Veröffentlicht am 31.10.2025 14:49

Bindlach: Aus Schandflecken werden Schmuckstücke

Das Gebäude Bad Bernecker Straße 1 in Bindlach ist von zwei recht ramponierten Häusern noch das besser erhaltene. (Foto: red)
Das Gebäude Bad Bernecker Straße 1 in Bindlach ist von zwei recht ramponierten Häusern noch das besser erhaltene. (Foto: red)
Das Gebäude Bad Bernecker Straße 1 in Bindlach ist von zwei recht ramponierten Häusern noch das besser erhaltene. (Foto: red)
Das Gebäude Bad Bernecker Straße 1 in Bindlach ist von zwei recht ramponierten Häusern noch das besser erhaltene. (Foto: red)
Das Gebäude Bad Bernecker Straße 1 in Bindlach ist von zwei recht ramponierten Häusern noch das besser erhaltene. (Foto: red)

Bindlach soll schöner werden. Unter diesem Motto stehen zwei Projekte, die das Ortsbild vor allem in der Bad Bernecker Straße entscheidend verbessern werden.

Nach dem bereits auf den Weg gebrachten Um- und Ausbau des Naiser-Hofs am Ortsausgang (wir berichteten) stehen jetzt auch die historischen, halb verfallenen Häuser in der Bad Bernecker Straße 1 und 3 im Fokus der Planungen.

Seit einigen Jahren versucht die Gemeinde, die arg ramponierten und vom Durchgangsverkehr kräftig gebeutelten giebelständigen Bauernhäuser zu restaurieren. Die Sandsteinbauten sind ein wichtiger Teil des Kommunalen Denkmalschutzkonzepts (KDK), das für die Weiterentwicklung des historischen Ortskerns erarbeitet wurde.

Seit zwei Jahren scheint sich jetzt eine Rettung der Baudenkmäler anzubahnen. Thomas Burger von Pro Haus und Sohn Marco vom Architekturbüro K7 wollen beide Anwesen umfangreich restaurieren, dort Wohnraum schaffen und an einen oder mehrere Investoren weiterveräußern.

Marco Burger spricht von einer „nicht ganz einfachen” Planung. Das betreffe vor allem das deutlich schlechtere Haus Bad Bernecker Straße 3. Dort wollte man ursprünglich nur die beiden Giebelwände mit den aufwendigen Fensterschürzen zur Straße hin stehen lassen und die restliche historische Substanz abreißen.

Nach fast einem dreiviertel Jahr Austausch mit dem Denkmalamt und der statischen Schadenskartierung werde man jetzt die komplette Gebäudehülle halten und ein „Haus ins Haus” setzen, um den Bestand zu fangen, sagt Architekt. Burger: „Dadurch schaffen wir die Möglichkeit, einen modernen Grundriss zu bekommen.“

In beiden Gebäuden sollen Appartements unterschiedlicher Größe entstehen. Auch der alte Stall soll restauriert werden. Die Dächer beider Häuser werden abgerissen, sie bekommen dann Dachgauben. Die Häuser werden vollständig kernsaniert und energetisch aufgewertet.

Es entstehen pro Haus fünf Einheiten mit einem unterschiedlichen Flächenangebot der Wohnungen, die sich zum einen an die vorhandenen Strukturen des Bestandes orientieren und zum anderen ein vielfältigeres Wohnangebot bieten, erklärt Burger.

Trotz der Sanierung werde bei beiden Gebäuden die Denkmaleigenschaft erhalten. Dabei weist Thomas Burger auf die „besseren Abschreibungsmöglichkeiten im Denkmalschutzbereich“ für den oder die Investoren hin. „Ein interessanter Aspekt für mögliche Interessenten.”

Zusammen mit der Sanierung der Bauernhäuser wird auch der Außenraum neu gestaltet, wodurch laut Architekten die Aufenthaltsqualität im privaten wie im öffentlichen Raum deutlich aufgewertet werde.

Der Bauantrag werde man im November einreichen, bereits jetzt starte man in die Vermarktung. Die Planer hoffen, im Frühsommer 2026 mit dem Vorhaben starten zu können. Es sei mit einer Bauzeit von circa 15 Monaten zu rechnen

Positiver Nebeneffekt: zwischen den beiden Häusern soll - wie von der Gemeinde gewünscht - ein Weg angelegt werden. Außerdem sind insgesamt 28 Stellplätze für die künftigen Bewohner der Häuser vorgesehen. Bürgermeister Christian Brunner und seine Gemeinderäte sind beeindruckt von dem Projekt, das die Ortschaft weiter aufwerten werde.

Ein nächster Schritt also auf dem Weg zum Motto „Bindlach soll schöner werden”, den auch Bürgermeister Christian Brunner und die Gemeinderäte so mitgehen. Das verdeutlichten die durchweg positiven Meinungsäußerungen über die von Marco Burger in der jüngsten Sitzung am Montag vorgestellten Planungen.


Von Udo Fürst
Udo Fürst
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