BAYREUTH. Die CSU Bayreuth hat den amtierenden Oberbürgermeister Thomas Ebersberger offiziell als Kandidaten für die Kommunalwahl 2026 aufgestellt – mit einem überzeugenden Rückhalt der Mitglieder. Ebersberger nutzte die Versammlung für eine Bilanz und einen Ausblick auf zentrale Projekte für Bayreuths Zukunft.
Am Freitagabend, den 23. Mai, nominierte die Bayreuther CSU in der Gaststätte „Tierzuchthalle“ ihren amtierenden Oberbürgermeister Thomas Ebersberger erneut als Kandidaten für die Kommunalwahl 2026. Bei der Mitgliederversammlung stimmten 93,9 Prozent für Ebersberger. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
66 der 70 abgegebenen Stimmen entfielen auf Ebersberger, vier Stimmen waren ungültig. Damit setzt die CSU auf Kontinuität und Erfahrung. Ebersberger ist seit 2020 im Amt und hatte sich damals in einer Stichwahl gegen die frühere Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe durchgesetzt.
Lob von Partei und Fraktion
Silke Launert, Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin, lobte Ebersberger als engagierten Teamplayer. Sie betonte seine überparteiliche Arbeitsweise und Bürgernähe: „Man bekommt immer eine Rückmeldung, wenn man ihn kontaktiert – das ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr“, so Launert. Sie hob hervor, wie wichtig Erfahrung in unsicheren Zeiten sei: „Ebersberger bringt Vision und Realitätssinn zusammen.“
Auch CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, Dr. Stefan Specht, sprach sich deutlich für Ebersberger aus. Er erinnerte daran, wie Ebersberger mitten in der Corona-Krise das Amt übernahm und zahlreiche Herausforderungen wie den Investitionsstau im Bildungsbereich angepackt habe. „Er ist immer ansprechbar, arbeitet lösungsorientiert und zuverlässig“, so Specht.
Thomas Ebersberger zieht Bilanz – und blickt nach vorn
In seiner Rede blickte Thomas Ebersberger auf seine Amtszeit zurück und stellte künftige Projekte vor. Im Zentrum standen Investitionen in Infrastruktur, Bildung, Wohnraum und Digitalisierung.
Gesundheit:Ebersberger hob die laufende Sanierung des Klinikums hervor. Neue OP-Säle, Apotheken und ein erweitertes Schwesternwohnheim seien in Planung.
Verkehr: Ein zentrales Anliegen bleibt die bessere Bahnanbindung Bayreuths. Die Reaktivierung der Franken-Sachsen-Magistrale sei durch politischen Druck wieder auf die Tagesordnung gerückt. Auch ein zweiter Bahnhof sei in Planung.
Bildung:Die Sanierung und der Ausbau der Berufsschule sowie des Richard-Wagner-Gymnasiums seien in vollem Gange. Auch andere Schulen stünden auf der Agenda.
Kultur und Tourismus: Für die Festspielhaussanierung beteiligt sich der Bund zur Hälfte, der Freistaat übernimmt den Rest – ein Erfolg, so Ebersberger. Touristisch wachse Bayreuth, es gebe Bedarf an neuen Hotels.
Wohnraum:Besonders stolz zeigte sich Ebersberger über das Wohnbauprogramm. Über 2.800 neue Wohnungen könnten theoretisch entstehen. Auch der Bau von Wohnungen für Menschen mit Behinderung komme nun voran – nach Jahren des Stillstands.
Kitas und Integration: Die Stadt sei bei Kita-Plätzen wieder im Gleichgewicht, nachdem durch die Fluchtbewegung aus der Ukraine kurzfristig Engpässe entstanden waren.
Umwelt: Ebersberger verwies auf das Projekt „Lebendiger Süden“, den Ausbau von Grünflächen und Fortschritte beim Hochwasserschutz. „Wir müssen Bayreuth widerstandsfähig machen – auch klimatisch“, betonte er.
Herausforderungen und Verantwortung
Der Oberbürgermeister betonte auch die wachsenden Aufgaben der Stadtverwaltung. „Ein OB ist heute mehr als Repräsentant – er ist Geschäftsführer eines Konzerns: Beispiel Bayreuth: Über 6.000 Mitarbeitenden, eine Bilanz von ungefähr 700 Millionen und Investitionen bis zu 78 Millionen Euro aktuell– „aber für sinnvolle Projekte, die sich langfristig auszahlen“, so Ebersberger.
Bei Großprojekten wie der Graser-Schule gebe es jedoch Verzögerungen, die schwer aufzuholen seien. Wichtig sei ein verlässlicher Kurs: „Keine Experimente in schwierigen Zeiten“, so Ebersberger.
Abschluss und Appell
Zum Abschluss sprach Landtagsabgeordneter Franc Dierl. Er lobte den Zusammenhalt in der CSU und appellierte an die Mitglieder, sich im Wahlkampf aktiv einzubringen. „Wir brauchen erfahrene Politiker mit Bodenhaftung – keine Selbstdarsteller“, so Dierl. Er machte deutlich: „Wir wollen Bayreuth gemeinsam voranbringen.“
Die Nominierung von Thomas Ebersberger war für die CSU der erste Schritt in Richtung Kommunalwahl 2026. Nun will die Partei ihre Stadtratsliste aufstellen – mit dem Ziel, Bayreuth politisch weiter stabil zu führen.