Die Städte Nürnberg, München und Krakau verbinden zwei herausragende Meister der Spätgotik: Jan Polak und Veit Stoß.
Beide waren fast gleich alt und könnten sich sogar persönlich begegnet sein. Als angesehene Bürger und erfolgreiche Handwerker wirkten sie in den bedeutenden mittelalterlichen Zentren Mitteleuropas und schufen Werke, die bis heute in Kirchen und Museen bewundert werden.
Der Bildhauer und Maler Veit Stoß erlebte seine künstlerische Blütezeit in Krakau, wo er den berühmten Hochaltar der Marienkirche schuf. Nach rund zwanzig Jahren in Polen kehrte er in seine Heimatstadt Nürnberg zurück.
Der Maler Jan Polak, vermutlich in Krakau geboren, ließ sich nach seiner Wanderschaft in München nieder, wo er als Stadtmaler tätig war. Einige Quellen vermuten, dass er 1475 im Gefolge der polnischen Königstochter Jadwiga nach Bayern kam. An ihre Vermählung mit Georg dem Reichen erinnert bis heute das historische Fest „Landshuter Hochzeit“, das seit 1903 regelmäßig gefeiert wird.
Zwischen Nürnberg und Krakau bestand bereits im Mittelalter ein intensiver wirtschaftlicher und kultureller Austausch. Die Lebenswege und Werke dieser beiden Künstler spiegeln diese Verbindung eindrucksvoll wider und trugen letztlich auch zur heutigen Städtepartnerschaft zwischen den beiden Städten bei.
Veranstaltungsdetails:
Freitag, 7. November, 19 Uhr
Seminarraum im Hof, Richard-Wagner-Str. 24, Evangelisches Zentrum
Referent: Dr. Frank Piontek
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen