Veröffentlicht am 28.07.2025 10:04

Richard Wagner mit Picknickdecke und Campingstuhl

Bayreuther Festspiele: Das Chor-Open-Air zog viele Besucher an.  (Foto: sd)
Bayreuther Festspiele: Das Chor-Open-Air zog viele Besucher an. (Foto: sd)
Bayreuther Festspiele: Das Chor-Open-Air zog viele Besucher an. (Foto: sd)
Bayreuther Festspiele: Das Chor-Open-Air zog viele Besucher an. (Foto: sd)
Bayreuther Festspiele: Das Chor-Open-Air zog viele Besucher an. (Foto: sd)

BAYREUTH. Am vergangenen Wochenende war einiges los rund ums Bayreuther Festspielhaus. Am Freitag feierten die diesjährigen Festspiele ihren Auftakt mit der Neuinszenierung von „Die Meistersinger von Nürnberg”. Abends folgte der festliche Staatsempfang – mit niemand Geringerem als Bundeskanzler Friedrich Merz und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder an der Spitze.

Rund 3.000 geladene Gäste trafen sich im Festzelt am Neuen Schloss zum Austausch über Musik, Kultur – und natürlich zur Einstimmung auf das, was da noch kommen sollte.

Am Sonntag ging es gleich weiter mit einer Premiere der besonderen Art: dem ersten Open-Air-Auftritt des Bayreuther Festspielchors. Und der hatte es in sich. Mit gewaltiger Stimmkraft erfüllen die Sängerinnen und Sänger sonst die Bühne im Festspielhaus , sondern auch die Wiese im Festspielpark – ein akustisches Erlebnis für alle, die mit Decke und Campingstuhl angereist waren.

Chorleiter Thomas Eitler-de Lint zog charmant Parallelen zum Schlussbild der Meistersinger-Oper, das auf der Nürnberger Festwiese spielt – und genau so fühlte es sich auch an: Musik, Natur und eine begeisterte Menge.

Auf dem Programm standen Highlights der Wagnerschen Chormusik – darunter der berühmte Brautchor „Treulich geführt” aus Lohengrin, „Summ und Brumm” aus dem Fliegenden Holländer, der Pilgerchor aus „Tannhäuser” und zum Abschluss des Vormittags das mitreißende Wach auf!, inklusive der hymnischen Zeile „Ehret eure deutschen Meister“.

Auch frühe Werke Wagners standen auf dem Programm: Drei Chorstücke aus Rienzi – „Chor der Friedensboten”, „Gegrüßt sei hoher Tag” und „Erwacht, ihr Schläfer”. Klanglich durchaus mit dem Tannhäuser verwandt, wie aufmerksame Hörer bemerkten.

Eitler-de Lint führte charmant durch das Programm, erzählte Anekdoten aus Wagners Schaffenszeit und stellte einige Mitglieder des Chors vor – eine bunte Mischung aus Künstlern aus Franken und der ganzen Welt.

Am Ende war klar: Wagners Musik kann auch ganz leichtfüßig und unterhaltsam sein. Eine Matinee, die Lust auf mehr macht – und unbedingt nach Wiederholung ruft.


Von Gabriele Munzert
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