Nach der feierlichen Premiere der diesjährigen Bayreuther Festspiele am Freitag, 25. Juli, bat Ministerpräsident Dr. Markus Söder traditionell zum Staatsempfang in das Neue Schloss. Wo einst nur höfisches Vergnügen zugelassen war, , gab es ein illustres Schaulaufen – ein Stelldichein von Politik, Kultur und Gesellschaft.
Markus Söder eröffnete als Gastgeber den festlichen Abend. Mit gewohnter Rhetorik zwischen Pathos und Pointen hieß er seine Gäste willkommen. Unter ihnen Bundeskanzler Friedrich Merz und Bundestagspräsidentin Julia Glöckner. Der Ministerpräsident zeigte sich gut gelaunt, philosophierte über Wagner, Freiheit und Kunst – und über sich selbst: „Ich versuche seit Jahrzehnten, mich zum Wagner-Fan zu entwickeln“, sagte Söder. Der Weg sei noch nicht ganz geschafft, aber die Richtung stimme.
Er fand auch klare Worte: Kunst sei kein Luxusgut, sondern Grundbestandteil der Demokratie. „Wenn ein Staat beginnt, an Kunst zu sparen, dann spart er an Freiheit“, so der Ministerpräsident. In Bayern, so versicherte er, werde das nicht geschehen – nicht heute und nicht morgen.
Bundeskanzler Merz zeigte sich nicht minder begeistert. Es sei sein erster Besuch in Bayreuth, seit über zwanzig Jahren, sagte er und dass er auch damals – die „Meistersinger” gesehen habe. Die diesjährige Inszenierung habe jedoch alles in den Schatten gestellt. Lobende Worte gab es für das Dirigat von Daniel Gatti und das spektakuläre Bühnenbild.
„Deutschland hat weltweit die höchste Theaterdichte”, sagte der Bundeskanzler, „jedes zweite Berufsorchester arbeitet hier, jedes dritte Opernhaus steht in Deutschland.“
Intendantin Katharina Wagner dankte allen Beteiligten. Ein solcher Abend, betonte sie, sei nie das Werk eines Einzelnen, sondern das Ergebnis vieler. Besonders hob sie das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter der Bühne hervor: „Werkstätten, Technik, Verwaltung – ohne Sie keine Oper.“ Ebenso galt ihr Dank der öffentlichen Hand und den Förderern.
Und dann? Die Festspielgemeinde zeigte sich feierfreudig. Und ein kleiner Ausblick sei auch erlaubt: 2026 wird das Festspielhaus 150 Jahre alt, da wird das Programm im Festspielhaus mit Wagners Frühwerken erweitert werden. Der Kanzler hat seine Teilnahme schon mal vorsichtig zugesagt – falls man ihn denn wieder einlädt. Die Chancen stehen wahrscheinlich gut.