieler der SpVgg Bayreuth nach dem Heimsieg gegen Bamberg vor einer Woche. (Foto: Dörfler)
Feiern mit den Fans: Die Spieler der SpVgg Bayreuth nach dem Heimsieg gegen Bamberg vor einer Woche. (Foto: Dörfler)

Rückenwind und fast schon einen kleinen Lauf: Vor wenigen Wochen schien das noch kaum vorstellbar, wenn im gleichen Zusammenhang die SpVgg Bayreuth genannt wurde. Zu pomadig, zu ideenlos taumelte der Traditionsclub der Abstiegszone der Regionalliga Bayern entgegen.

Seit Lukas Kling nach der Niederlage gegen Buchbach und dem damit verbundenen Aus von Marek Mintál als Trainer vom Slowaken übernommen hat, läuft es deutlich besser. Zwei Siege aus zwei Spielen gab es länger nicht mehr, doch Kling ordnet ein. „Wir sind noch längst nicht so gefestigt, wie wir es gerne hätten.“

SpVgg Bayreuth will in Burghausen dritten Sieg am Stück

Einen weiteren Schritt zum angestrebten Soll-Zustand kurz vor Saisonende kann die Spielvereinigung am Freitagabend in Burghausen gehen. Beim Chemie-Verein Wacker an der Grenze zu Österreich nimmt Gelb-Schwarz Anlauf auf den Sieg-Hattrick. „Wir haben uns bisher ein bisschen Luft verschafft“, mahnt Kling an, sagt aber auch: Wir haben bei noch fünf ausstehenden Spielen sieben Punkte vor auf den ersten Relegationsplatz.“ Ein Sieg an der Salzach und die SpVgg Bayreuth wäre wohl aus dem Gröbsten raus, wenn auch rechnerisch noch nicht final gesichert.

So weit die Fahrt nach Burghausen ist, so nah sind sich Schwarz-Gelb und Schwarz-Weiß in der Tabelle. Burghausen hat mit 28 Punkten nur einen Zähler mehr auf der Haben-Seite als die Spielvereinigung. „Die haben den gleichen Anreiz und wollen den Abstieg endlich ad acta legen.“

Grippevirus: mehrere Bayreuther Spieler fraglich

Bei reiner Betrachtung der Ergebnisse liegt die Vermutung nah, dass die Spielvereinigung leicht favorisiert sein könnte. Aber die Weisheit „The trend is your friend“ will Kling nach zwei, teils glücklichen Siegen nicht gelten lassen. Burghausen verlor jüngst zweimal, das allerdings gegen Spitzenreiter Würzburg und richtig gut aufgelegte Nürnberger. Er erwartet eine körperlich robuste Mannschaft, die teils auch spielerisch beschlagen sei. „Ein Selbstläufer wird Burghausen auf keinen Fall.“ Der verweist auf das das Hinspiel im Hans-Walter-Wild-Stadion. Damals gab es ein aus Bayreuther Sicht enttäuschendes Unentschieden.


Womöglich geht die Altstadt grippegeschwächt in das bevorstehende Spiel. Bamberg-Matchwinner Lucas Zahaczewski, Tobias Weber und Jakub Mintál sind ebenso leicht grippegeschwächt wie Torwart-Trainer Tobias Fuchs. Bei allen vier wird sich kurzfristig entscheiden, ob sie die Fahrt nach Burghausen mit antreten oder nicht. „Wir warten die Nacht ab und sehen morgen weiter“, sagt Kling.

Das Trainerteam ergänzen würde man, falls Fuchs tatsächlich ausfallen sollte, aus den eigenen Reihen. „Sebastian Köhler, Co-Trainer der zweiten Mannschaft stünde wohl bereit“, sagt Kling. Der erste Trainer der „kleinen Altstadt“, Sebastian Lattermann, sei am Wochenende selbst eingebunden.

Rund 40 Trainer-Bewerbungen liegen der SpVgg Bayreuth vor

Weniger von sportlicher als vielmehr von strategischer Bedeutung ist die noch ungeklärte Trainerfrage bei der SpVgg Bayreuth – und die nimmt Kling ganz gelassen hin. „Das gehört dazu. Der Verein muss schließlich eine gute Lösung finden.“ Lust hätte Kling selbst durchaus, das hatte er bereits angedeutet.

Die SpVgg betont, man wolle erst den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen – zumindest wenn es nach Geschäftsführer Jörg Schmalfuß geht. „Die Trainersuche ruht“, sagt er lapidar. Klings Engagement und der Turnaround ist ihm freilich nicht entgangen, in die Pole Position will er ihn als aktuelle Interimslösung aber nicht.

Was Schmalfuß aber sagt: „Wir haben rund 40 Bewerbungen für den Trainerposten vorliegen. Jede einzelne ist von außen eingegangen. Wir sind auf niemanden aktiv zugegangen. Das Interesse darf in Fachkreisen durchaus als Beleg dafür gewertet werden, dass der Altstadt trotz sportlicher Krise weiter eine gewisse Strahlkraft zugeschrieben wird.

Gino Lettieri Kandidat in Bayreuth? Altstadt winkt ab

Auf garantiert keiner der zahlreichen Bewerbungen steht der Name Gino Lettieri. „Nein, auf keinen Fall“, sagt Schmalfuß sofort. Der frühere Übungsleiter der SpVgg errang mit dem nach deutschen Maßstab No-Name-Team des FK Panevezys in der vergangenen Spielzeit die litauische Meisterschaft, steht dort in der laufenen Spielzeit nach acht Spielen jedoch nur auf Rang neun. Dem 57-Jährigen wird immer wieder mal Interesse an einer Rückkehr nach Bayreuth nachgesagt, verbrieft ist jedoch nichts. „Und da werden wir nichts befeuern“, sagt Schmalfuß.


Von Jürgen Lenkeit
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